Zusammenfassung der Dokumentation: "Die wunderbare Welt der Pilze" (pdf)

Roland Heynkes, 12.12.2013

Diese Internetseite fasst zusammen, was man in der Dokumentation: "Die wunderbare Welt der Pilze" sehen kann. Zu diesem Selbstlern-Hypertext habe ich ein "Arbeitsblatt" mit Fragen erstellt. Nur wenn man diese richtig beantworten kann, hat man den Text wirklich verstanden. Der Film wird gelegentlich im Fernsehen wiederholt und ich habe ihn auf YouTube gefunden.

Gliederung

zum Text Pilze sind weder Tiere noch Pflanzen
zum Text Pilze sind viel mehr als was man sieht
zum Text Pilze sind Meister der organischen Chemie
zum Text Schimmelpilze
zum Text Schleimpilze

Pilze sind weder Tiere noch Pflanzen nach oben

Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern bilden ein eigenes Reich vielzelliger Lebewesen. Im Gegensatz zu Pflanzen und Tieren bilden Pilze keine massiven Körper aus fest und dicht zu Geweben mit einander verbundenen Zellen, sondern wachsen als lockere Geflechte von Pilzfäden im Boden oder in und auf toten oder lebendigen Lebewesen. Die auch Hyphen genannten Fäden eines Pilzes wachsen einfach durcheinander, aber gegen die Hyphen anderer Pilz-Individuen grenzen sie sich ab. Im Laufe von Jahrtausenden können einzelne Pilze Flächen von über 9 Quadratkilometern erobern und insgesamt das Gewicht dreier Blauwale erreichen. Viele Pilze ernähren sich von toten Tieren und Pflanzen und schaffen auf diese Weise immer wieder Platz für neues Leben. Manche Pilze greifen als Parasiten auch lebende Pflanzen oder Tiere an und können für geschwächte Individuen sehr gefährlich werden. Viel bedeutender sind aber die vielen Pilzarten, die als Symbionten in fairen Partnerschaften mit anderen Lebewesen leben. Dazu gehören die von Licht, Nebel und Staub lebenden Flechten, die als symbiotische Doppelwesen aus Pilz und Alge selbst extreme Lebensräume wie Hausdächer, Straßen, Kunststoffe, rostige Metalloberflächen, Wüsten oder die Antarktis besiedeln können. Manche Flechtenspezies leben unter Wasser, andere in Eis oder im Inneren von Steinen. Aber auch die meisten Pflanzen des Waldes können nur so üppig wachsen, weil Pilzfäden in ihre feinen Wurzelspitzen eindringen und energiereichen Pflanzensaft gegen Wasser und Salze tauschen. Man nennt diesen engen Pilz-Wurzel-Verbund Mykorrhiza. Wahrscheinlich halfen Pilze schon bei der Besiedlung des Landes durch erste Pflanzen.

Pilze sind viel mehr als was man sieht nach oben

Was man umgangssprachlich als Pilze bezeichnet, sind in Wirklichkeit nur die oft kurzlebigen Fruchtkörper der Pilze, mit denen sie ihre Sporen produzieren und verbreiten. In diesen Fruchtkörpern bilden die Pilzfäden ein dichteres Geflecht, aber es sieht trotzdem unter dem Mikroskop völlig anders aus als die Gewebe von Pflanzen und Tieren. Die Sporen reifen meistens geschützt auf der Unterseite einer Art Schirm auf einem Stiel. Kippt seine Unterlage, dann bringt gekrümmtes Wachstum des Stiels den Schirm schnell wieder in die richtige Lage. Um möglichst vielen Sporen Platz zu bieten, sind die Oberflächen vieler Pilzschirmunterseiten durch Poren, Stoppeln oder Lamellen vergrößert. Verbeitet werden die Sporen einfach durch Wind oder Regen oder durch Tiere, die den Fruchtkörper fressen und die unverdaulichen Sporen irgendwo wieder ausscheiden. Landet eine Spore in geeigneter Umgebung, dann wachsen aus ihr neue Pilzfäden.

Pilze sind Meister der organischen Chemie nach oben

Das Sammeln von Pilz-Fruchtkörpern sollte man Fachleuten überlassen, denn Speisepilze sind oft schwer von Giftpilzen zu unterscheiden, und überalterte Speisepilze sind oft giftiger als Giftpilze. So kommt es in Deutschland jährlich zu etwa 2000 Pilzvergiftungen, von denen einige tödlich enden. Sehr viel mehr Opfer forderte im Mittelalter das sogenannte Mutterkorn - ein hochgiftiger parasitierender Pilz, der in und von Getreide-Ähren wächst. Im Herbst vereinigen sich seine Pilzfäden zu winterfesten Gebilden, die wie lange schwarze Körner aussehen. Sortiert man diese nicht vor dem Mahlen aus dem Getreide aus, dann kann das Brot schwere Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Albträume auslösen und tödlich krank machen. In kleinsten Mengen wirkt das Pilzgift wehenfördernd - daher sein Name. Heute wird es auch zur Blutstillung und gegen Migräne eingesetzt. Auch die extrem halluzinogene ehemalige Partydroge LSD wurde aus dem Mutterkorn isoliert. Generell sind Pilze Meister der organischen Chemie und produzieren viele Gifte und Drogen, aber auch interessante Heilmittel, deren Wirkungen teilweise schon vor Jahrtausenden unseren Vorfahren bekannt waren. Inzwischen interessieren sich auch moderne Pharmaunternehmen dafür.

Schimmelpilze nach oben

Gefährlich für Menschen können Schimmelpilze sein, wenn sie unsere Nahrungsmittel vergiften oder wenn die Sporen auf feuchten Wänden lebender Schimmelpilze uns krank machen.

Schleimpilze nach oben

Der im Film gezeigte Schleimpilz besteht aus nur einer einzigen Zelle und ist kein Pilz.

meine kritischen Zusammenfassungen von Fernsehdokumentationen

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Roland Heynkes, CC BY-SA-3.0 DE