Wörterbuch für in meinen Artikeln verwendete Fachausdrücke

Dr. Ingrid Schütt-Abraham (Stand: 09.10.2006)

Adsorption = Anlagerung eines Stoffes an eine Oberfläche

adult = ausgewachsen, erwachsen, geschlechtsreif

Affinität = Maß für die Neigung zu einer auf physikalisch-chemischen Wechselwirkungen beruhenden Bindung

Agonie = Todeskampf, letztes Stadium des Übergangs vom Leben in den Tod

agonal = in Agonie befindlich

Akkumulation = Ansammlung, Anhäufung

akkumulieren = sich ansammeln, sich anhäufen

Ampère = Maßeinheit für die Stärke des elektrischen Stromes, Abkürzung (A)

Amplifikation = Vermehrung, Vervielfachung, Ansammlung

amplifizieren = vermehren, vervielfachen, ansammeln

Anatomie = Lehre von Bau und Struktur des Organismus und seinen Teilen und ihren funktionellen Zusammenhängen

anatomisch = zur Anatomie gehörend, die Anatomie betreffend

Annexin V = in Mikrovesikeln enthaltenes Protein mit koagulierender Eigenschaft, das bei Zellschädigungen freigesetzt wird und dessen Nachweis im Blutplasma Zellschädigungen anzeigt

Antagonist = Gegenspieler. In der Medizin ein Wirkstoff, der die Wirkung eines anderen Stoffes aufhebt, aber auch ein Muskel, der die entgegengesetzte Bewegung wie ein anderer Muskel bewirkt (z.B. Beuger/Strecker)

ante mortem = vor dem Tod. Bei der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung wird die Untersuchung des lebenden Tieres vor der Schlachtung auch als ante mortem - Untersuchung bezeichnet

anterograd = vorwärts gerichtet, bei Nerven: dem Verlauf der Erregungsausbreitung folgend

Antidot = spezifisch wirkendes Gegengift, das die Giftwirkung aufhebt

Argon = in Großbritannien zur Betäubung von Hühnern und Puten eingesetztes Edelgas

ARQ = Abkürzung für ein Schaf-Prionproteingen, das an Codon 136 die Aminosäure Alanin, an Codon 154 die Aminosäure Arginin und an Codon 171 die Aminosäure Glutamin codiert. Codieren beide Prionproteingene diese Aminosäuren, spricht man von ARQ/ARQ-homozygoten Tieren.Letztere sind hochgradig empfänglich für eine Scrapie-Infektion

ARR = Abkürzung für ein Schaf-Prionproteingen, das an Codon 136 die Aminosäure Alanin, an Codon 154 die Aminosäure Arginin und an Codon 171 ebenfalls die Aminosäure Arginin codiert. Codieren beide Prionproteingene diese Aminosäuren, spricht man von ARR/ARR-homozygoten Tieren. Letztere besitzen von allen bekannten Schaf-Genotypen die höchste Scrapie-Resistenz

Arterie = jedes vom Herzen wegführende Blutgefäss. Arterien führen im großen oder Körperkreislauf hellrotes, sauerstoffreiches, im kleinen oder Lungenkreislauf dunkelrotes, sauerstoffarmes Blut. Die großen vom Herzen wegführenden Arterien wie die Aorta sind stark dehnbare Arterien vom elastischen Typ, im späteren Verlauf der Verzweigung herrschen Arterien vom muskulösen Typ vor.

arteriell = die Arterien betreffend, zu den vom Herzen wegführenden Adern gehörend

Ataxie = Störung der Bewegungskoordination und der Haltungsreflexe

atm = Atmosphäre, Maß für den Druck

Ausstallen = in der Geflügelhaltung der Vorgang des Einfangens und Verladens der schlachtreifen Tiere

autonomes Nervensystem = aus dem Sympathikus, dem Parasympathikus und dem enterischen Nervensystem bestehendes, auch vegetatives Nervensystem genanntes System, das nicht vom Bewusstsein abhängt und das Funktionieren der inneren Organe steuert

Autopsie = Untersuchung eines toten Menschen oder Tieres zur Ermittlung der Todesursache

aviaere Influenza = klassische Geflügelpest, hochkontagiöse Infektionskrankheit der Vögel, insbesondere des Nutzgeflügels

Axon = Fortsatz einer Nervenzelle, mit der Impulse vom Zentrum in die Körperperipherie geleitet werden

Backloader = Kohlendioxidbetäubungsanlage für Schweine, deren große Gondeln bis zu sechs Tieren Platz bieten und die nicht über eine schmale Öffnung in der Schmalseite der Gondel, sondern durch Öffnen der gesamten Breitseite der Gondel beladen werden. Ein Backloader ermöglicht die schonendste Art des Zutriebs in eine Kohlendioxidanlage, da die Tiere nicht vor dem Betreten der Gondel zurückschrecken und somit kein Elektrotreiber für den Eintrieb benötigt wird.

Bandgeschwindigkeit = Entsprechend der gewünschten Schlachtkapazität einstellbare Geschwindigkeit der Förderkette in einem Schlachtbetrieb. Aus der Bandgeschwindigkeit (in m/s) und dem Abstand der Schlachthaken bzw. Schlachtbügel der Förderkette ergibt sich die Zahl der pro Stunde geschlachteten Tiere

Bandrestrainer = Restrainer, bei denen die Tiere auf dem Förderband reiten

Bandsäge = Säge mit umlaufendem Sägeband zur Spaltung der Schlachtkörper, die in der Regel von Hand geführt wird

Barbiturate = Abkömmlinge der Barbitursäure mit narkotischer Wirkung, die in geringer Dosierung als Einschlafmittel eingesetzt werden, in höherer zur Narkoseeinleitung und für Kurznarkosen und bei Überdosierung als Tötungsmittel, z.B. beim sog. Einschläfern von Tieren

basal = an der Basis gelegen, die Basis betreffend

Basalganglien = Basalkerne, in der Hirnbasis gelegene Nervenknoten

Basihyoid = Zungenbeinkörper, Querstück des Zungenbeins

Beckenendlage = Geburtsstellung, bei der das Beckenende des Fötus zuerst in den Geburtskanal eintritt

Betäubungsbox = boxenartige Vorrichtung in einem Schlachtbetrieb, in der die Schlachttiere in ihren Bewegungen stark eingeschränkt werden, um sie korrekt betäuben zu können.

Betäubungsgabel = handgehaltene gabelartige Vorrichtung, welche an den Gabelspitzen die Elektroden enthält, über die der elektrische Strom durch das Gehirn des Tieres geleitet wird

Betäubungszange = handgehaltene zangenartige Vorrichtung, welche an den Zangenenden die Elektroden enthält, über die der elektrische Strom durch das Gehirn des Tieres geleitet wird

BGA = Bundesgesundheitsamt, interdisziplinär forschende, wissenschaftlich tätige Bundesoberbehörde (1952-1994) mit Sitz in Berlin, die als Nachfolger des früheren Reichsgesundheitsamtes gegründet wurde. Das BGA war Forschungsinstitut und Berater für die Bundesregierung auf allen Gebieten des öffentlichen Gesundheitswesens, der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und hatte darüber hinaus auch bestimmte administrative Aufgaben wie die Arzneimittelzulassung und die Tierarzneimittelzulassung. Das BGA war in 7 Institute unterteilt, die jedes ihre eigenen Forschungseinheiten hatten, und beschäftigte Wissenschaftler aus allen Gebieten der Biowissenschaften (vorwiegend Human- und Veterinärmediziner, Chemiker, Lebensmittelchemiker, Biologen und Lebensmitteltechnologen). Das BGA wurde 1994 aufgelöst und hauptsächlich in 3 unabhängige Institute aufgeteilt: das Robert-Koch-Institut, das sich mit allen Arten menschlicher Erkrankungen befasst, das Bundesinstitut für Arzneimittel, dem die Arzneimittelzulassung obliegt, und das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV), das sich mit allen Aspekten der Lebensmittelsicherheit befasst und auch die Tierarzneimittel zulässt. Das ebenfalls zum BGA gehörende Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene wurde hingegen dem Umweltbundesamt zugeschlagen.

BgVV = Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, im Juni 1994 aus dem Max von Pettenkofer-Institut und dem Robert von Ostertag-Institut des Bundesgesundheitsamtes hervorgegangene Bundesoberbehörde, die sich neben der Tierarzneimittelzulassung und der Chemikalienbewertung insbesondere mit von Lebensmitteln für den Menschen ausgehenden chemischen (Kontaminanten und Rückstände) und mikrobiologischen (bakteriellen, viralen und parasitären Zoonose-Erregern sowie TSE) Gefahren sowie Alternativmethoden zum Tierversuch befasste. Das BgVV, das seit mehr als vier Jahren lediglich kommissarisch geleitet wurde, wurde zum 1.11.2002 aufgelöst und zum kleineren Teil in das BVL, zum größeren in das BfR überführt, während der Institutsteil in Jena der BFAV zugeschlagen wurde

Blutentzug = Schlachtvorgang, bei dem das Tier infolge Durchtrennung der Halsschlagadern und Jugularvenen ausblutet

Blut-Hirn-Schranke = spezifische Abdichtung der im Zentralnervensystem befindlichen Blutgefäße, die nur bestimmten Substanzen den ungehinderten Übertritt aus dem Blut ermöglicht und damit als Regeleinheit für den Stoffaustausch zwischen ZNS und Blut wirkt

Blutkoagulum = Blutgerinnsel aus Fibrin und roten Blutkörperchen

Blutlymphknoten = (Lymphonodi haemales): Insbesondere bei einigen Nagern und Wiederkäuern vorkommende, im Bau eine Zwischenstellung zwischen Lymphknoten und Milz und funktionell zwischen Milz und Knochenmark einnehmende Organe des Immunsystems, die im Bereich der großen Gefäße (Aorta, Hohlvenen) angesiedelt sind, aber nicht von Lymphe, sondern vom Blut durchströmt werden

Bolzenschussbetäubung = Verfahren zur (EU-weit vorgeschriebenen) Betäubung von Schlachttieren vor dem Töten durch Entbluten. Es gibt prinzipiell zwei Verfahren: die penetrierende Bolzenschussbetäubung, bei der ein Bolzen in das Gehirn des Tieres geschossen wird, und die nicht-penetrierende oder sog. stumpfe Schuss-Schlagbetäubung, bei welcher der Bolzen in einem pilzförmigen Kopf oder einer Platte endet und nicht in das Gehirn eindringt.

