Roland Heynkes, 18.1.2007
Abomasum = Labmagen oder Drüsenmagen
absorbieren = aufsaugen, verschlucken (siehe Absorption)
Absorption nennt manadaptiert = angepaßt
Adenin (abgekürzt A) nennt man die Purin-Base 6-Aminopurin, die mit D-Ribose bzw. D-Desoxyribose die Nukleoside Adenosin bzw. Desoxyadenosin bildet.
Adenosin (abgekürzt A) nennt man ein aus der Purin-Base Adenin und der Pentose (Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen) D-Ribose gebildetes Nukleosid. Durch Veresterung von Adenosin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Adenosinmonophosphat (AMP), Adenosindiphosphat (ADP) und Adenosintriphosphat (ATP). AMP ist einer der 4 normalen Bausteine der RNA, ATP ist ein wichtiger Energieträger.
AFSSA = Agence française de sécurité sanitaire des aliments, die unabhängige, seit April 1999 für Lebensmittelsicherheit zuständige französische Behörde
Agens = medizinisch wirksamer (z.B. krankmachender) Stoff
Aggregat nennt man in der TSE-Forschung einen Klumpen von Prionproteinen.
Aggregieren bedeutet eigentlich nur anhäufen oder zusammen ballen. In der TSE-Forschung meint man damit aber meistens kein einfaches Anhäufen unter einander nicht interagierender Moleküle, sondern die Verklumpung fest aneinander gebundener Prionproteine, die sich dadurch gegenseitig stabilisieren und gegen äußere Einflüsse abschirmen.
Allel nennt man eine von mehreren Varianten eines Gens.
Allantois = Urharnsack, frühembryonale Ausstülpung des Dottersackes, die teilweise später einen Teil des Enddarmes bildet
allergische Enzephalomyelitis = Ein aus dem Gehirn isoliertes, basisches Protein verursacht nach seiner Injektion eine Autoimmunreaktion, welche zu einer Entmarkung des Nervengewebes führt.
Alterspyramide = Eigentlich ist eine Alterspyramide ein Balkendiagramm, in dem der Anteil jeder Altersgruppe an einer Population durch einen Balken dargestellt wird. In stabilen Populationen gibt es viele Zugänge in den jüngsten Altersgruppen und Abgänge in allen älteren Altersgruppen. Darum werden die Altersgruppen wie bei einer Pyramide mit zunehmendem Alter immer kleiner. Schrumpft beispielsweise eine Bevölkerung aufgrund zu geringer Geburtenzahlen, dann kann sich die Pyramide auch umkehren. Neben dieser Diagrammform nennt man auch das Phänomen selbst Alterspyramide, um entsprechende Alterstrukturen von Populationen anschaulich zu beschreiben.
Aminosäure = Diese Bausteine der Proteine besitzen ein Kohlenstoffatom, an dem gleichzeitig eine alkalische (basische) Aminogruppe (-NH2), eine saure Carboxylgruppe (COOH), ein Wasserstoffatom und ein bei verschiedenen Aminosäuren unterschiedlicher Molekülrest hängen.
aminoterminal = am Aminoterminus
Aminoterminus = zuerst synthetisiertes Ende eines Proteins mit einer freien Aminogruppe (-NH2 oder -NH3+)
Amnion = innerste, das Fruchtwasser bildende und haltende Embryonalhaut
amphoter (vom griechischen amphóteros = zu beiden Seiten gehörig) nennt man Moleküle, die saure und basische funktionelle Gruppen besitzen und sich daher stärkeren Säuren gegenüber wie Basen, stärkeren Basen gegenüber wie Säure verhalten.
amyloid = stärkeähnlich (Speziell meint man damit Ablagerungen, die beispielsweise bei Alzheimer oder der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit von verklumpenden Proteinen mit hohem ß-Faltblatt-Anteil gebildet werden.)
Amyloid = stärkeähnlicher Eiweißkörper
Amyloidose = Gewebeschädigung durch krankhafte Ablagerung von Amyloiden
Anästhesie = Ausschaltung der Schmerzempfindlichkeit durch eine Narkose oder lokale Betäubung
Anatomie = mit dem speziesspezifischen Aufbau von Körpern und ihren Organen beschäftigte Wissenschaft, oder die Kunst des Zergliederns
Anode = positiv geladene Elektrode, zu der die Elektronen wandern
Antagonist = Gegenspieler
anterior = vorderer, nach vorne gelegen, erster
Antigen nennt man eine Substanz, die vom Immunsystem eines Organismus als fremd erkannt wird und eine spezifische Immunantwort in Form passender Antikörper hervorruft. Meistens besitzt ein Antigen mehrere Epitope genannte Antikörper-Bindungsstellen und ermöglicht so eine Verklumpung vieler Antigene mit gleichartigen Epitopen.
