Erklärungen für Wörter mit dem Anfangsbuchstaben O in meinen und den Hypertexten von Dr. Ingrid Schütt-Abraham

Roland Heynkes 13.4.2025, CC BY-SA-4.0 DE

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nach oben O2 = Sauerstoff-Molekül

nach oben Obduktion = s. Autopsie (Dr. Ingrid Schütt-Abraham)

nach oben Oberflächenkontamination = Verunreinigung der Oberfläche, in Bezug auf BSE: durch Kontakt mit potentiell erregerhaltigem Material (Dr. Ingrid Schütt-Abraham)

nach oben Oberflächenvergrößerung ist ein verbreitetes Phänomen in Lebewesen. Beispiele sind die Lungenbläschen und die Darmzotten, die riesige Oberflächen für eine effektive Aufnahme von Sauerstoff bzw. Nährstoffen bilden. Ausführlicheres findet man auf dieser Internetseite der Uni Düsseldorf.

nach oben Oberlidheber = Musculus levator palpebrae superioris

nach oben Obex = Querbalken oder Riegel, riegelartige Verdickung am unteren Ende des Rautengrubendaches und am Begin des Sulcus medianus posterior) über dem unteren Teil der Medulla oblongata

nach oben Objekt nennt man in der Biologie wie im normalen Leben etwas, womit etwas gemacht wird. Objekte werden beispielsweise durch Mikroskope betrachtet.

nach oben Objektiv nennt man bei optischen Geräten (z.B. Kameras, Ferngläser, Mikroskopen) die dem Objekt zugewandte Linse oder das entsprechende Linsensystem. Es sammelt das vom Objekt kommende Licht und erzeugt daraus um seinen Brennpunkt ein Bild. Objektiv nennt man aber auch die Linse oder das Linsensystem eines Beamers. Am Anfang eines Satzes könnte das Wort objektiv auch als Gegensatz von subjektiv gemeint sein, wenn jemand an die Möglichkeit der Objektivität glaubt.

nach oben Objektivrevolver ist ein Begriff, der sich aus den beiden Begriffen Objektiv und Revolver zusammensetzt. Es handelt sich also um einen Revolver, mit dem man an einem Lichtmikroskop die Objektive wechselt.

nach oben Objekttisch nennen Biologen den Teil eines Lichtmikroskops, auf den der Objektträger mit dem Objekt gelegt wird.

nach oben Objektträger nennen Biologen kleine rechteckige Glasscheiben, auf die man ein Objekt legt, um es mit einem Lichtmikroskop untersuchen zu können.

nach oben obligat = unverzichtbar, unbedingt dazugehörend, unentbehrlich, unerlässlich, unvermeidlich, unbedingt erforderlich

nach oben obligatorisch = verbindlich, verpflichtend, vorgeschrieben

nach oben Obst nennt man für den Menschen roh genießbare, meist wasserhaltige Früchte von Bäumen, Sträuchern und mehrjährigen Stauden. Gemüse stammt normalerweise von einjährigen Pflanzen und besteht meistens nicht aus Früchten, sondern aus Wurzeln, Stängeln oder Blättern. Ganz eindeutig ist aber auch diese Unterscheidung nicht, denn demnach müsste der aus Blattstielen bestehende Rhabarber eigentlich ein Gemüse sein. Er wird aber traditionell als Obst bezeichnet.

nach oben occipital (vom lateinischen Occipit = Hinterkopf) bedeutet in der Medizin im Bereich des Kopfes: am oder zum Hinterkopf hin.

nach oben Occipitallappen nennt man den Hinterhauptslappen einer Endhirn-Hemisphäre. Hier werden insbesondere die Signale der Sehnerven interpretiert.

nach oben Ocellus heißt ein kleines Einzelauge, wie es beispielsweise Spinnen und Insekten zusätzlich zu ihren Facettenaugen besitzen.

nach oben Ochsen sind kastrierte Stiere.

nach oben Odocoileus hemionus = nordamerikanischer Maultierhirsch

nach oben Odocoileus virginianus = nordamerikanischer Weißwedelhirsch

nach oben Offenes System nennt man ein thermodynamisches System, das mit seiner Umgebung wechselwirkt, indem es mit ihr Energie, Informationen und Stoffe austauscht.

nach oben Ohr nennt man in Zoologie und Medizin bei Menschen und anderen Tieren ein Sinnesorgan mit Sinneszellen zur Wahrnehmung von Umwelt-Reizen in Form von Schallwelle. Zum Thema Ohr habe ich einen Lerntext Ohr.

nach oben OIE = Office International des Epizooties / World Organisation for Animal Health bedeutet praktisch Internationales Tierseuchenamt

nach oben Ökologen heißen auf die biologische Teildisziplin Ökologie spezialisierte Biologen.

nach oben Ökologie (genauer die Bioökologie in Abgrenzung zur Geoökologie) nennt man die Teildisziplin der Biologie, welche die Beziehungen der Lebewesen untereinander (Biotische Umweltfaktoren) und mit ihrer unbelebten Umwelt (den abiotischen Umweltfaktoren) erforscht.

nach oben Ökologisch bedeutet einfach die Ökologie betreffend. Oft soll dieses Wort aber auch andeuten, dass man nicht nur Wirtschaftlichkeit im Blick hat, sondern auf Kosten maximaler Erträge auch nicht wirtschaftlich nutzbaren Spezies eine Chance gibt. Immer mehr Menschen verstehen, das Wirtschaften unter Berücksichtigung ökologischen Wissens auch für uns selber nachhaltiger und damit klüger ist als kurzfristige Gewinnmaximierung auf Kosten der Umwelt.