Bolzenschussgerät = zur Betäubung von Schlachttieren verwendeter Schussapparat, mit dem ein Bolzen in das Gehirn des Tieres geschossen wird, um es augenblicklich in tiefe Bewusstlosigkeit zu versetzen.
Die in Deutschland gebräuchlichsten Bolzenschussgeräte für die penetrierende Bolzenschussbetäubung sind die Geräte der Marke Schermer und Cash sowie Kerner.
In den USA waren bis zur Verschärfung der Maßnahmen nach dem ersten BSE-Fall vielfach gasinjizierende Bolzenschussgeräte gebräuchlich, bei denen durch den hohlen Bolzen Gas unter hohem Druck in die Schädelhöhle geblasen wird, um das Gehirn und weite Bereiche des Rückenmarks zu zerstören und auf diese Weise das Tier reflexlos zu machen.
Daneben gibt es Bolzenschussgeräte, bei denen der Bolzen in einer Art Pilzkopf oder einer Platte endet und nicht in das Gehirn eindringt. Mit diesen Bolzenschussgeräten wird die stumpfe Schuss-Schlagbetäubung durchgeführt (in Deutschland für Schlachtvieh nicht allgemein zugelassen).
Für Geflügel und Kaninchen gibt es auch federzugbetriebene penetrierende Bolzenschussgeräte von verschiedenen deutschen Herstellern sowie nicht-penetrierende, munitions- oder druckluftangetriebene Bolzenschussgeräte der Marke Cash.

Brillantblau FCF = Blauer Lebensmittelfarbstoff (E 133), der zur Genusstauglichkeitsstempelung von Fleisch und zum Einfärben von spezifiziertem Risikomaterial eingesetzt wird.

Brücke = auch Brückenhirn oder Pons, genannter Teil des Hirnstammes, Bestandteil des Mittelhirns

Brutrückstände = in Brütereien nach dem Ende der Bebrütung beim Schlupf anfallende Eierschalen, Eier, aus denen keine Küken geschlüpft sind, und während des Schlüpfens verendete Küken

Caecum = Blinddarm

Capsula externa = aus Nervenfasern bestehender Teil der Großhirnrinde, welcher zwei Nervenzellkerngebiete - Nucleus lentiformis und Claustrum - voneinander trennt

Cauda = Schwanz

caudal = zur Cauda hin, schwanzwärts, den Schwanz betreffend

Cerebellum = Kleinhirn

Citratblut = durch Zusatz von Natriumcitrat (0,2%) ungerinnbar gemachtes Blut

CJD = Creutzfeldt-Jakob-Disease, englischer Name für CJK

Colon = Grimmdarm, Teil des Dickdarms, der bei Wiederkäuern in Form einer flachen Scheibe spiralförmig aufgerollt ist

Cornealreflex = Schließen des Augenlides auf Berühren der Hornhaut (Cornea)

Cortex = Rinde, z.B. Gehirnrinde

cortical = zum Cortex gehörend, den Cortex betreffend

Cumarin = glykosidisch gebundener und damit ungiftiger Inhaltsstoff von Pflanzen wie dem Süßklee, der erst bei längerer feuchter und warmer Lagerung durch Schimmelpilze zu Dicumarinen umgewandelt wird, die in die Synthese von Blutgerinnungsfaktoren eingreifen

Cumarinderivate = Derivate der Cumarinsäure mit blutgerinnungshemmender Wirkung, Vitamin-K-Antagonisten

Darmgekröse = Bauchfellfalte, in welcher der Darm aufgehängt ist und in der die ihn versorgenden Blutgefäße und Nerven verlaufen

Dekapitation = rasches und vollständiges Abtrennen des Kopfes vom Rumpf, "Köpfen". Zur Schlachtung von Hausgeflügel für den Eigenbedarf und bei Einzeltieren bei der Bandschlachtung von Hühnern, Perlhühnern, Tauben und Wachteln zur Schlachtung oder Tötung zulässiges Verfahren

dekapitieren = Vorgang der Dekapitation

Dentalzement = vor Ort herstellbarer, formbarer, rasch aushärtender und sich mit dem Körpergewebe verbindender Kunststoff

Diastole = Erschlaffungsphase des Herzens. In der Diastole entspannt sich die Herzmuskulatur und Vorhof bzw. Herzkammer füllen sich mit Blut

disseminiert = ausgesät, verstreut

dm = Abkürzung für Dezimeter = 1/10 Meter bzw. 10 cm

dorsolateral = gleichzeitig rückenwärts (dorsal) und seitwärts (lateral) gelegen

Drittland = Land, das nicht Mitglied der Europäischen Gemeinschaften ist

Ductus arteriosus = auch Ductus arteriosus Botalli genannte, beim Ungeborenen physiologische Verbindung zwischen der Aorta und dem Stamm der Lungenarterien, durch das die noch nicht funktionsfähige Lunge umgangen wird. Der Ductus schließt sich normalerweise wenige Stunden nach der Geburt. Bleibt die Schließung aus, kann dies je nach Umfang des bestehenden Defektes wegen Vermischung des sauerstoffreichen Aortenblutes mit dem sauerstoffarmen Blut der Lungenarterien zu Sauerstoffmangel im Körperkreislauf und wegen der erhöhten Volumenbelastung im Lungenkreislaufs zu Herz-Lungen-Erkrankungen führen

Einhang = Platz in einer Geflügelschlachterei, an dem die Tiere ins Schlachtband gehängt werden

Eintagsküken = Geflügel im Alter von bis zu 60 Stunden

EEG = Elektroenzephalogramm, Ableitung der Hirnstromkurve, die sich aus der Summe der elektrischen Impulse der Nerven ergibt.

Ekchymose = spritzerartige Blutung

Elektrobetäubung = Betäubungsverfahren, bei dem elektrischer Strom durch das Gehirn eines Schlachttieres geleitet wird, um es durch das Auslösen eines epileptischen Anfalls bewusstlos zu machen

Elektrode = bei der Elektrobetäubung die blanken Metallteile an einer Betäubungszange oder -gabel, über die der elektrische Strom durch das Tier geleitet wird, bzw. die blanken Metallteile, über die der elektrische Strom an das Wasser abgegeben wird

Elektrodenfläche = bei der Elektrobetäubung im Wasserbad die Fläche des blanken Metallteiles, über die der elektrische Strom an das Wasser abgegeben wird

Elektroimmobilisation = Verfahren, bei dem das betäubte Tier mit schwachen elektrischen Strömen durchströmt wird, um es reflexlos zu machen

Elektrotötung = Verfahren, bei dem das Tier erst mit einem Stromstoss durch das Gehirn betäubt und anschließend mit einem Stromstoss durch das Herz getötet wird. Bei der Elektrotötung von Geflügel im Wasserbadbetäuber erfolgt die Durchströmung von Gehirn und Herz gleichzeitig.

Embolie = Verschluss eines Blutgefäßes durch versprengte Gewebsteilchen, Fremdkörper, Gasblasen oder Thromben

Embolus = im Blutstrom mitgeführtes Gewebsteilchen (auch Fremdkörper, Thrombus oder Gasblase), das bei Gefäßverengungen stecken bleibt und so zum Verschluss des Gefäßes führt

Eminentia medialis = am Boden der Rautengrube des Gehirns gelegener flacher Längswulst

Emulsion = Mischung einander abstoßender und daher nicht mischbarer Phasen (z.B. Wasser und Fett) durch Zerlegung beider in feinste Tröpfchen infolge Verwirbelung (Aufschlagen). Emulsionen neigen bei Stehenlassen zur Entmischung, sofern keine Stabilisatoren (z.B. Lecithin)zugegeben werden. Zur intrazerebralen Inokulation wird in der TSE-Forschung das fettreiche Gehirn mit Wasser verquirlt, um eine Gehirnemulsion in gewünschter Verdünnungsstufe herzustellen.

Endothel = einschichtiger, geschlossener Zellverband, der die innere Auskleidung von Gefäßen bewirkt

Enterisches Nervensystem = zum autonomen Nervensystem gehörendes Nervengeflecht in der Wand des Verdauungskanals, durch das die Darmmotorik gesteuert wird

Entwesung = Traditioneller Ausdruck für die Schädlingsbekämpfung nach Befallsfeststellung, insbesondere die gezielte Aktion zur Befreiung von Räumen, in denen sich Menschen aufhalten oder Lebensmittel behandelt werden, von Schädlingen, durch welche Krankheitskeime übertragen werden können, insbesondere von Schadnagern wie Ratten und Mäusen oder Gliedertieren wie Schaben, Pharaoameisen oder Wanzen

Enzymimmunoassay = (EIA) empfindliches und spezifisches Verfahren zum Nachweis von antigenen Substanzen in (Körper)flüssigkeiten, bei dem die Substanz mittels immunologischer (Antigen-Antikörper-) Reaktionen gebunden und ihr Vorhandensein mittels enzymatischer Reaktionen erkennbar gemacht wird.

epidural = auf der Dura gelegen

epikardial = zum Epikard gehörig, das Epikard betreffend

Epikard = die äußere seröse Hülle des Herzens, der Herzmuskulatur aufliegendes Blatt des Herzbeutels

epileptischer Anfall = spontan oder durch äussere Reize ausgelöste heftige synchrone Aktivität der Nervenzellen im Großhirn, beim generalisierten epileptischen Anfall mit typischen klinischen Symptomen (tonisch-klonische Krämpfe) und Bewusstlosigkeit einhergehend

Exitus letalis = tödlicher Ausgang, Eintritt des Todes

Exzitationsstadium = Stadium, das nach Einleitung einer Narkose durchlaufen wird und in dem es zu nicht mehr bewusst erlebten Erregungszuständen kommt, bevor eine für Operationen ausreichende Narkosetiefe erreicht ist

extravasal = außerhalb des Gefäßsystems

Extravasat = aus dem Gefäßsystem in das umliegende Gewebe übergetretene Blut- oder Lymphflüssigkeit

Extrazellulärraum = der die Zellen umgebende Raum innerhalb von Geweben

Falx cerebelli = Kleinhirnsichel

Falx cerebri = Großhirnsichel

femoral = zum Oberschenkel gehörend, den Oberschenkel betreffend

Femur = Oberschenkel

Fixationseinrichtung = in Schlachtbetrieben vorgeschriebene Vorrichtung zur Einschränkung der Bewegungen eines Tieres, insbesondere seines Kopfes, um zu gewährleisten, dass die Betäubungsgeräte an der richtigen Stelle, mit dem richtigen Druck und so lange wie nötig am Kopf des Tieres angesetzt werden können, um eine tierschutzgerechte Betäubung zu erzielen

Fleischuntersuchung = amtliche Untersuchung, mit der festgestellt werden soll, ob das Fleisch tauglich zum menschlichen Genuss ist

fötal = zum Fötus gehörig, den Fötus betreffend

Fötus = in der Gebärmutter sich entwickelnde Frucht ab dem Zeitpunkt, wo die Organe angelegt sind, bis zur Geburt

Fontanelle = aufgrund der noch fehlenden Verbindungen zwischen den Schädelknochen an mehreren Stellen vorhandene Knochenlücke im Schädel Neugeborener. Diese Lücken schließen sich beim Menschen im Laufe der ersten ein bis drei Lebensjahre.