Antigen präsentierende Zellen (APZ) sind aktivierte B-Zellen, Makrophagen oder dendritische Zellen, die sich hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Aufnahme von Antigenen und bezüglich ihrer Produktion aktivierender Kofaktoren unterscheiden. APZ müssen Peptidfragmente auf beiden Klassen von MHC-Molekülen den T-Zellen präsentieren können und gleichzeitig ein kostimulatorisches Signal überbringen.
Antiserum heißt aus dem Blut von Menschen oder Tieren gewonnenes Serum, das Antikörper enthält.
Aorta = Hauptschlagader des Körpers
Apoptose = Selbstmord einer Zelle
Arachnoidea mater encephali = Spinngewebshaut genannte zarte, zellreiche Bindegewebsmembran, welche nur durch das Spatium subdurale getrennt dicht unter der Dura mater liegt und gemeinsam mit der Pia mater und dem dazwischen liegenden Subarachnoidalraum die weiche Hirn- und Rückenmarkshaut bildet.
Arachnoidaltrabekel = ein lockeres Stützgewebe im Subarachnoidalraum zwischen der Arachnoidea mater encephali und der Pia mater bildende Fasern, welche aus von verzweigten Arachnoidalzellen umhüllten bindegewebigen Achsen bestehen.
Arachnoidalzellen = die Oberflächen der Arachnoidaltrabekel bildende phagozytierende Zellen im Subarachnoidalraum
arithmetisch = rechnerisch
Astroglia = aus Astrozyten bestehende Makroglia, die wiederum Teil der Neuroglia
Astrogliose = krankhafte Vermehrung der zur Neuroglia des Gehirnes gehörenden Astrozyten
Astrozyt = große, zur Phagozytose fähige Neurogliazellen mit vielen verzweigten Fortsätzen
Astrozytose = krankhafte Vermehrung der zur Neuroglia des Gehirnes gehörenden Astrozyten
Atombindung, homöopolare oder kovalente Bindung nennt man chemische Bindungen zwischen Nichtmetallen, bei denen das Bindungselektronenpaar beiden gebundenen Atomen gemeinsam angehört. Meistens steuern beide an einer Atombindung beteiligten Atome je ein Elektron zum gemeinsamen Elektronenpaar bei. Es gibt aber auch Fälle, in denen beide Bindungselektronen von nur einem der beiden Reaktionspartner stammen. Dann spricht man häufig auch von einer koordinativen Atombindung und das elektronenspendende Atom trägt in solchen Fällen eine positive Formalladung, sofern es nicht vorher negativ geladen war. Koordinative Atombindungen unterscheiden sich aber nicht von anderen Atombindungen und die Formalladungen verteilen sich in Wirklichkeit auf das Molekül. So trägt beispielsweise im Ammoniumion NH4+ das Stickstoffatom eine positive Formalladung, aber tatsächlich zieht das Stickstoffatom die mit den 4 Wasserstoffatomen geteilten Bindungselektronenpaare so stark zu sich hin, daß sich die positive Ladung des Moleküls eher gleichmäßig auf die Wasserstoffatome verteilt. Man kann allerdings Atombindungen zwischen verschiedenen Elementen auch als Mischungen der beiden Extreme rein kovalenter Bindungen und rein ionischer Bindungen betrachten.
autoklavieren = sterilisieren in mehr als 100 Grad Celsius heißem und entsprechend unter Druck stehendem Wasserdampf
Autolyse = Selbstauflösung von Zellen durch Enzyme, die nach dem Tod einer Zelle frei gesetzt werden
autolysiert = im Zustand der mehr oder weniger fortgeschrittenen Autolyse begriffen
Die Autopsie = (Synonym für Sektion, Obduktion, innere Leichenschau, Nekropsie) dient der Feststellung unklarer Todesursachen, insbesondere bei anders nicht eindeutig zu diagnostizierenden Krankheiten, unklaren Unfallabläufen und Verdacht auf Mord, Selbstmord oder Behandlungsfehler. Sie darf nur durchgeführt werden, wenn die/der Tote zu Lebzeiten Einverständnis bekundet hat, wenn die nächsten Angehörigen zustimmen, oder wenn sie richterlich angeordnet wird.
Axon (vom griechischen Wort für Wagenachse, Synonym Neurit) nennt man den langen und relativ dicken Ausläufer einer Nervenzelle, durch den sie ihre Signale schnell und über weite Strecken weiterleitet.
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