nach oben Ökologische Existenz hinsichtlich eines abiotischen Umweltfaktors heißt dessen Wertebereich, in welchem man eine Spezies tatsächlich in der freien Natur findet.

nach oben Ökologische Landwirtschaft oder biologische Landwirtschaft nennt man eine Form der Landwirtschaft, die versucht, altes bäuerliches Wissen und die Erkenntnisse der Ökologie zu nutzen, um zugunsten von Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf den Nutzung von Pflanzenschutzmitteln nicht natürlichen Ursprungs, Mineraldünger und Grüne Gentechnik zu verzichten.

nach oben Ökologische Nische nennt man die Summe aller abiotischen und biotischen Umweltfaktoren, an die sich eine Spezies angepasst hat.

nach oben Ökologische Potenz oder ökologische Toleranz einer Spezies heißt der Wertebereich eines abiotischen Umweltfaktors, in dem diese Spezies auch unter dem Druck der Konkurrenz anderer Spezies überleben und sich fortpflanzen kann. Die folgende idealisierte Toleranzkurve zur Darstellung der ökologischen Potenz oder Toleranz einer Spezies hinsichtlich eines abiotischen Umweltfaktors soll das anschaulisch machen.
Toleranzbereiche und Optimum eines Lebenwesens bezüglich eines Umweltfaktors

Ökologische Potenz oder ökologische Toleranz einer Spezies heißt der Wertebereich eines abiotischen Umweltfaktors, in dem diese Spezies auch unter dem Druck der Konkurrenz anderer Spezies überleben und sich fortpflanzen kann.

Ökologische Existenz hinsichtlich eines abiotischen Umweltfaktors heißt dessen Wertebereich, in welchem man eine Spezies tatsächlich in der freien Natur findet.

Synökologisches Optimum heißt das Optimum einer Toleranzkurve, welche eine ökologische Potenz hinsichtlich eines abiotischen Umweltfaktors darstellt.

Eine ausführlichere Erklärung im Zusammenhang findet man im Lerntext Ökologie

nach oben Ökologische Segregation, ökologische Separation oder ökologische Sonderung nennt man evolutionäre Auseinanderentwicklung der ökologischen Ansprüche zweier Spezies, die ursprünglich in der selben ökologischen Nische existierten, was nach dem Konkurrenzausschlussprinzip vor allem für die konkurrenzschwächere Spezies problematisch war.

nach oben ökologisches Gleichgewicht nennt man jeden Zutand eines Ökosystems der solange erhalten bleibt, bis ein äußerer Einfluß das System vorübergehend destabilisiert. Normalerweise spricht man auch dann noch von einem ökologischen Gleichgewicht, wenn sich ein Ökosystem im Rahmen normaler Parameter verändert. So bleibt beispielsweise ein Wald im ökologischen Gleichgewicht, wenn sich langsam aus einem Wirtschaftswald ein Naturwald oder einfach aus einem jungen ein alter Hochwald entwickelt. Gestört wird ein ökologisches Gleichgewicht, wenn eine dramatische Änderung eines abiotischen Umweltfaktors die Anpassungsfähigkeit eines Ökosystems überfordert oder wenn wichtige Produzenten oder Tertiärkonsumenten verschwinden.

nach oben ökonomisch = wirtschaftlich

nach oben Ökosystem nennt man die Summe aus einem Biotop und einer darin lebenden Biozönose.

nach oben Öl nennt man ein bei Raumtemperatur flüssiges Fett oder allgemein eine Flüssigkeit, die sich nicht mit Wasser mischt.

nach oben Ölpflanze nennt man eine Pflanze, aus der man Öl gewinnen kann.

nach oben Östrogene nennt man die wichtigsten Sexualhormonn der Frau. Sie werden hauptsächlich von Follikeln und Gelbkörpern in den Eierstöcken produziert, ein wenig aber auch in den Nebennierenrinden. Während der Schwangerschaft produziert auch die Plazenta Östrogene. Männer produzieren in den Hoden etwas Östrogen und wandeln außerdem im Fettgewebe Testosteron in Östrogen um.

nach oben Okazaki-Fragment nennen Molekularbiologen einen während der DNA-Replikation entstehenden kurzen Abschnitt des Folgestrangs aus DNA und RNA. Das japanische Naturwissenschaftler-Ehepaar Tsuneko und Reiji Okazaki hatte 1968 die Bildung dieser Fragmente als Lösung für die Frage vorgeschlagen, wie bei der DNA-Replikation der Folgestrang von 3' nach 5' wachsen kann. Sie sind bei Prokaryoten 1000 bis 2000, bei Eukaryoten 100 bis 200 Nukleotide lang.

nach oben Oktapeptid nennt man ein aus 8 Aminosäuren bestehendes Peptid.

nach oben Okular nennt man in Ferngläsern, Fernrohren oder Lichtmikroskopen die Linse oder das Linsensystem, welches direkt vor dem Auge liegt. Bei Lichtmikroskopen meint man mit Okular auch das komplette austauschbare Rohr, in dem die Linse steckt.

nach oben okzipital = zum Hinterhaupt gehörig, den Hinterkopf betreffend (Dr. Ingrid Schütt-Abraham)

Der olfaktorische Kortex ist ein Hirnbereich für das Riechen (Teil des Rhinencephalon) an der Unterseite des Gehirns etwas vor dessen Mitte, der über den Tractus olfactorius medialis Signale aus dem Bulbus olfactorius erhält und verarbeitet und seinerseits Informationen an Thalamus, Hypothalamus und Großhirnrinde abgibt.