Foramen ovale = beim Fötus physiologischerweise bestehendes Loch in der Scheidewand zwischen linkem und rechtem Herzvorhof, durch welches das Blut unter Umgehung der noch nicht funktionsfähigen Lunge im Körper des Ungeborenen verteilt wird. Das Foramen ovale schlieît sich normalerweise innerhalb weniger Stunden nach der Geburt durch Verklebung seiner einander überlappenden Ränder. Bei einem gewissen Prozentsatz der Neugeborenen bleibt die Schließung des Foramen ovale jedoch unvollständig und es kommt in Abhängigkeit von der Größe des resultierenden Vorhofseptumdefekts infolge der mehr oder weniger starken Vermischung von sauerstoffreichem und sauerstoffarmem Blut in den Vorhöfen zur verminderten Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes im Körperkreislauf sowie als Folge der Volumenbelastung im Lungenkreislauf zur Überlastung des rechten Herzens. Klinische Erscheinungen entwickeln sich allerdings nicht selten erst im Erwachsenenalter

Formatio reticularis = von der Medulla oblongata bis zum Thalamus reichendes Netzwerk von Nervenzellen, das zur Aufrechterhaltung der Funktionsgleichgewichte des Körpers beiträgt. Es enthält u.a. Zentren für die Regulierung von Atmung und Kreislauf, der Körpertemperatur oder der Futter- und Wasseraufnahme sowie das retikuläre aktivierende System (RAS)

Fragment = Bruchstück, Teilchen

Fraktur = Knochenbruch

Ganglion cervicale craniale = erster Nervenzellknoten des Truncus vagosympathicus. Das sympathische craniale Halsganglion liegt beim Rind unterhalb der Schädelbasis im Binde- und Fettgewebe neben dem Musculus longus capitis

Ganglion cervicale caudale = letztes caudales Halsganglion des Truncus vagosympathicus, das beim Rind mit den ersten Brustganglien zum Ganglion cervicothoracicum verschmolzen ist.

Ganglion cervicothoracicum = auch Ganglion stellatum genanntes, ca. 3cm langes und gut 1g schweres, im Winkel zwischen 1. bzw. 2. Rippe und Brustwirbelsäule auf dem Musculus longus colli gelegenes Ganglion des sympathischen Nervensystems, das aus den miteinander verschmolzenen ersten Brustgrenzstrangganglien und dem Ganglion cervicale caudale besteht.

Ganglion ciliare = Nervenzellknoten mit Umschaltung parasympathischer Fasern des Nervus oculomotorius (III. Gehirnnerv). Das beim Rind gut hirsekorngroße Ganglion liegt in der Augenmuskelpyramide auf dem Musculus rectus ventralis

Ganglion coeliacum = zu den Prävertebralganglien gehörendes und mit dem Ganglion mesentericum craniale im Nervengeflecht des Plexus solaris gelegenes sympathisches Bauchganglion

Ganglion distale nervi glossopharyngei = früher Ganglion petrosum genannter Nervenzellknoten des IX. Gehirnnerven oder Nervus glossopharyngeus. Ganglion distale nervi vagi = auch Ganglion nodosum genannter Nervenzellknoten des Nervus vagus (X. Gehirnnerv). Das Ganglion besteht beim Rind aus kurz nach dem Austritt des Nervus vagus aus dem Schädel verstreut liegenden Nervenzellen, die makroskopisch nicht als Knoten erkennbar sind

Ganglion geniculi = Nervenzellknoten des Nervus facialis (VII. Gehirnnerv). Das Ganglion liegt innerhalb des knöchernen Canalis facialis im Felsenteil des Schläfenbeins

Ganglion lateropharyngeum = Nervenzellknoten des Nervus glossopharyngeus (IX. Gehirnnerv). Das beim Rind relativ große Ganglion liegt etwa im Winkel zwischen mittlerem und distalem Zungenbeinast kurz vor der Aufteilung des Nerven in einen dorsalen und einen ventralen Ast

Ganglion mandibulare = Nervenzellknoten mit Umschaltung parasympathischer Fasern des Nervus facialis (VII. Gehirnnerv). Das Ganglion liegt medial der Unterzungen und ist beim Rind mit bloßem Auge meist nicht zu erkennen

Ganglion mesentericum craniale = zu den Prävertebralganglien gehörendes sympathisches Bauchganglion, das mit dem Ganglion coeliacum verschmolzen sein kann und mit den entsprechenden Ganglien der Gegenseite über Nervenfasern zum Plexus solaris verflochten ist

Ganglion mesentericum caudale = zu den Prävertebralganglien gehörendes, am Stamm der hinteren Gekrösearterie gelegenes Ganglion des sympathischen Nervensystems

Ganglion nodosum = heute Ganglion distale nervi vagi genanntes Ganglion des Nervus vagus

Ganglion oticum = Nervenzellknoten mit Umschaltung parasympathischer Fasern des Nervus glossopharyngeus (IX. Gehirnnerv). Das beim Rind ca 10 mm lange parasympathische Ganglion liegt auf dem Musculus pterygoideus medialis ventral an der Aufzweigung des Nervus mandibularis in die Nervi buccalis, lingualis und alveolaris inferior

Ganglion petrosum = alte Bezeichnung für das Ganglion distale des Nervus glossopharyngeus; Nervenzellknoten des IX. Gehirnnerven oder Nervus glossopharyngeus. Das Ganglion liegt kurz nach dem Austritt des Nerven aus dem Foramen jugulare

Ganglion proximale nervi glossopharyngei = Nervenzellknoten des Nervus glossopharyngeus (IX. Gehirnnerv). Das Ganglion liegt im Bereich des Foramen jugulare zwischen Hinterhaupts- und Schläfenbein in der Schädelhöhle

Ganglion proximale nervi vagi = auch Ganglion jugulare genannter Nervenzellknoten des Nervus vagus (X. Gehirnnerv). Das Ganglion liegt im Foramen jugulare unmittelbar vor Austritt des Nerven aus dem Schädel

Ganglion pterygopalatinum = Nervenzellknoten mit Umschaltung parasympathischer Fasern des Nervus facialis (VII. Gehirnnerv). Das parasympathische Ganglion besteht beim Rind aus einer Ansammlung von 4 - 10 kleinen Ganglien, die medial unter dem Nervus maxillaris liegen

Ganglion spirale cochleae = Nervenzellknoten des Nervus vestibulocochlearis (VIII. Gehirnnerv). Das Ganglion liegt im knöchernen Labyrinth des Innenohres

Ganglion trigeminale = auch Gasser'sches Ganglion genannter Nervenzellknoten des Nervus trigeminus (V. Gehirnnerv). Das Ganglion liegt in einer Duratasche innerhalb der Schädelhöhle am Felsenbein

Ganglion vestibulare = Nervenzellknoten des Nervus vestibulocochlearis (VIII. Gehirnnerv). Das Ganglion liegt im knöchernen Labyrinth des Innenohres

Ganzkörperdurchströmung = Verfahren der Elektrobetäubung, bei der Strom durch den gesamten Körper fließt und somit Gehirn und Herz im Stromweg liegen

Gastrointestinaltrakt = Magen-Darm-Trakt

Gehirnnerven = Nerven, die ihren Ursprung im Gehirn haben. Zu den Gehirnnerven zählen der Nervus olfactorius (I. Gehirnnerv bzw. Riechnerv), der Nervus opticus (II. Gehirnnerv bzw. Sehnerv) der Nervus oculomotorius (III. Gehirnnerv), der Nervus trochlearis (IV. Gehirnnerv), der Nervus trigeminus (V. Gehirnnerv), der Nervus abducens (VI. Gehirnnerv), der Nervus facialis (VII. Gehirnnerv), der Nervus vestibulocochlearis (VIII. Gehirnnerv), der Nervus glossopharyngeus (IX. Gehirnnerv), der Nervus vagus (X. Gehirnnerv), der Nervus accessorius (XI. Gehirnnerv) und der Nervus hypoglossus (XII. Gehirnnerv)

gepoolt = aus mehreren Einzelproben zusammengefasst

Gerinnungshemmer = hier: Substanzen, die bei der Blutgewinnung zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt werden, um die Weiterverarbeitung des Vollblutes zu ermöglichen

Geschlinge = im Zusammenhang mit der Luftröhre und ggf. der Zunge und Speiseröhre entnommene und üblicherweise für die amtliche Fleischuntersuchung am Kehlkopf aufgehängte Brustorgane (Herz, Lunge)

GFAP = saures Gliafaserprotein, Eiweiß, das in den Gliazellen vorkommt, in größeren Mengen im Zentralnervensystem enthalten ist und daher als Indikatorsubstanz für Zentralnervengewebe verwendet wird

