Geburtshilfe und Frauenheilkunde 1982; 42:634

Dr. Ingrid Schütt-Abraham, 13.09.2003

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Gliederung

Bibliographische Angaben
Meine Zusammenfassung des Artikels

Bibliographische Angaben

Vogel, M. und Stoltenburg-Didinger, G.- Kleinhirngewebeembolie nach Geburt aus Beckenendlage - Geburtshilfe und Frauenheilkunde 1982; 42:634

Meine Zusammenfassung des Artikels

Die Autoren berichten über die Obduktionsergebnisse bei zwei normal ausgetragenen Neu- und einem Frühgeborenen, die aus Beckenendlage entwickelt wurden und die Geburt nur um wenige Minuten bis 6 Stunden überlebten. Bei allen drei Neugeborenen wurde eine okzipitale Osteodiastase, d.h. Überdehnung der beim Neugeborenen noch bandartigen Verbindung zwischen Hinterhauptsschuppe und seitlichen Knochenanteilen des Hinterhauptsbeins mit gleichzeitiger Zugwirkung auf dessen basale Anteile und Abschürfungen des Kleinhirns festgestellt. Zugleich wurden histologisch Kleinhirngewebs Emboli im großen und kleinen Kreislauf identifiziert. Die Emboli befanden sich insbesondere in den arteriellen Lungengefäßen, in einem Fall auch in den epikardialen Koronararterienästen sowie in einem Nebennierenarterienast. Alle drei Neugeborene hatten KleinhirngewebsEmboli auch im Großhirn, in zwei Fällen sowohl in intrazerebralen Arterienästen als auch Arterien des Plexus chorioideus, im dritten lediglich im Scheitelbereich in den dem Großhirn aufliegenden meningealen Arterienästen.

Die Ursache dieser Kleinhirngewebsembolien sehen die Autoren in den starken intrakranialen Druckschwankungen während der Geburt. Nur in einem Fall ließen sich die Verletzungen durch die erhebliche Verformung der noch gegeneinander verschiebbaren Knochenschuppen des Hinterkopfes infolge einer Abbiegung des Kopfes beim Durchtritt durch das Becken erklären. In den beiden anderen Fällen kam es jedoch während der Geburt vorübergehend zu einem massiven hämorrhagischen Schock. Der dadurch bedingte Druckabfall im intrakranialen Gefäßsystem könnte im Zusammenwirken mit der äußeren Druckbelastung zu einer Eindellung der Hinterhauptsschuppe mit Verletzung der anliegenden Dura und Kleinhirnstrukturen geführt haben.