Der olfaktorius = dem Riechen dienend

nach oben Oligodendroglia ist die aus den Oligodendrozyten der grauen und weißen Substanz des Zentralnervensystems bestehende Neuroglia.

nach oben Oligodendrozyt = kleine Neurogliazellen mit wenigen kaum verzweigten Fortsätzen

nach oben Oligomer heißt eine Kette aus mehreren Elementen. Biologische Beispiele sind aus mehreren Aminosäuren bestehende Peptid, aus mehreren Nukleotiden bestehende Oligonukleotide oder aus mehreren Monosacchariden bestehende Oligosaccharide. Leider meinen manche auch Protein-Aggregate als Oligomere bezeichnen zu müssen.

nach oben Oligonukleotid = Kette aus mehreren Nukleotiden

nach oben Oligopeptid heißt ein unverzweigtes Peptid mit mehreren Monomeren und Peptidbindungen. Meistens werden Oligopeptide mit Längen von etwa 11-100 Aminosäuren von Biologen und Medizinern einfach Peptide genannt, aber dann lässt sich die Systematik nicht logisch erklären, die hinter den Namen Oligopeptid und Polypeptid steckt. Damit die Begriffe alle in eine in sich stimmige Systematik passen, ist es besser, statt des Trivialnamens Peptid den systematisch passenderen Namen Oligopeptid zu verwenden und den Begriff Peptid allgemeiner als Oberbegriff für alle Dipeptide, Tripeptide, Oktapeptide, Oligopeptide und Polypeptide zu verwenden, weil sie alle unterschiedlich viele Peptidbindungen und Monomere enthalten. Die Vorsilbe Poly bezieht sich dann nicht auf das Peptid im Sinne eines Oligopeptids, sondern auf die Anzahl der Monomere.

nach oben Oligosaccharid (Mehrfachzucker) nennt man ein Saccharid-Oligomer aus mehreren (meistens 3-10) Monosacchariden.

nach oben Oligozän heißt ein Erdzeitalter, das vor etwa 33,9 Millionen Jahren mit dem Ende des Eozän begann und vor etwa 23,03 Millionen Jahren mit dem Beginn des Miozän endete. Der Beginn des Oligozäns ist durch das Aussterben der Foraminiferen-Gattung Hantkenina definiert. Damals trennte sich die Antarktis von Südamerika und es entstand der Antarktische Zirkumpolarstrom. Dadurch konnte kein tropisch warmes Meerwasser mehr bis zur Antarktis gelangen und es entstand langsam der antarktische Eispanzer. In relativ kurzer Zeit sank der Meeresspiegel um etwa 30 Meter und die CO2-Konzentration in der Atmosphäre sank um 40% ab. Auch in der Arktis wurde es deutlich kälter. Trotzdem war es im Oligozän immer noch viel wärmer als heute und große Teile Deutschlands waren von der Nordsee überflutet. Sie reichte bis zum Niederrhein, bis zum heutigen Kassel und Leipzig. Der Harz bildete damals eine Insel. Zwischen Odenwald, Spessart, Taunus, Hunsrück und Pfälzer Bergland befand sich ein riesiges Binnenmeer und eine relativ schmale Meeresstraße verband die Nordsee mit dem Mittelmeer. Der Beginn des Oligozän ist auch gegennzeichnet durch die Entstehung einer Landbrücke zwischen Asien und Europa. Darüber wanderten viele Tierarten aus Asien nach Europa ein und sehr viele europäische Tierarten starben aus. Auch alle Primaten starben im Oligozän in Europa aus. Der Übergang vom Oligozän zum Miozän ist gekennzeichnet durch eine Änderung des Erdmagnetfeldes, dem Aussterben der kalkigen Nannoplankton-Art Reticulofenestra bisecta und den ältesten Funden der Foraminiferenn-Art Paragloborotalia kugleri.

nach oben Omasum heißt der Blättermagen oder Psalter.

nach oben Omentum = Bauchfellduplikatur oder Eingeweidehaut

nach oben omnivor = allesfressend, sowohl pflanzliche als auch vom Tier stammende Nahrung aufnehmend

nach oben Ontogenese heißt die biologische Entwicklung eines Individuums zu einem erwachsenen Lebewesen.

nach oben ontogenetisch = die Ontogenese bzw. die biologische Entwicklung eines Individuums betreffend

nach oben Oozyt = Eizelle

nach oben Operation nennt man einen zum Zwecke der Diagnose oder als Therapie durchgeführten Eingriff in den Körper eines Patienten mit Hilfe chirurgischer Instrumente. Im übertragenen Sinne spricht man auch von militärischen oder nachrichtendienstlichen Operationen, wenn man den Eindruck erwecken möchte, es würden ganz gezielt nur Schuldige wie Tumore aus Organismusen eliminiert.

nach oben Operatoren sollen als klar definierte Schlüsselworte in Klausuren Mißverständnisse im Hinblick auf die Aufgabenstellung vermeiden. Beispiele dafür sind die Operatoren Benenne, Nenne oder Gib an, Bewerte, Charakterisiere, Definiere, Diskutiere, Erkläre, Ermittle, Nimm Stellung, Prüfe, Skizziere und Überprüfe. Ich persönlich halte das Konzept der Operatoren für überflüssig, einschränkend und verwirrend, zumal sich die Listen der Operatoren und ihrer Erklärungen von Bundesland zu Bundesland, Fach zu Fach und von Jahrgang zu Jahrgang unterscheiden. Außerdem fehlen mir bestimmte Operatoren (z.B.: Beschreibe und Überlege) für elegant und unmissverständlich gestellte Aufgaben. Aber besonders obrigkeitshörige Lehrer halten Kritik an den Operatoren für Majestätsbeleidigung und unverzeihlichen Verrat am Dienstherrn. Ich bestehe trotzdem auf meinem Recht, eigenständig zu denken und auch kritische Meinungen frei zu äußern. Und ich kritisiere, dass das viel zu wenige Lehrer tun. Denn Denkfaulheit und Feigheit gehören zu den Gründen für die gravierenden Mängel unseres Schulsystems.