Gliazelle = zum Stützgewebe des Gehirns gehörende Zellen

Grenzstrang = die paarweise ventral der Wirbelsäule gelegenen und durch Nervenfasern miteinander leiterartig verbundenen Ganglien des sympathischen Nervensystems

Großhirnsichel = auch Falx cerebri genannte Falte der Dura mater, die dorsal zwischen die beiden Großhirnhemisphären reicht und den dorsalen venösen Blutleiter (Sinus sagittalis dorsalis) umschließt

großlumig = mit großem Innendurchmesser

Hämatom = Bluterguss

Hämatoxylin-Eosinfärbung = Standardfärbung in der Histologie, mit der eine Blaufärbung der Zellkerne und eine Rotfärbung des Zytoplasma erzielt wird, wodurch man eine bessere Übersicht erhält

Hämoglobin = roter Blutfarbstoff, der Sauerstoff aus der Lunge zu den Geweben und Kohlendioxid aus den Geweben zur Lunge transportiert

hämorrhagische Diathese = unspezifische Diagnose einer erhöhten Blutungsneigung ohne mechanische Verletzung von Blutgefäßen, die auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden kann

hämorrhagischer Schock = durch starken Blutverlust oder eine starke innere Blutung ausgelöster Zusammenbruch des Kreislaufs

Halalschnitt = beim moslemischen Schlachten ausgeführter Schnitt, bei dem alle Weichteile des Halses bis auf die Wirbelsäule durchtrennt werden. Hierbei werden alle großen Halsgefäße, Luftröhre und Speiseröhre und die an ihnen entlang laufenden Nerven durchschnitten.

Handgriff nach Bill = vom amerikanischen Geburtsmediziner Arthur H. Bill (1877-1961)entwickelter Handgriff zum Aufstecken auf Geburtshilfezangen, mit dem das Ausziehen der mit der Zange erfaîten Frucht erleichtert und die Verletzungsgefahr für Mutter und Kind reduziert wurde

Handteil = nach dem Entwurf der EN-DIN-60335-2-87/VDE 0700 Teil 87 festgelegte Bezeichnung für die von Hand geführte Vorrichtung mit den stromleitenden Elektroden, die an den Tierkopf gelegt werden. Handteile sind üblicherweise in Form einer Betäubungszange oder Betäubungsgabel ausgebildet

Hausgeflügel = Hühner, Truthühner (Puten), Perlhühner, Enten und Gänse sowie Tauben und Wachteln, soweit sie Haustiere sind

HE-Färbung = Hämatoxylin-Eosinfärbung

Hemisphäre = Gehirnhälfte (beim Großhirn oder Kleinhirn)

Herzkammerflimmern = Zustand der Herzkammern, in dem sich die Herzmuskelzellen aufgrund funktioneller Störungen des Erregungsbildungs- und Reizleitungssystems nicht mehr gleichzeitig, sondern unabhängig voneinander kontrahieren. Dabei ist eine koordinierte Kontraktion des Herzens nicht mehr möglich, es kommt zum lebensbedrohlichen Kreislaufstillstand

Herzzyklus = Dauer einer aus Systole und Diastole bestehenden Herzperiode

Hippocampus = auch als Ammonshorn bezeichneter Teil der Hirnrinde

Hirnödem = vermehrte Wassereinlagerung in das Gehirngewebe mit Schwellung desselben

Hirnstamm = die nicht zum Groß- oder Kleinhirn gehörenden Gehirnbereiche

Histamin = zu den biogenen Aminen gehörendes Abbauprodukt des Histidin. Histamin wird im Körper aus mit Lebensmitteln aufgenommenem Histidin, aber auch bereits in den Lebensmitteln durch mikrobielle Vorgänge gebildet. Histamin erweitert die Kapillaren und erhöht ihre Permeabilität, fördert die Sekretion von Magensaft und erhöht den Muskeltonus der glatten Muskulatur, insbesondere in den Atemwegen

Histochemie = Biologische Fachrichtung, die sich mit der histologischen Darstellung und Identifizierung bestimmter Zell- und Gewebsbestandteile mittels chemischer Reaktionen befasst

histochemisch = zur Histochemie gehörend, mikroskopische Darstellung biologischer Gewebe nach Sichtbarmachen bestimmter Bestandteile mittels chemischer Reaktionen

Histologie = Lehre von den biologischen Geweben, mikroskopische Anatomie

histologisch = zur Histologie gehörend, mikroskopische Darstellung biologischer Gewebe

Homogenisator = zur Entsorgung von Brutrückständen, Steckenbleibern und männlichen Eintagsküken von Legerassen benutztes Gerät, bei dem die Eier und/oder Küken über einen Trichter auf ein schnell rotierendes Messer fallen und von diesem in Sekundenbruchteilen getötet werden

homozygot = Gleichheit der vom Vater und der Mutter erhaltenen Erbanlagen für ein bestimmtes Codon

HPLC = Abkürzung für High Pressure Liquid Chromatography (Hochdruckflüssigkeitschromatographie), ein Verfahren, mit dem Substanzen aus einer Flüssigkeit abgetrennt und somit nachgewiesen werden können

Hypothalamus = Teil des Diencephalon, der u.a. für die Regulation von Kreislauf, Körpertemperatur und Wasserhaushalt zuständig ist

Hypoxie = Sauerstoffmangel, Unterversorgung mit Sauerstoff

ID50 = Infektionsdosis, deren Erregermenge bei 50 % der Tiere, denen sie verabreicht wurde, zur Infektion führt

Immobilisation = Ruhigstellung, bewegungslos machen

Immunglobulin G = in mehreren Unterklassen vorliegende Klasse von Antikörpern, von denen einige über das Kolostrum an Neugeborene weitergegeben werden, deren Immunsystem noch nicht in der Lage ist, selbst diese Antikörper zu bilden.

immunochemisch = immunochemische Verfahren sind solche, bei denen bestimmte Stoffe oder Erreger mittels einer Kombination von chemischen und immunologischen Reaktionen nachgewiesen werden

Immunopräzipitation = Konzentrierung gesuchter Proteine durch Ausfällung infolge ihrer Bindung an einen Antikörper

Import = Einfuhr von Waren aus Drittländern nach Deutschland

Impressionsfraktur = Unvollständiger Knochenbruch, bei dem das Bruchstück in das darunter liegende Gewebe gedrückt wird

Inhalationsnarkose = Narkose, bei der gasförmige Betäubungsmittel über die Atemwege verabreicht werden. Die eingeatmeten Betäubungsgase werden über die Lunge in den Blutkreislauf aufgenommen

Injektion = Einspritzen von Flüssigkeiten in Gewebe, Hohlräume oder Organsysteme des Körpers, beispielsweise in Blutgefäße (arterielle oder venöse Injektion), das Herz (intracardiale Injektion), die Lunge (intrapulmonare Injektion), die Bauchhöhle (intraperitoneale Injektion), die Muskulatur (intramuskuläre Injektion), unter die Haut (subkutane Injektion) oder in Gelenke (intraartikuläre Injektion), um in der Flüssigkeit gelöste Stoffe wie Arzneimittel, Impfstoffe oder diagnostische Mittel in den Körper zu bringen

intrakranial = in der Schädelhöhle oder in die Schädelhöhle hinein

intramuskulär = im Muskel oder in einen Muskel hinein

intranerval = im Nerven oder in einen Nerven hinein

intraparenchymal = im funktionellen Gewebe oder in das funktionelle Gewebe hinein

intravasal = im Gefäß oder in ein Gefäß hinein

intravenös = in einer Vene oder in eine Vene hinein

intraventrikulär = im Ventrikel oder in einen Ventrikel hinein

irreversibel = unwiderruflich, nicht wieder rückgängig zu machen

isotonisch = den gleichen osmotischen Druck (Flüssigkeit) bzw. die gleiche Spannung (Muskulatur) aufweisend. Eine isotonische Salzlösung weist den gleichen osmotischen Druck auf wie Blutplasma. Eine isotonische Muskelkontraktion ist eine Kontraktion, bei der sich die Spannung des Muskels nicht ändert und demzufolge der Muskel verkürzt

Jungbulle = männliches Rind im Alter von 6 - 18 Monaten

Kapillare = mikroskopisch kleine Verbindungsgefäße zwischen arteriellem und venösem Blutkreislauf, in denen der Stoffaustausch mit dem durchbluteten Gewebe stattfindet

Kapillarruptur = Zerreißung von Kapillaren

Kephalhämatom = Kopfblutgeschwulst

Kleinhirnmark = innerer, überwiegend von den Nervenfasern gebildeter und die Kleinhirnkerne enthaltender Bereich des Kleinhirns, aufgrund seiner bäumchenartigen Struktur auch Arbor vitae cerebelli (Lebensbaum) genannt

Kleinhirnrinde = äusserer, aus drei Schichten aufgebauter und die Nervenzellen enthaltender Oberflächenbereich des Kleinhirns, auch Cortex cerebelli genannt

Kleinhirnsichel = auch Falx cerebelli oder Tentorium cerebelli genannte Hirnhautfalte

klonischer Krampf = durch kurzfristige, wiederholte Muskelzuckungen gekennzeichneter Krampf

Koma = Stadium der tiefsten Bewusstlosigkeit vor Eintritt des Todes

kontagiös = ansteckend

Kontraktion = Zusammenziehen. Die Kontraktion eines Muskels geht mit dessen Verkürzung einher, die Kontraktion der Herzkammern führt zum Auswurf des in ihnen enthaltenen Blutes

Kontusion = Quetschung

Kopfblutgeschwulst = auch Kephalhämatom genannter Bluterguss zwischen Knochenhaut und Knochen; bei Neugeborenen als Folge eines Geburtstrauma am Schädel

Koronararterie = Herzkranzgefäß, das das Herz selbst mit sauerstoffreichem Blut versorgt

Kreislaufzeit = Zeit, die das Blut benötigt, um eine bestimmte Strecke im Körperkreislauf zurückzulegen. Sie kann gemessen werden, indem eine Markersubstanz in einen Gefäßabschnitt gespritzt und die Zeit ermittelt wird, die diese Markersubstanz benötigt, um mit dem Blutstrom einen bestimmten anderen Gefäßabschnitt zu erreichen, beispielsweise das entsprechende Gefäß der Gegenseite