Das NRW-Schulministerium liefert in einer Liste der Biologie-Operatoren für das Abitur 2025 folgende Definitionen:
ableiten auf der Grundlage von Erkenntnissen oder Daten sachgerechte Schlüsse ziehen
abschätzen durch begründete Überlegungen Größenwerte angeben
analysieren wichtige Bestandteile, Eigenschaften oder Zusammenhänge auf eine bestimmte Fragestellung hin herausarbeiten
aufstellen, formulieren chemische Formeln, Gleichungen, Reaktionsgleichungen (Wort- oder Formelgleichungen) oder Reaktionsmechanismen entwickeln
Hypothesen aufstellen eine Vermutung über einen unbekannten Sachverhalt formulieren, die fachlich fundiert begründet wird
angeben, nennen Formeln, Regeln, Sachverhalte, Begriffe oder Daten ohne Erläuterung aufzählen bzw. wiedergeben
auswerten Beobachtungen, Daten, Einzelergebnisse oder Informationen in einen Zusammenhang stellen und daraus Schlussfolgerungen ziehen
begründen Gründe oder Argumente für eine Vorgehensweise oder einen Sachverhalt nachvollziehbar darstellen
berechnen Die Berechnung ist ausgehend von einem Ansatz darzustellen
beurteilen Das zu fällende Sachurteil ist mithilfe fachlicher Kriterien zu begründen
bewerten Das zu fällende Werturteil ist unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Werte und Normen zu begründen.
darstellen Strukturen, Sachverhalte oder Zusammenhänge strukturiert und unter Verwendung der Fachsprache formulieren, auch mithilfe von Zeichnungen und Tabellen
diskutieren Argumente zu einer Aussage oder These einander gegenüberstellen und abwägen
entwickeln zu einem Sachverhalt oder einer Problemstellung eine Fragestellung, ein Modell oder ein Experiment entwerfen oder modifizieren
erklären einen Sachverhalt nachvollziehbar und verständlich machen, indem man ihn auf Regeln und Gesetzmäßigkeiten zurückführt
erläutern einen Sachverhalt veranschaulichend darstellen und durch zusätzliche Informationen verständlich machen
ermitteln ein Ergebnis oder einen Zusammenhang rechnerisch, grafisch oder experimentell bestimmen
herleiten mithilfe bekannter Gesetzmäßigkeiten einen Zusammenhang zwischen chemischen bzw. physikalischen Größen herstellen
interpretieren, deuten naturwissenschaftliche Ergebnisse, Beschreibungen und Annahmen vor dem Hintergrund einer Fragestellung oder Hypothese in einen nachvollziehbaren Zusammenhang bringen
ordnen Begriffe oder Gegenstände auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen
planen zu einem vorgegebenen Problem (auch experimentelle) Lösungswege entwickeln und dokumentieren
prüfen, überprüfen Sachverhalte oder Aussagen an Fakten und Gesetzmäßigkeiten messen und eventuelle Widersprüche aufdecken
skizzieren Sachverhalte, Prozesse, Strukturen oder Ergebnisse übersichtlich grafisch darstellen
Stellung nehmen zu einem Sachverhalt, der an sich nicht eindeutig ist, nach kritischer Prüfung und sorgfältiger Abwägung ein begründetes Urteil abgeben
untersuchen Sachverhalte oder Phänomene mithilfe fachspezifischer Arbeitsweisen erschließen
vergleichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede kriteriengeleitet herausarbeiten
zeichnen Objekte grafisch exakt darstellen
zusammenfassen Sachverhalte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduziert sprachlich darstellen

nach oben optimal = bestmöglich, besser geht es nicht, so gut wie überhaupt denkbar (Das Wort "optimaler" ist deshalb unsinnig.)

nach oben optimieren = einem Optimum annähern

nach oben Optimum nennt man einen bestmöglichen Zustand oder Wert in einer Reihe von Werten.

nach oben Optik nennen wir die mit der Ausbreitung und Lenkung des Lichts beschäftigte Teildisziplin der Physik, die das Licht umlenkenden Teile eines Auges oder Gerätes oder das Aussehen von etwas.

nach oben Option nennt man eine von mehreren Möglichkeiten, zwischen denen man wählen kann.

nach oben optisch = die Optik, das Auge oder das Aussehen von etwas betreffend

nach oben Ora serrata (gesägter Rand) heißt der sehr schmale Streifen am Rande der sehenden Netzhaut (Pars optica retinae) (an der Grenze zur blinden Netzhaut (Pars caeca retinae) das einlagige retinale Pigmentepithel nicht nur durch ein von dessen Zellen erzeugtes Vakuum, sondern fest mit der Neuroretina verbunden ist.

nach oben oral = zum Mund gehörend bzw. durch den Mund (beispielsweise Aufnahme von Infektiosität mit der Nahrung)

Orbital nennen Chemiker den Aufenthaltswahrscheinlichkeitsraum eines Elektrons oder zweier Elektronen. Man kann sich Orbitale auch als die Formen stehender Wellen vorstellen, wenn man an die wellenartigen Eigenschaften von Elektronen denkt. Orbitale können unterschiedliche Formen annehmen und die Ausrichtung bestimmter Orbitale um ein Atom ist entscheidend für dessen Eigenschaften und chemischen Bindungen. Die Idee der Orbitale ist eine stimmigere Verfeinerung des Modells der Elektronenschalen. Dementsprechend gibt es Orbitale auf unterschiedlichen Energieniveaus.
  s pz px py dz2 dxz dyz dxy dx2-y2 fz3 fxz2 fyz2 fxyz fz(x2-y2) fx(x2-3y2) fy(3x2-y2)
1 1s                              
2 2s 2pz 2px 2py                        
3 3s 3pz 3px 3py 3dz2 3dxz 3dyz 3dxy 3dx2-y2              
4 4s 4pz 4px 4py 4dz2 4dxz 4dyz 4dxy 4dx2-y2 fz3 fxz2 fyz2 fxyz fz(x2-y2) fx(x2-3y2) fy(3x2-y2)
5 5s 5pz 5px 5py 5dz2 5dxz 5dyz 5dxy 5dx2-y2              
6 6s 6pz 6px 6py                        
7 1s                              
anonym, CC BY-SA 3.0

nach oben Organ nennt man eine aus mehreren Geweben bestehende funktionelle Einheiten innerhalb eines vielzelligen Organismus. Als Organe allgemein bekannt sind Herz, Lunge, Leber, Nieren, Milz, Schilddrüse, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Blinddarm, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, die Geschlechtsorgane und vielleicht noch das Gehirn. Organe sind aber natürlich auch die Sinnesorgane Augen, Ohren, die Riechschleimhaut in der Nase, die Geschmacksknospen auf der Zunge, die Sensoren für Temperatur oder Druck in der Haut, das Gleichgewichtsorgan (Vestibularapparat) im Innenohr. Zu den Harnorganen gehören außer der Niere auch Nierenbecken, Harnleiter und Harnblase. Als solche eher unbekannt, aber trotzdem Organe sind außerdem viele andere funktionelle Einheiten des menschlichen Körpers wie beispielsweise die Lymphknoten, die Thymusdrüse, das Knochenmark, die Speicheldrüsen, die Hirnanhangsdrüse oder die Zirbeldrüse.

nach oben Organell oder Organelle (Mehrzahl = Organellen) nennt man - in Anlehnung an die Organe vielzelliger Lebewesen - eine vom Rest der eukaryotischen Zelle abgegrenzte Struktur mit einer bestimmten Aufgabe. Organellen sind also strukturelle und funktionelle Einheiten. Ähnlich wie die Organe in einem Organismus arbeiten in eukaryotischen Zellen Organellen räumlich und zeitlich koordiniert zusammen. Organellen grenzen sich vom Zytoplasma ab, um in ihren Funktionen nicht von anderen Teilen der Zelle gestört zu werden oder selbst der Zelle zu schaden. Normalerweise geschieht diese Kompartimentierung genannte Abgrenzung durch eine Membran, welche das Organell umgibt. Viele Biologen meinen, solche strukturellen und funktionellen Einheiten müssten von einer Membran umgeben sein, um Organell genannt werden zu können. Typische Organellen nach dieser engen Definition sind Zellkern, endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Endosomen, Lysosomen, Mitochondrien und Chloroplasten. Weniger starr an veralteten Definitionen hängende Biologen zählen zu den Organellen auch strukturell vom Cytoplasma abgegrenzte funktionelle Einheiten, bei denen die Abgrenzung nicht durch eine Membran erfolgt. Beispiele dafür sind die Proteasomen oder Augenfleck und Zellmund in Einzellern. Das Biologiebuch "Natura Oberstufe" beschreibt auf einer Doppelseite über Bau und Funktionen von Zellorganellen auch Mikrotubuli, Mikrofilamente, Centriolen und die Zellwand der Pflanzenzelle und zählt sogar die Ribosomen explizit zu den Organellen. Mir persönlich geht das allerdings zu weit, denn dann gäbe es Organellen (Ribosomen) in Organellen (Mitochondrien und Chloroplasten) und man müsste sich fragen, warum nicht auch die DNA- und RNA-Polymerasen Organellen sind. Organellen sind nicht einfach zufällig in der Zelle verteilt, sondern werden von Mikrotubuli an bestimmten Stellen gehalten oder mit Motorproteinen bewegt. Insgesamt ist die Fläche der Organellenmembranen einer Zelle viel größer als die der Zellmembran.

nach oben Organentwicklung nennt man während der Entwicklung eines Embryos die frühe Phase, in der die Organe entstehen. Danach werden sie nur noch größer.

nach oben Organisch nennt man in der Chemie alle Moleküle, die auf einem Gerüst aus Kohlenstoff-Atomen aufbauen und ansonsten hauptsächlich Wasserstoff und Sauerstoff sowie etwas Stickstoff und Phosphor enthalten. Die Chemie dieser Moleküle nennt man organische Chemie.

nach oben Organische Chemie nennt man die Chemie des Kohlenstoffs, also die Synthese oder den Abbau von Molekülen, deren Grundgerüst aus C-Atomen besteht.

nach oben Organisches Material nennt man alles, was irgendwie in oder aus Lebewesen entstanden ist. Das sind zum Beispiel Pflanzenreste, tote Tiere oder tierische Ausscheidungen.