Krokodilklemmen = zangenartige Klemmen ähnlich denen von Startkabeln für Autobatterien, mit gezähnten Backen, die einem Krokodilmaul nicht unähnlich sind

kumulativ = aufsummiert

Läsion = Störung im Gewebsgefüge, Verletzung von Körpergewebe

Leitfähigkeit = Eigenschaft eines festen Körpers, einer Flüssigkeit oder eines Gases zur Leitung des elektrischen Stromes

Leitwert, elektrischer = der als Maß der Leitfähigkeit dienende Kehrwert des elektrischen Widerstandes mit der Einheit Siemens (S)

Leptomeninx = weiche Gehirn- und Rückenmarkshaut, dazu zählen Arachnoidea und Pia mater

Louisianastall = Geflügelstall, bei dem beide Längswände großflächig mit Öffnungen versehen sind, die stufenlos mit Jalousien verschlossen werden können, aber immer einen Luftaustausch mit der Außenwelt gewährleisten

Lymphoretikuläres System = die zum Lymphsystem gehörenden Organe wie Lymphknoten, Milz, Mandeln, Thymus

makroskopisch = ohne Hilfsmittel, d.h. mit bloßem Auge sichtbar

Markerkeim = ein Bakterium, das sich durch spezifische leicht nachweisbare Eigenschaften von seiner Normalpopulation unterscheidet und daher auch nach Vermischung mit dieser noch nachzuweisen ist. Markerkeime werden dort eingesetzt, wo in einer nicht-sterilen Umgebung Ausbreitungswege von Keimen und Kontaminationsvorgänge geprüft werden sollen

Markersubstanz = anstelle einer schlecht nachweisbaren oder gefährlichen Substanz eingesetzter Ersatzstoff, der dem nachzuweisenden in seinen Eigenschaften möglichst nahekommt und somit dessen Verhalten simulieren kann

meningeal = die Meningen betreffend, zu den Meningen gehörend

Meningen = die das Gehirn und Rückenmark schützenden Häute, auch Hirnhäute oder Rückenmarkshäute genannt. Sie bestehen aus der harten Hirnhaut oder Pachymeninx, auch Dura mater genannt, und der weichen Hirnhaut oder Leptomeninx, die von Arachnoidea und Pia mater gebildet wird

Mikro = µ = 10-6 = 1 Millionstel einer Maßeinheit

Mikroliter (µl) = 10-6 l = 1 Millionstel Liter

Mikrometer (µm) = 10-6 m = 1 Millionstel Meter

Mikrosiemens = µS = 10-6 S = 1 Millionstel Siemens

mikroskopisch = nur unter dem Mikroskop sichtbar

Mittelhirn = Mesencephalon, zwischen Zwischenhirn (Diencephalon) und Nachhirn (Metencephalon) gelegener Teil des Gehirns

Müller-Manöver = geburtshilfliches Verfahren bei der Entwicklung einer Beckenendlage, mit welchem der Schultergürtel des Fötus schräg gestellt wird, um seinen Querschnitt für den Durchtritt durchs mütterliche Becken zu verkleinern

Muskelspindel = Muskeltonus = Vorspannung der Muskeln im Ruhezustand

Musculus biceps femoris = Zweiköpfiger Oberschenkelmuskel, Beuger des Knie- und Strecker des Sprunggelenkes

Musculus longus capitis = Langer Kopfmuskel, Beuger und Seitwärtszieher des Kopfes. Entspringt an den Querfortsätzen der 2.-6. Halswirbel und setzt am Tuberculum musculare zwischen Hinterhauptsbein und Keilbeinkörper der Schädelbasis an

Musculus longus colli = langer Halsmuskel, Beuger des Halses. Entspringt am 5.-6. Brustwirbel und setzt am 1.-2. Halswirbel an

Musculus psoas major = Großer Lendenmuskel, Teil des Filets. Entspringt beim Wiederkäuer an den Wirbelenden der letzten beiden Rippen und den Körpern und Querfortsätzen der Lendenwirbel und setzt am kleinen Rollhügel (Trochanter minor) des Oberschenkelknochens an.

Musculus psoas minor = Kleiner Lendenmuskel, Teil des Filets. Entspringt an den letzten 3 Brustwirbeln und setzt am 1. - 4. Lendenwirbel an. Feststeller der Wirbelsäule und des Beckens

Musculus semimenbranosus = halbhäutiger Muskel, der die Innenfläche der Hinterbacke unterlagert. Entspringt bei den Wiederkäuern ventral am Sitzbein und setzt nach Spaltung in zwei Muskelbäche am medialen Condylus des Femur und der Tibia an. Streckt beim aufgesetzten Bein das Hüft- und Kniegelenk und schiebt den Rumpf vorwärts, am hängenden Bein zieht er die Gliedmaße nach hinten und einwärts

Musculus supraspinatus = oberer Grätenmuskel, der den vorderen Rand des Schulterblattes, dem er aufsitzt, mit dem großen und kleinen Höcker des Oberarmknochens verbindet. Feststeller und Strecker des Schultergelenks

Nanogramm = 10-9 g = 1 Milliardstel Gramm

Natriumcitrat = Natriumsalz der Citronensäure, wird u.a. als Gerinnungshemmer bei der Blutgewinnung eingesetzt

Nekrose = Infolge des Absterbens von Zellen auftretende Gewebsveränderungen

nekrotisch = abgestorben (Zellen, Gewebe)

Nervus ischiadicus = Ischiasnerv, stärkster Nerv des peripheren Nervensystems, gemischter Nerv, der u.a. die Muskulatur der Hinterbeine versorgt

Nervus phrenicus = Zwerchfellnerv. Aus den ventralen Verzweigungen der beim Menschen 3.-5., bei den Haussäugetieren 5.-7. Halsnerven gebildeter gemischter Nerv, dessen motorischer Anteil die Zwerchfellmuskulatur versorgt und dessen sensibler Anteil u.a. Schmerzreize vom Herzbeutel sowie dem Brust- und Mittelfell an das Zentralnervensystem weiterleitet. Ein Austausch von Fasern zwischen dem N. phrenicus und dem N. vagus wurde lt. Nickel/Schummer/Seiferle "Lehrbuch der Anatomie der Haustiere", Bd. IV, 3. Auflage 1992, zwar vermutet, konnte aber experimentell zumindest bis zum Zeitpunkt der Drucklegung (1992) nicht nachgewiesen werden.

Nervus vagus = X. Gehirnnerv, dessen motorische Kerne in der Obexregion der Medulla oblongata liegen und in Gehirnen TSE-infizierter Schafe und Rinder zuerst befallen werden. Der Nervus vagus ist der parasympathische Teil des autonomen (vegetativen) Nervensystems und regelt im Zusammenspiel mit dem Sympathicus als dessen Gegenspieler die Tätigkeit der Organe, beispielsweise die Darmmotorik, das Herzminutenvolumen oder den Querschnitt der Bronchien.

Neurofilamentprotein = Protein aus dem intrazellulären Stützgerüst einer Nervenzelle

neurologisch = die Funktion des Nervengewebes betreffend

Neuron = Nervenzelle

neuronal = zum Neuron gehörend

neuronenspezifische Enolase = ein in den Zellwänden von Neuronen in großen Mengen vorkommendes Enzym, das als Markersubstanz für Gehirngewebe verwendet wird

Neurotransmitter = chemische Botenstoffe des Nervensystems, welche Impulse von einer Nervenzelle auf eine andere weiterleiten

Newcastle Disease = auch atypische Geflügelpest genannte, anzeigepflichtige Infektionskrankheit des Hausgeflügels, insbesondere der Hühner

Normalschlachtung = Schlachtung nach vorangegangener amtlicher Schlachttieruntersuchung, bei der das Tier als gesund beurteilt und die Schlachterlaubnis ohne Auflagen erteilt wurde

Notschlachtung = Schlachtung eines Tieres, das infolge eines Unglücksfalles sofort getötet werden muss

NSE = Abkürzung für neuronenspezifische Enolase

Nucleus dentatus = Zahnkern, im Mark der Kleinhirnhemisphären gelegenes Nervenkerngebiet

Nutzgeflügel = landwirtschaftlich genutzte Vogelarten

Nutztiere = insbesondere in der Landwirtschaft gehaltene Tiere, deren Produkte (z.B. Milch, Eier, Wolle) oder sie selbst für die menschliche Ernährung oder zur Herstellung von Kosmetika oder Bekleidung verwendet werden

Obduktion = s. Autopsie

Oberflächenkontamination = Verunreinigung der Oberfläche, in Bezug auf BSE: durch Kontakt mit potentiell erregerhaltigem Material

okzipital = zum Hinterhaupt gehörig, den Hinterkopf betreffend

omnivor = allesfressend, sowohl pflanzliche als auch vom Tier stammende Nahrung aufnehmend

Osteodiastase = pathologische Vergrößerung des Abstandes zwischen zwei aneinandergrenzenden Knochen(teilen)

Papilla vallata = in der Schleimhaut des Zungenrückens vor dem Zungengrund gelegene, von einem Wall umgebene, zahlreiche Geschmacksknospen und Spüdrüsen enthaltende warzenförmige Erhebung der Zungenschleimhaut.