nach oben organisieren = (im biologischen Sinne) sich selbst, Andere oder etwas anderes zu einem nur gemeinsam erreichbaren Zweck zusammenschließen und eine höhere Ordnung herstellen

Ein Organismus im biomedizinischen Sinne ist ein individuelles, lebendes System. Man deutet also mit diesem Begriff für den Körper eines Lebewesens an, dass man ihn ähnlich wie eine Maschine als ein System aus zusammen wirkenden Organen betrachtet.

nach oben Organsystem nennt man ein System von Organen, die zusammen arbeiten (müssen), um bestimmte Aufgaben zu erfüllen.

nach oben Orgasmus oder Klimax nennt man den Höhepunkt sexueller Erregung. Zum Orgasmus kommt es normalerweise nicht spontan und von selbst, sondern es bedarf einer Stimulation oder einer Kombination verschiedener Stimuli, durch die eine üblicherweise sexuelle Eregung aufgebaut und langsam bis zum Höhepunkt gesteigert wird. Die Stimulation kann erfolgen durch Berührung, Streicheln, Drücken und Reiben äußerer Geschlechtsorgane oder anderer erogener Zonen am eigenen oder am Körper eines Geschlechtspartners bzw. einer Geschlechtspartnerin. Manchmal reicht intensives Küssen. Es soll gelegentlich sogar durch bestimmte Musik, Muskeltraining oder extreme Stresssituationen dazu kommen. Normalerweise kommen zur körperlichen Stimulation noch erregende Gedanken hinzu und spielen eine entscheidende Rolle. Das Kopfgehirn steuert den Orgasmus, der verbunden ist mit einer stark gesteigerten Aktivität vieler Nervenzellen. Daran beteiligt sind vor allem Teile des Hypothalamus und der Amygdala, die zum limbischen System gehören. Zum Orgasmus kommt es beim Menschen meistens durch Selbstbefriedigung (Masturbation) oder beim Geschlechtsverkehr. Mit zunehmender Erregung nimmt die Durchblutung bei Männern im Penis und bei Frauen in Brustwarzen, kleinen Schamlippen, Klitoris, Vagina und einem ganzen System tief in den Körper hinein ragender Schwellkörper stark zu. Zu Beginn der Orgasmus erreicht sie ihr Maximum und lässt rasch nach. Während sich die sexuelle Spannung im Orgasmus entlädt, kommt es im Genitalbereich zu rhythmischen unwillkürlichen Muskel-Kontraktionen. Dem Orgasmus folgt eine Entspannung, wenn auch die Stimulation aufhört. Ansonsten können kurz darauf Männer einen, Frauen sogar noch mehrere weitere Orgasmen haben. Bei Männern ist der Orgasmus normalerweise mit einem Samenerguss (Ejakulation) verbunden. Aber auch bei Frauen kann es zur Ausscheidung von Flüssigkeit kommen.

nach oben Origin of Replication ORI, Origin oder auf Deutsch Replikationsursprung nennt man in Genetik und Molekularbiologie Orte in der DNA-Doppelhelix, an denen die DNA-Replikation beginnen kann. Davon gibt es auf Bakterien-Chromosomen normalerweise nur einen, während bei Eukaryoten Hunderte von Origins dafür sorgen, dass die DNA-Replikation auch bei riesigen Genomen nicht allzu lange dauert. Bei Bakterien sind sie wesentlich klarer erkennbar und funktionieren einfacher als bei Eukaryoten. Bakterielle Ori zeichnen sich durch einen hohen Anteil von Adenin und Thymin aus, sodass in diesen Bereichen besonders wenige Wasserstoffbrückenbindungen gebildet werden. Außerdem gibt es dort Bindungssequenzen für Proteine, welche die DNA so verbiegen, dass sich die beiden Stränge der Doppelhelix trennen.

nach oben Osmose = Die Konzentration eines Lösungsmittels wird durch darin gelöste Stoffe reduziert. Werden zwei Lösungen mit in unterschiedlichen Konzentrationen darin gelösten Stoffen durch eine für diese gelösten Stoffe, nicht aber für das Lösungsmittel undurchlässige (semipermeable) Membran getrennt, dann bewirkt die reduzierte Konzentration des Lösungsmittels in der konzentrierteren Lösung einen reduzierten Druck des Lösungsmittels auf die Membran. Aus diesem Grund treffen die Lösungsmittel-Moleküle der weniger konzentrierten Lösung häufiger auf die Membranporen und es treten infolge dessen mehr Lösungsmittel-Moleküle in die konzentriertere Lösung über. Diesen ungleichen Austausch von Lösungsmittel-Molekülen durch semipermeable Membranen nennt man Osmose. Gleichzeitig erhöht aber die daraus resultierende Volumenzunahme den hydrostatischen Druck der konzentrierteren Lösung. Den durch die Osmose zusätzlich aufgebauten hydrostatischen Druck nennt man osmotischen Druck.

nach oben osmotisch = die Osmose betreffend, durch Osmose verursacht

nach oben Osmotischer Druck ist für mich ein schwieriger Begriff, denn ich finde dazu sich widersprechende Definitionen, die im Sinne der Biologie außerdem etwas weltfremd sind:

In einem Satz zusammengefasst definiere ich daher: Der osmotische Druck einer Lösung entspricht dem durch Osmose im Gleichgewichtszustand aufgebauten hydrostatischen Druck, wenn sich auf der anderen Seite der semipermeablen Membran reines Lösungsmittel befindet. Er ist also eine Eigenschaft jeder Lösung, unabhängig vom osmotischen Druck der Lösung auf der anderen Seite der semipermeablen Membran. In der Biologie haben wir es allerdings mit Osmose-bedingten Wasserflüssen zu tun, bei denen sich nicht unbedingt ein messbarer Druck aufbaut und wo sich auf beiden Seiten gelöste Stoffe befinden. Dann entspricht nach meinem Verständnis der sich in der konzentrierteren Lösung aufbauende hydrostatische Druck der Differenz der osmotischen Drücke beider Lösungen.

nach oben Ösophagus = Speiseröhre

nach oben Osteoblasten heißen Knochen-Zellen, die sich dort auf den Knochen setzen, wo er verstärkt werden muss. Dann scheiden sie Stoffe aus, die neue Knochensubstanz aufbauen. Dabei werden die Osteoblasten eingemauert und bilden ein Netzwerk von Zellen in der harten Knochensubstanz. Wenn sie eingemauert sind, vermehren sie sich normalerweise nicht mehr. Tun sie es doch, bekommt der Mensch Knochenkrebs.

nach oben Osteodiastase = pathologische Vergrößerung des Abstandes zwischen zwei aneinandergrenzenden Knochen(teilen)

nach oben Osteoklasten heißen große Zellen mit mehreren Zellkernen und einem Bürstensaum. Sie sind ständig in unseren Knochen unterwegs und knabbern kleine Löcher in Knochenbälkchen und Knochenrinde. Ein Osteoklast setzt sich mit seiner großflächigen Unterseite auf ein Stück Knochen und macht die Flüssigkeit zwischen sich und dem Knochen sauer. Dadurch löst sich das Hydroxylapatitauf, sodass Osteoblasten Platz haben, ein neues Kollagen-Netzwerk zu knüpfen und dieses wieder mit neuem Hydroxylapatit zu füllen. Osteoklasten stammen von den gleichen Vorläuferzellen ab wie Makrophagen und die neutrophilen Granulozyten.

nach oben Osteoporose ist eine besonders häufig bei alten Frauen auftretende Krankheit, bei der die Knochenbälkchen und die Knochenrinde so dünn werden, dass sie schon bei leichten Belastungen brechen. Meistens handelt sich aber eigentlich nicht um eine Knochenkrankheit, sondern um die normale Folge zu schwacher Muskeln. Wenn die Muskeln nicht an den Knochen zerren und wenn die Knochen auch nicht durch Hüpfen oder Rennen belastet werden, dann werden die Osteoklasten aktiver als die Osteoblasten und der Knochen wird insgesamt abgebaut.

nach oben Osteozyt, Osteocyt oder Knochenzelle heißt eine Zelle, zu der ein Osteoblast differenziert, wenn er sich in selbst produzierte Knochen-Substanz einmauert.

Ovar, Ovarium oder Eierstock nennt man ein paariges weibliches Geschlechtsorgan, das man auf beiden Seiten des Uterus findet. Die Eierstöcke gehören wie die Hoden zu den Gonaden, weil in ihnen Geschlechtszellen, nämlich die Eizellen gebildet werden. Die Ovarien bilden auch die weiblichen Geschlechtshormone Östrogene und Progesteron.
weibliche Geschlechtsorgane
Das Schema oben (weibliche Geschlechtsorgane von der Seite betrachtet) habe ich auf der Basis der anatomischen Zeichnung 1166 aus dem berühmten Buch Anatomy of the Human Body von Henry Gray gezeichnet. Eierstock und Eileiter habe ich ergänzt.
Das Schema unten zeigt, wie in einem Ovarium bis zum Eisprung ein Follikel heranreift und wie danach das Follikel zum Gelbkörper wird.
Eierstock
H. Hoffmeister, CC BY-SA 3.0

nach oben Ovulation heißt der Eisprung aus dem Eierstock (Ovar) in den Eileiter.

nach oben Oxidation oder Oxydation nennt man eine chemische Reaktion, bei der ein Atom, Ion oder Molekül Elektronen abgibt. Ein anderer Stoff nimmt die Elektronen auf und wird dadurch reduziert. Mit einer Oxidation ist also immer auch eine Reduktion verbunden. Beide chemischen Reaktionen zusammen werden als Teilreaktionen einer Redoxreaktion betrachtet.

nach oben Oxidationsstufe, Oxidationszahl oder Oxidationswert heißt ein grobes Maß für die Elektronendichte eines Atoms innerhalb einer chemischen Verbindung. Grob ist dieses Maß, weil die Abstufungen nur in ganzzahligen Schritten erfolgen. Das kommt daher, das man einfach so tut, als ob das elektronegativere Atom das Bindungselektronenpaar einer Atombindung ganz zu sich hin zöge, sodass das elektronegativere Atom eine ganz positive und das weniger elektronegative Atom eine ganze positive Ladung hätte. Bei einer reinen Ionenbindung ist das auch so. Einem nach dieser vereinfachenden Betrachtung einfach positiv geladenen Atom ordnet man die Oxidationszahl +1 zu und nennt es oxidiert. Ein elektronegativeres Atom mit einem Elektronenüberschuss von bis zu einem Elektron nennt man reduziert und weist ihm die Oxidationsstufe -1 zu. Entsprechend erfolgt die Zuordnung höherer oder niedrigerer Oxidationszahlen.