Paraffinschnitt = histologisches Schnittpräparat einer in Paraffin eingebetteten Gewebeprobe

paramedian = neben der Mittellinie

parasagittal = in der Sagittalebene, aber paramedian gelegen

Parasympathikus = Teil des autonomen (vegetativen) Nervensystems mit Ursprung in Mittelhirn, Pons und Medulla oblongata. Die Umschaltung der parasympathischen Fasern erfolgt meist in unmittelbarer Nähe der Erfolgsorgane. Botenstoff des parasympathischen Nervensystems ist in der Regel auch postganglionär Acetylcholin. Antagonist des Sympathikus. Eine Aktivierung des Parasympathikus verringert u.a. das Herzminutenvolumen und intensiviert die Darmmotorik

parasympathisches Nervensystem = auch als Parasympathikus bezeichneter Teil des autonomen (vegetativen) Nervensystems

Paravertebralganglien = die neben der Wirbelsäule gelegenen Ganglien des sympathischen Nervensystems, insbesondere der Grenzstrang

Parenchym = das für die spezifische Funktion eines Organes verantwortliche Gewebe

parenchymal = zum Parenchym gehörend

pathogen = krankmachend, eine Krankheit auslösend

pathologisch = krankhaft oder krankhaft verändert

Penetration = Der Vorgang des Eindringens

penetrieren = eindringen

per definitionem = definitionsgemäß; wie schon die Definition sagt; von der Definition her

perfundieren = eine Perfusion vornehmen

Perfusion = Durchströmung, z.B. von entnommenen Organen mit bestimmten Blutersatzflüssigkeiten, um sie nach der Entnahme bis zur Transplantation funktionsfähig zu erhalten. Das Verfahren wird auch zur Herstellung von anatomischen Präparaten verwendet, wobei in diesem Fall jedoch das im Gefäßsystem zirkulierende Blut durch Konservierungsflüssigkeiten ersetzt wird

peripheres Nervensystem = nicht zum Zentralnervensystem gehörende Nerven und Ganglien

perivaskulär = das Gefäß umgebend

Perkussion = Schlag, Beklopfen. Bei der Betäubung von Schlachttieren für Verfahren gebraucht, bei denen den Tieren mit mechanischen Geräten ein Schlag auf den Kopf versetzt wird, durch den sie sofort (innerhalb 2 Millisekunden) bewusstlos werden. In der medizinischen und veterinärmedizinischen Diagnostik ein Verfahren, bei dem mit den Fingern oder einem kleinen Hammer auf Brustwand, Bauchwand oder andere Körperhöhlen umgebendes Gewebe geschlagen wird, um anhand des dabei entstehenden Geräusches und/oder der Vibrationen der Körperhöhlenwände den Zustand der Körperhöhlen bzw. Lage, Ausdehnung und Beschaffenheit der in ihnen befindlichen Organe beurteilen zu können

Permeabilität = Durchlässigkeit, insbesondere von Zellmembranen

PET-Blot = paraffin embedded tissue blot. Neurologische Arbeitsmethode zum Nachweis von PrPSc, bei dem formalinfixiertes und paraffineingebettetes Gewebe unter starker Proteinase K-Einwirkung direkt auf Nitrozellulosemembranen übertragen wird. Das übertragene PrPSc lässt sich anschließend mit spezifischen Antikörpern hochsensibel nachweisen. (Eine Zusammenstellung neurologischer Arbeitsmethoden zum Nachweis von TSE-Infektionen findet sich auf den Internetseiten der Ludwig-Maximilians-Universität München)

petechial = punktförmig

Petechie = punktförmige Blutung

pg = picogramm, 10-12 g oder der Billionste Teil eines Gramm

pH-Wert = negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration, gibt auf einer Skale von 1 - 14 an, wie sauer oder alkalisch (basisch) eine wässrige Lösung ist. Ein pH-Wert von 7 ist neutral, niedrigere pH-Werte liegen im sauren Bereich (Säuren), höhere pH-Werte im alkalischen Bereich (Laugen). Je niedriger der pH-Wert ist, um so saurer ist das Milieu, je höher, um so alkalischer. Blut hat einen pH-Wert von etwa 7.4

physiologisch = zu den normalen Körperfunktionen gehörend, die normalen Körperfunktionen betreffend

physiologische Salzlösung = dem osmotischen Druck des Blutserums entsprechende Kochsalzlösung

p.i. = post infectionem, nach der Infektion

Plattenelektrode = in Plattenform, d.h. großflächig ausgebildete Elektrode. Bei der Betäubung von Fischen im Wasserbad zur Erzielung eines homogenen elektrischen Feldes im Wasser, das die Fische umgibt, erforderliche Elektrodenform. Zwei einander gegenüberliegende Seiten des dreidimensionalen Wasserquaders sollen dabei möglichst vollständig von den Elektroden bedeckt sein

Plexus myentericus = die in der glatten Muskelschicht des Verdauungskanals ein Geflecht bildenden Nerven des autonomen Nervensystems, auch Auerbachscher Plexus genannt

Plexus solaris = auch Solarplexus genanntes, den Abgang der vorderen Eingeweidearterien strahlenförmig umgebendes Nervengeflecht des vegetativen Nervensystems, welches das Ganglion coeliacum und das Ganglion mesentericum craniale, aber auch parasympathische Nervenfasern enthät

Plexus submucosus = die am Grunde der Schleimhaut des Verdauungskanals ein Geflecht bildenden Nerven des autonomen Nervensystems, auch Meissnerscher Plexus genannt

Polyethylen = abgekürzt PE, Kunststoff, der für den Kontakt mit Lebensmitteln oder Körpergewebe geeignet ist, weil er chemisch indifferent ist und diese nicht negativ beeinflusst

poolen = zu einer Sammelprobe vereinigen

Poolprobe = Sammelprobe

Positivkontrolle = Kontrolltier bzw. -experiment, bei dem sichergestellt ist, dass die bei den im Versuch stehenden Tieren bzw. dem mit dem angewendeten Testverfahren zu prüfende Reaktion ein vorhersagbares positives Ergebnis bringt, wodurch die Funktionsfähigkeit des angewendeten Testes zum Erkennen dieser Reaktion bewiesen wird

ppm = parts per million = Konzentrationsangabe für ein Teil von einer Million Teilen (beispielsweise mg/kg)

Prävertebralganglien = am Abgang der Eingeweidearterien aus der Aorta liegende Ganglien des sympathischen Nervensystems, welche zwischen die Ganglien des Grenzstranges und die Bauchorgane eingeschoben sind.

primärer Antikörper = Antikörper, der sich unmittelbar an die nachzuweisende Substanz bindet

Processus caudatus = in Nähe der Pfortader auf der Eingeweideseite der Leber gelegener Anhang des rechten Leberlappens, der sich wegen seiner geringen Größe für die Entnahme von Lebergewebsproben anbietet, da hierbei die Leberlappen nicht verletzt werden müssen.

Processus lingualis = Zungenfortsatz, beim Wiederkäer und Pferd vorhandener, zum Maul hin ragender Teil des Zungenbeins

Prognose = in der Medizin meint man damit eine Vorhersage über den weiteren Verlauf einer Erkrankung

Prophylaxe = Krankheitsvorbeuge, Verhütung von Krankheiten

Pruritus = Juckreiz

psi = pound per square inch (Pfund pro Quadratinch): in Großbritannien gebräuchliches Maß für den Druck, der auf eine Fläche ausgeübt wird. 1 psi entspricht umgerechnet 70 g/cm2 bzw. 0,068 atm.

Pulmonalarterien = auch Arteriae pulmonales genannte, das sauerstoffarme Blut vom Herzen zur Lunge führende Lungenschlagadern

Puntilla = kurzer Dolch, der zwischen Hinterhauptsloch und erstem Halswirbel (Atlas) gestoßen wird, um eine komplette Durchtrennung des Rückenmarks zu bewirken und die Tiere aufgrund des eintretenden spinalen Schocks reflexlos zu machen. Da hierdurch lediglich eine hohe Querschnittslähmung, nicht aber eine sofortige Bewußtlosigkeit eintritt, ist der Gebrauch der Puntilla bei der Schlachtung von Tieren ohne vorhergehende Betäubung in der EU nicht zulässig.

Radialdiffusionstest = auch Mancini-Test genannter quantitativer Agargeldiffusionstest, der u.a. zur Bestimmung des Antikörpergehalts im Serum verwendet werden kann

reflexlos machen = Ausschaltung der Rückenmarksreflexe, die bei betäubten Tieren zu heftigen Beinbewegungen führen und so das Schlachtpersonal gefährden können

rektal = zum Rektum (Enddarm) gehörend, zum Rektum weisend

Rektaltemperatur = im Enddarm gemessene Körpertemperatur

resistent = widerstandsfähig, bei Krankheiten: nicht mit einem bestimmten Erreger infizierbar bzw. nicht durch einen Erreger krank werdend

Resorption = Aufnahme von Substanzen über eine Membran, insbesondere die Haut oder die Schleimhaut

respiratorische Azidose = durch unzureichende Abatmung von Kohlensäure bedingte Verschiebung des extrazellulären pH-Wertes in den sauren Bereich

Restrainer = Vorrichtung, mit der das Tier ruhiggestellt und an den Betäubungsplatz transportiert wird. Gebräuchlich sind V-förmige Restrainer, die aus zwei V-förmig gegeneinandergestellten, parallel laufenden Förderbändern bestehen, welche die Tiere an den Seiten erfassen, und Bandrestrainer, in denen die Tiere auf dem Förderband reiten

retikuläres aktivierendes System = Wecksystem, in der Formatio reticularis gelegenes Zentrum, das den Aufmerksamkeits- und Wachzustand des Organismus regelt

retrograd = rückwärtsgerichtet, bei Nerven: entgegen dem Verlauf der Erregungsausbreitung

reversibel = umkehrbar, wieder rückgängig zu machen

Rodding = Verfahren zum Verschließen der Speiseröhre am Panseneingang, um den Austritt von Panseninhalt am hängenden Tierkörper zu unterbinden. Derzeit sind drei Methoden gebräuchlich:
1.) das Verfahren mit Zylinder und Ring, bei dem die im Kehlbereich durchtrennte Speiseröhre in einen an einer Stange befestigten Zylinder eingefädelt, der Zylinder bis an den Panseneingang vorgeschoben und dort ein vorher auf den Zylinder gespannter Kunststoffring abgelegt wird,
2.) das Verfahren mit Spirale und Clip, bei dem die Speiseröhre unverletzt in die Spirale eingedreht, die Spirale zum Lösen der Speiseröhre bis an den Panseneingang hochgeschoben und die Speiseröhre am Panseneingang durch einen Metall- oder Kunststoffclip verschlossen wird, und
3.) das Verfahren mit Stange und Stopfen, bei dem ein auf eine Stange gesteckter Stopfen (häufig aus Stärke) in die unverletzte Speiseröhre eingebracht und in ihr bis an den Panseneingang hochgeschoben und dort abgelegt wird.

rostral = zum Rostrum hin, schnauzen- bzw. schnabelwärts, Schnauze oder Schnabel betreffend

Rostrum = Schnabel, Schnauze

Rückenmarkskanal = (Wirbelkanal) von den Wirbelkörpern gebildete Röhre, die das Rückenmark vollständig umschließt und so gegen Beschädigungen schützt

Rückenmarksfräse = Gerät zur Entfernung von Rückenmarksresten und Dura mater aus dem Wirbelkanal nach der Spaltung der Schlachtkörper. Das Gerät besteht aus einem Handstück mit in der Vertikalen rotierendem Fräskopf, der auch die innerste Knochenschicht des Wirbelkanals ausfräst und dabei freigesetzte Späne und Fräsabrieb weitgehend über einen vakuumierten Schlauch absaugt.