Oxidative Decarboxylierung heißt allgemein ÿeine chemische Reaktion, bei der eine Carboxygruppe (-COOH) einer Carbonsäure als Kohlenstoffdioxid (CO2) abgespalten und das restliche Molekül oxidiert wird. So entsteht der größte Teil des von Lebewesen produzierten Kohlenstoffdioxids. Unterschiedliche Enzyme bzw. Enzym-Komplexe katalysieren bei der Zellatmung die oxidativen Decarboxylierungen der Substrate Pyruvat aus der Glykolyse sowie Isocitrat und a-Ketoglutarat im Citratzyklus. Oxidative Decarboxylierung verbindet Glykolyse und Citratzyklus. Sie wird katalysiert von einem der größten bekannten Multienzym-Komplexe, dem Pyruvatdehydrogenase-Komplex. Man findet ihn im Cytoplasma aerober Bakterien und in der mitochondrialen Matrix aerober Eukaryoten, bei Pflanzen zusätzlich in Plastiden. Er besteht aus Dutzenden Kopien von drei unterschiedlichen Untereinheiten, von denen jede eine Teilreaktion katalysiert: Pyruvatdehydrogenasen (E1), Dihydrolipoyl-Transacetylasen (E2) und Dihydrolipoyl-Dehydrogenasen (E3). Als Coenzyme werden Thiaminpyrophosphat, Coenzym A und NAD+, als prosthetische Gruppen FAD und Liponsäure benötigt.

Die oxidative Decarboxylierung spaltet von der Brenztraubensäure (Pyruvat) praktisch irreversibel ein Molekül CO2 ab und die dabei freiwerdende chemische Energie wird genutzt, um die übrigbleibende Acetylgruppe über eine energiereiche Thioesterbindung an das Coenzym A (CoA) zu binden. So entsteht Acetyl-CoA, welches dann im Zitronensäurezyklus chemische Energie liefert. Die Oxidation der Carboxylgruppe der Brenztraubensäure zu CO2 ist dabei gekoppelt mit der Reduktion von NAD+ zu NADH+H+.

Insgesamt ergibt sich für die oxidative Decarboxylierung von Pyruvat folgende Bilanz:
Pyruvat + HS-CoenzymA + NAD+ -> Acetyl-CoenzymA + CO2 + NADH+H+

Zum besseren Verständnis folgt der Ablauf der oxidativen Decarboxylierung von Pyruvat in Schritten laut Wikipedia:

  1. Das Pyruvat lagert sich an Thiaminpyrophosphat (TPP), einem Derivat des Vitamin B1, an. Dann wird die Säuregruppe des Pyruvats als CO2 abgespalten, so dass Hydroxyethyl-TPP entsteht (Schritt A im Schema). Dies wird von der Pyruvat-Dehydrogenase-Komponente (E1) katalysiert.
  2. Die Hydroxyethyl-Gruppe wird auf Liponamid übertragen. Es entsteht ein Thioester, das Acetyl-Dihydroliponamid, als Oxidationsmittel dient also die Disulfidgruppe. Das TPP wird dabei regeneriert (Schritt B). Auch diese chemische Reaktion wird von der Pyruvat-Dehydrogenase-Komponente katalysiert.
  3. Die Acetylgruppe wird auf Coenzym A übertragen, es entsteht Acetyl-CoA. katalysiert wird dieser Schritt durch die Dihydrolipoyl-Transacetylase (E2). Dies ist chemisch gesehen eine Umesterung (Schritt C).
  4. Die Liponsäure wird durch eine Dihydrolipoyl-Dehydrogenase (E3) regeneriert, indem das Dihydroliponamid mit enzymgebundenem FAD zu Liponsäure oxidiert wird (Schritt D). FAD ist aber nicht kovalent enzymgebunden.
  5. Schließlich wird FAD durch Reduktion von NAD+ zu NADH durch dieselbe Dehydrogenase regeneriert (Schritt E). Hierbei ist das Elektronentransferpotential von FADH2 auf NAD+ erhöht, da es mit dem Enzym assoziiert ist.

oxidative Decarboxylierung
anonym, Public domain
In diesem allgemeinen Schema der oxidativen Decarboxylierung ist R = H, wenn das rote Substrat Pyruvat ist. Beim Substrat a-Ketoglutarat wäre R = CH2-CH2-COO-. Im Schema sind Thiaminpyrophosphat (TPP) und Liponamid nur ausschnittsweise dargestellt.

nach oben oxidieren = einem Atom, Ion oder Molekül Elektronen entziehen

nach oben oxidiert = Elektronenmangel an einem Atom, Ion oder Molekül

nach oben Oxidoreduktasen sind Enzyme, die Redoxreaktionen katalysieren, also die Übertragung von Elektronen. Zu ihnen gehören die Dehydrogenasen (z.B.: die Alkohol-Dehydrogenase ENZYME entry: 1.1.1.1 und die Lactat-Dehydrogenase 1.1.1.27) sowie die Oxygenasen (z.B.: Phenylalanin-4-Monooxygenase 1.14.16.1).

nach oben oxygen = Sauerstoff produzierend

nach oben Oxoniumionen sind H3O+ und alle anderen Ionen mit positiv geladenem Sauerstoff.

nach oben Ozean nennt man ein Weltmeer, also ein sehr großes Meer. Die fünf Ozeane der Erde heißen: Arktischer Ozean, Atlantischer Ozean, Indischer Ozean, Pazifischer Ozean und Südlicher Ozean.

nach oben Ozon oder O3 heißt ein sehr reaktionsfreudiges und deshalb für unsere Schleimhäute problematisches Molekül aus 3 Sauerstoff-Atomen.

nach oben Ozonschicht heißt eine Schicht mit erhöhter Ozon-Konzentration in unserer Atmosphäre, die einen Teil der energiereichen UV-Strahlung von der Sonne abfängt und uns dadurch schützt.

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