Rückenmarkszerstörer = biegsamer, 1 - 2 m langer Stab aus Metall oder Kunststoff, der durch das Einschussloch in der Stirn bis in den Wirbelkanal eingeführt und mehrfach vor- und zurückbewegt wird, um die im Rückenmark gelegenen Reflexzentren eines bolzenschussbetäubten Tieres zu zerstören und das Tier reflexlos zu machen

Ruhigstellung = Einschränkung der Bewegungen eines Tieres bei der Schlachtung, damit die Betäubung korrekt vorgenommen werden kann

Ruptur = Zerreißung, Riss

S 100 Protein = Protein, das u.a. in Gliazellen vorkommt, bei deren Beschädigung freigesetzt wird und dadurch als Markersubstanz für Gehirngewebe benutzt werden kann

Sachkundenachweis = von der zuständigen Behörde nach Prüfung der theoretischen Kenntnisse, physischen Fähigkeiten und praktischen Fertigkeiten einer Person ausgestellte Bescheinigung, die sie berechtigt, gewerbsmäßig oder beruflich Tiere zu betäuben und zu schlachten oder zu töten

Sägenabwasser = von einer Tierkörperspaltsäge ablaufendes Wasser. Die Sägeblätter der Spaltsäge werden im laufenden Betrieb ständig mit Wasser besprüht, um sie zu kühlen und das anfallende Sägemehl abzuspülen.

Säure-Basen-Haushalt = Gesamtheit der Regelungsvorgänge zur Aufrechterhaltung der physiologischen Wasserstoff-Ionen-Konzentration (pH-Wert) im Extrazellulärraum.

Sagittalebene = dorsoventral, d.h. vom Rücken zum Bauch durch den Körper verlaufende Längsebene. Geht sie durch die Körpermitte, teilt sie den Körper in die linke und die rechte Körperhälfte

SBO = specified bovine offals (spezifizierte Rinderorgane), der am 13. November 1989 in Großbritannien erlassene Vorläufer der SRM-Regelung

Schädel-Hirn-Trauma = Kopfverletzung, die auch das Gehirn in Mitleidenschaft zieht. Schädel-Hirn-Traumen können durch penetrierende Gewalteinwirkung (z.B. Axthiebe oder Schüsse) oder stumpfe Gewalteinwirkung (z.B. Kopfschlag bzw. Aufprall des Kopfes auf eine harte Fläche) ausgelöst werden. Bei eröffneter Schädelhöhle und Zerreißung der Dura mater spricht man von offenen Schädel-Hirn-Traumen. Bei stumpfer Gewalteinwirkung wird die Schädelhöhle häufig nicht eröffnet und die Dura bleibt intakt, man spricht in diesem Fall von gedeckten Schädel-Hirn-Traumen.

Schlachtkörper = Körper eines Schlachttieres nach dem Betäuben, Entbluten und Ausnehmen (Ausweiden)

Schlachtschäden = Schäden wie z.B. Hautzerreißungen, Knochenbrüche oder Muskelblutungen, die an einem Tierkörper während des Schlachtablaufes entstehen und überwiegend auf unzureichend aufeinander abgestimmte oder falsch eingestellte Schlachteinrichtungen zurückzuführen sind, aber auch durch die Betäubung verursacht werden können

Schlachttierbetäubung = Schlachttiere dürfen nur nach vorhergehender Betäubung durch Blutentzug getötet, d.h. geschlachtet werden. Die Betäubung von Schlachttieren ist in der Europäischen Union durch die Richtlinie 93/119/EG vorgeschrieben. Welche Verfahren dabei im Einzelnen verwendet werden dürfen, regelt in Deutschland die Tierschutz-Schlachtverordnung

Schlachtung = Tötung eines Nutztieres unter Blutentzug zum Zweck der Fleischgewinnung

Screening Test = Test, mit dem schnell und meist mit geringem Aufwand festgestellt werden kann, ob unerwünschte Stoffe, Verderbnis- oder Krankheitserreger im untersuchten Substrat vorhanden sind. Screening Tests liefern in der Regel qualitative Ergebnisse, die anschließend durch einen genaueren Test im Hinblick auf das Vorhandensein von Rückständen quantifiziert oder im Hinblick auf das Vorliegen von BSE abgesichert werden müssen

Sediment = beim Sedimentieren erhaltener Bodensatz

sedimentieren = Absetzen der in einer Flüssigkeit enthaltenen festen Bestandteile infolge der Schwerkraft bei längerem Stehenlassen

Segment = Abschnitt

serös = aus Serum bestehend, aufs Serum bezogen

Serum = flüssiger Bestandteil des Blutes, der bei der Blutgerinnung abgepresst wird und weder Zellen noch Gerinnungsstoffe enthät

Siemens = Einheit des elektrischen Leitwerts (S)

Simpson-Zange = geburtshilfliches Instrument, das am Kopf des Kindes angesetzt wird. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von dem Edinburgher Geburtshelfer James Y. Simpson (1811-1870) entwickelt

Sinus transversus = im Kleinhirnzelt verlaufender, inkompressibler, klappenloser venöser Blutleiter der harten Hirnhaut

SRM = Spezifiziertes Risikomaterial. Als SRM werden die Körperteile eines Schlachttieres bezeichnet, in denen bei einer Infektion mit dem BSE-Erreger (oder einem anderen TSE-Erreger, z.B. Scrapie) Infektiosität nachgewiesen wurde oder die den Erreger in nachweisbaren, z.T. auch sehr hohen Konzentrationen enthalten können. Die als SRM definierten Gewebe müssen bei der Schlachtung entfernt werden. Sie werden unter amtlicher Überwachung mit blauem Farbstoff (Brilliantblau FCF = E 133) eingefärbt und vernichtet. Zu den SRM gehören bei Rindern jeden Alters der Darm einschließlich des Mesenteriums (Darmgekröses) sowie bei über 12 Monate alten Rindern auch der Kopf (ohne Backenfleisch und Zunge), die Tonsillen (Mandeln), die Wirbelsäule (ohne Schwanzwirbel oder die Querfortsätze der Brust- und Lendenwirbel, da diese kein Rückenmark enthalten) und das Rückenmark einschließlich der Spinalganglien. Bei Schafen und Ziegen jeden Alters ist die Milz SRM, bei über 12 Monate alten Schafen und Ziegen auch der Schädel, einschließlich Gehirn und Augen, die Tonsillen (Mandeln) und das Rückenmark

Steckenbleiber = am Ende des Bebrütungszeitraums noch im Ei befindliche Küken, insbesondere nicht lebensfähige und solche, die zu schwach waren, um sich beim Schlüpfen aus dem Ei zu befreien

Steribecken = in der Nähe des Arbeitsplatzes aufgestelltes kleines Becken mit durchlaufendem heißem Wasser (Solltemperatur 82 Grad C), in das die bei Schlacht- und Zerlegungsarbeiten benutzten Messer nach Vorreinigung gesteckt werden, um die auf ihnen noch befindlichen Bakterien abzutöten. (Das Verfahren ist gegenüber TSE-Erregern allerdings praktisch wirkungslos).

Stromdichte = pro Flächeneinheit eines Leiters erzielte Stromstärke. Bei konstanter Stromstärke nimmt die Stromdichte mit zunehmendem Leiterquerschnitt ab

subarachnoidal = unter der Arachnoidea befindlich

subcortical = unterhalb des Cortex gelegen

subdural = unterhalb der Dura mater gelegen

subtentorial = unter dem Tentorium gelegen

Sympathikus = Teil des autonomen (vegetativen) Nervensystems mit Regelzentren in Medulla oblongata, Pons und Mittelhirn. Die präganglionären Fasern des Sympathikus treten aus dem Vorderhorn (Ventralhorn) des Rückenmarks aus und bilden den Grenzstrang. Botenstoff ist präganglionär Acetylcholin, postganglionär Adrenalin. Antagonist des Parasympathikus. Erregung des Sympathikus führt u.a. zur Herabsetzung der Darmmotorik und zum Ansteigen des Herzminutenvolumens

sympathisches Nervensystem = auch als Sympathikus bezeichneter Teil des autonomen (vegetativen) Nervensystems

Syntaxin 1B = Membranprotein, das ausschließlich und reichlich in Nervengewebe vorkommt

Systole = Kontraktionsphase des Herzens. In der Systole zieht sich die Herzmuskulatur zusammen und treibt das Blut aus

Tentorium cerebelli = Hirnzelt. Auch Falx cerebelli genannte, von der Dura mater gebildete zwischen Großhirn und Kleinhirn in die Schädelhöhle hineinragende Hirnhautfalte, in welcher ein Teil des dorsalen Sinus petrosus (venöser Blutleiter) verläuft

Thalamus = im Zwischenhirn gelegene Formation von Kernen, die als Relais für sensorische Impulse, Aktivator der Großhirnrinde und integrative Struktur fungiert

Thrombenbildung = Entstehung von Thromben als Folge der Blutgerinnung im lebenden Organismus

Thromboplastin = Sammelbezeichnung für verschiedene Zwischenprodukte der Blutgerinnung, zu denen das Gewebsthromboplastin (Faktor III), das Plasmathromboplastin (Komplex aus Faktor VIIIa, IXa, Calciumionen und dem Plättchenfaktor 3) sowie das partielle Thromboplastin (Plättchenfaktor 3 selbst) gehören

Thrombus = Blutpfropf (geronnene Blutmasse). Thromben können durch Anlagerung von Blutplättchen (Thrombozyten) an Gefäßwanddefekte entstehen (Abscheidungs- bzw. Agglutinationsthrombus, weißer Thrombus), oder infolge Blutstauung im Gefäß unter Einschluss roter Blutkörperchen (Koagulationsthrombus, roter Thrombus). Häufig kommt es auch zur Mischung von beiden.

Thymus = auch Bries genanntes, im ventralen Halsbereich gelegenes drüsenähnliches lymphatisches Organ, das für den Aufbau der Immunabwehr bei Jungtieren erforderlich ist. Der bei der Geburt von Rindern entlang der Speiseröhre verlaufende, stark ausgeprägte Thymus bildet sich mit zunehmendem Alter zurück und ist bei adulten Tieren in der Regel nicht mehr vorhanden.

Tierkörperbeseitigungsanstalt = traditioneller Name für die Einrichtungen, in denen verendete oder notgetötete Tiere, bei der Fleischuntersuchung zum menschlichen Genuss untauglich beurteilte Tiere und Tierkörperteile oder sonstige gefährliche tierische Abfallprodukte beseitigt und in ihnen enthaltene Krankheitserreger wie Parasiten, Bakterien oder Viren durch Erhitzung unter Druck unschädlich gemacht werden

Tierseuchenkasse = Von den Ländern eingerichtete Körperschaften oder Anstalten des Öffentlichen Rechts, in der die landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetriebe gegen anzeigepflichtige Tierseuchen zwangsversichert sind. Der von den Landwirten zu zahlende Beitrag hängt von der Zahl und Art der gehaltenen Tiere ab; im Falle der amtlichen Feststellung einer anzeigepflichtigen Tierseuche werden die Landwirte von den Tierseuchenkassen entschädigt

TME = Abkürzung für "Transmissible Mink Encephalopathy", die übertragbare schwammförmige Enzephalopathie der Nerze, eine zu den TSE-Erkrankungen bzw. Prionkrankheiten gehörende Gehirnerkrankung der Nerze

tonischer Krampf = Dauerkrampf, Starrkrampf

Tonsilla lingualis = Zungenmandel, ein in der Schleimhaut des Zungengrundes liegendes Organ des lymphoretikulären Sytems

Tractus corticospinalis = Pyramidenbahn, motorische Leitungsbahn, die von den motorischen Zentren der Großhirnrinde bis zu den motorischen Ventralhornzellen des Rückenmarks verläuft und deren größter Teil der Fasern im caudalen Abschnitt der Medulla oblongata auf die Gegenseite kreuzt. Die Pyramidenbahn reicht beim Fleischfresser bis ins Kreuzmark, beim Wiederkäuer jedoch nur bis in das Halsmark

Tractus rubrospinalis = auch Monakowsches Bündel genannte, zum extrapyramidalen System gehörende Leitungsbahn, die vom Nucleus ruber im Dach des Mittelhirns ausgeht, unmittelbar nach ihrem Ursprung auf die andere Körperseite kreuzt und dort unterhalb der Pyramidenbahn je nach Tierart bis in das Kreuzmark verläft

Tractus vestibulospinalis = Dem Nucleus vestibularis des Hirnstamms entspringende motorische Leitungsbahn, die ungekreuzt im Ventralstrang des Rückenmarks zu den Motoneuronen der Nacken- und Rückenmuskulatur zieht

Trauma = Verletzung, durch physikalisch-chemische oder psychische Einwirkung entstandene Schädigung des Organismus

Tremor = Zittern, verursacht durch anhaltende rhythmische Kontraktionen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen (Muskeltremor), auch Zitterbewegungen (des Kopfes oder der Gliedmaßen)

Tricuspidalklappe = dreizipflige, von Muskeln gehaltene Segelklappe, die den rechten Herzvorhof von der rechten Herzkammer trennt und beim Ausstoßen des Blutes aus der rechten Herzkammer in die Lungenarterien verhindert, dass das Blut in den rechten Vorhof zurückfließt

Trimmen = Entfernen oberflächlich kontaminierter, veränderter oder unerwünschter Teile des Schlachtkörpers, regional auch "Putzen" genannt

Truncus vagosympathicus = aus sympathischen und parasympathischen Anteilen bestehender und im Halsbereich gelegener Abschnitt des Nervus vagus

Überstand = nach dem Sedimentieren oder Zentrifugieren von den festen Bestandteilen abgetrennte flüssige Phase

Urogenitaltrakt = Harn- und Geschlechtsapparat

Uterus = Gebärmutter, Tragsack

Veit-Smellie-Handgriff = geburtshilfliches Verfahren zur Entwicklung einer Beckenendlage, mit welchem der Kopf des Kindes nach dem Austritt des Körpers auf die Brust gesenkt wird, um durch das mütterliche Becken ausgezogen werden zu können

Vena galeni = auch Vena magna cerebri genannter, auf dem Balken des Gehirns gelegener, unpaarer großer Blutleiter

Vene = jedes zum Herzen hinführende Blutgefäß. Venen führen im großen oder Körperkreislauf dunkelrotes, sauerstoffarmes Blut, im kleinen oder Lungenkreislauf hellrotes, sauerstoffreiches Blut

venös = die Venen betreffend, zu den zum Herzen hinführenden Adern gehörend

Verdünnungsstufe = stufenweises systematisches Herabsetzen der Konzentration des nachzuweisenden Organismus, Agens oder Stoffes in einem zu untersuchenden Gewebe durch Mischen mit neutralen Stoffen, in der Regel Flüssigkeiten. Häufigste gewählte Stufen in der Mikrobiologie zur Keimzahlbestimmung sind die sog. Zehnerpotenzen, d.h. Verdünnungen im Verhältnis 1:10, 1:100, 1:1000 usw.

Vertebralarterie = paarig angelegte, in den Querfortsätzen der Wirbel verlaufende Arterie, welche Wirbel und Rückenmark, aber auch das Gehirn mit Blut versorgt.

vestibulär = zum Vorhof gehörend

Vestibularkerne = auch Nuclei vestibulares genannte, in der unteren Seitenwand der 4. Hirnkammer gelegene Nervenkernformationen des Rautenhirns

Vestibulum = Vorhof

Vitamin K = fettlösliches Vitamin, das an der Biosynthese von Blutgerinnungsfaktoren (Prothrombin und Faktoren VII und IX) beteiligt ist und zur Therapie erhöhter Blutungsneigungen infolge von Blutgerinnungsstörungen eingesetzt wird. Vitamin K ist auch Antidot bei einer Cumarinvergiftung (eigentlich Vergiftung mit blutgerinnungshemmenden Cumarinderivaten wie dem Warfarin, die zur Schadnagerbekämpfung eingesetzt werden und zum inneren Verbluten der Tiere führen).

Vorhofseptum = Scheidewand zwischen dem linken und dem rechten Vorhof des Herzens

VRQ = Abkürzung für ein Schaf-Prionproteingen, das an Codon 136 die Aminosäure Valin, an Codon 154 die Aminosäure Arginin und an Codon 171 die Aminosäure Glutamin codiert. Codieren beide Prionproteingene diese Aminosäuren, spricht man von VRQ/VRQ-homozygoten Tieren. Letztere sind hochgradig empfänglich für eine Scrapie-Infektion

vulnerable Phase = Phase innerhalb eines Herzzyklus, in dem die Herzmuskelfasern durch elektrische Reize zur Kontraktion gebracht werden können und in der bei unkoordinierter Reizung die Gefahr des Auslösens von Herzkammerflimmern besteht

Warzenmuskeln = auch Musculi papillares genannte Muskeln, welche die Tricuspidalklappe halten

Wasserbadbetäuber = mit Wasser gefülltes Becken, an das eine elektrische Spannung gelegt ist und durch welches das in eine Förderkette an den Beinen kopfüber eingehängte Geflügel mit dem Kopf gezogen wird, um elektrisch betäubt zu werden.

Weiße Substanz = nervenfaserreiches und deshalb weiß erscheinendes Gewebe des Zentralnervensystems, insbesondere des Rückenmarks

Western Blot = Test zum Nachweis spezifischer Proteine, z.B. PrPSc, aus einem komplexen Gemisch, z.B. Hirngewebe. Die PrPSc werden nach Homogenisierung des Gewebes aus diesem extrahiert, durch Zugabe eiweißspaltender Enzyme in von nicht-pathogenen zellulären Prionproteinen unterscheidbare Fragmente zerlegt, auf einem Polyacrylamidgel aufgetrennt, auf eine Polyvinylmembran transferiert und nach Kopplung an gegen sie gerichtete Antikörper mittels Farb- oder Chemilumineszenzstoffen sichtbar gemacht

Wirbelkanal = (Rueckenmarkskanal) - von den Wirbelkörpern gebildete Röhre, welche das Rückenmark vollständig umschließt und so vor Beschädigungen schützt

Zentralnervengewebe = Gehirn und Rückenmark

Zentralnervengewebsfragmente = durch mechanische Zerstörung von Zentralnervengewebe von diesem abgelöste Teilchen

Zentrifugat = nach dem Zentrifugieren erhaltener Rückstand aus festen Teilchen

ZNS = Abkürzung für Zentralnervengewebe

Zungenbein = lat. Os hyoideum, zwischen den Unterkieferästen liegender, aus mehreren miteinander verbundenen stabförmigen Knochen bestehender Stützapparat für Zungengrund, Kehlkopf und Rachen. Reste des Zungenbeins, die in Fleischerzeugnisse geraten sind, werden vom Verbraucher wegen ihrer Kleinheit gelegentlich als Nagerknochen missdeutet

Zungenmandel = lat. Tonsilla lingualis, in der Schleimhaut des Zungengrundes gelegenes zum lymphoretikulären System gehörendes Gewebe

zyanotisch = durch Sauerstoffmangel hervorgerufene bläuliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute

Zytoplasma = Zellleib, nicht zum Zellkern gehörender Teil der Zelle

=


Copyright Dr. Ingrid Schütt-Abraham

Liste meiner Artikelzusammenfassungen
das TSE-Hypertext-Projekt
 

 

 

 

 

 

 

 

 

=