Lernmodul mit Lösungen für Aufgaben zum Thema Selektionsfaktoren

Roland Heynkes, 10.2.2021

Diese Seite dient der Selbstkontrolle für diejenigen, welche die Aufgaben selbständig bearbeitet haben und nun ihre Antworten überprüfen wollen.

Diese Tabelle zeigt meine Lösungsvorschläge.
1 Nenne den Typ der beiden auf S. 86 beschriebenen Selektionsfaktoren!
Die beiden auf Seite 86 beschriebenen Selektionsfaktoren gehören zu den abiotischen.
2 Erkläre, warum die Flügel der Fliegen in Deutschland von Vorteil sind, für die Fliegen auf windigen Inseln jedoch ein Selektionsnachteil!
In Deutschland sind die Flügel der Fliegen von Vorteil, weil sie damit viel weitere Strecken zurücklegen können und schneller zu Futter, Sexualpartnern und geeigneten Eiablagestellen kommen.
Für die Fliegen auf windigen Inseln wären Flügel ein Selektionsnachteil, weil sie vom Wind aufs Meer geweht und sterben würden.
3 Erkläre, warum der Salzgehalt in der Wattlandschaft der Nordseeküste ein Selektionsfaktor ist!
Der Salzgehalt in der Wattlandschaft der Nordseeküste ist ein Selektionsfaktor, weil nur wenige Spezies soviel Salz ertragen. Dadurch können sich dort die Spezies ungehindert ausbreiten, die mit dem Salz zurecht kommen.
4 Definiere mit S. 87 die Begriffe Mimikry und Mimese!
  • Mimikry nennen Biologen die Nachahmung von Aussehen, Geruch oder Tönen anderer Spezies mit dem für die Nachahmer vorteilhaften Effekt, durch die Verwechslung mit einem gefährlichen Tier nicht gefressen zu werden oder durch die Verwechslung mit Geruch und Aussehen von deren Sexualpartnern von Insekten bestäubt zu werden oder das eine Blüte durch Aasgeruch Fliegen anlockt oder dass die Eier des Kuckucks mit den Eiern einer anderen Vogelart verwechselt und ausgebrütet werden.
  • Mimese nennen Biologen die Tarnung durch Nachahmung von Formenm, Farben und teilweise sogar Bewegungen der Umwelt.
5 Ordne die auf beiden Buchseiten beschriebenen Beispiele je einem biotischen oder abiotische Selektionsfaktor der Tabelle auf S. 86 zu!
Starker Wind bedroht selektiv Insekten mit Flügeln auf windigen Inseln.
Temperatur  
Wasser  
Licht  
Hoher Salzgehalt ist für die meisten Spezies so schädlich, dass die wenigen Spezies im Vorteil sind, die viel Salz vertragen.
Die Tarntracht des Großen Fetzenfischs ist ein Selektionsvorteil für die Fische, die für ihre Fressfeinde und für ihre Beute möglichst nicht erkennbar sind.
Warntracht ist selektiv von Vorteil für harmlose Spezies, die so aussehen wie gefürchteten Spezies.
Innerartliche Selektion findet bei den Hirschkäfern statt, weil nur der stärkste Käfer seine Konkurrenten vom Baum werfen kann.
Die Mimikri des Kuckucks ist ein zwischenartlicher Selektionsfaktor, weil nur die Kuckucke ihre Eier anderen Vogelarten unterschieben können, deren Eier von denen der Wirtsvögel nicht als fremd erkannt werden.
sexuelle  
6 Erkläre den Mechanismus des biotischen Selektionsfaktors, für den die Buchseiten kein Beispiel beschreiben!
Es gibt auf beiden Buchseiten kein Beispiel für den biotischen Selektionsfaktor: "sexuelle Selektion". Bei der sexuellen Selektion bevorzugt das eine Geschlecht selektiv besonders attraktive Individuen des anderen Geschlechts. Dadurch können sich die unattraktiven Individuen nicht fortpflanzen und sterben aus.
7 Erkläre mit Hilfe der Genetik genauer als S.88, warum geografische Isolation zwangsläufig zur Folge hat, dass sich aus einer Spezies mit der Zeit zwei verschiedene Spezies entwickeln, die dann immer unterschiedlicher werden!
Wenn die Individuen einer Spezies durch einen Fluss, ein Gebirge, eine Vergletscherung oder eine vergleichbare geografische Isolation in zwei strkt getrennte Gruppen aufgeteilt werden, dann können sich alle neuen Mutationen nur noch in einer der beiden Gruppen ausbreiten. Im Laufe der Zeit unterscheiden sich deshalb beide Gruppen durch immer mehr Mutationen, bis keine fruchtbaren gemeinsamen Kinder mehr möglich wären.
8 Erkläre, warum sich Spezies nicht aufspalten, solange sich jedes Individuum potentiell mit jedem anderen seiner Art sexuell fortpflanzen kann!
Solange sich jedes Individuum potentiell mit jedem anderen seiner Art sexuell fortpflanzen kann, spalten sich Spezies nicht auf, weil sich jede neue Mutation in der gesamten Population ausbreiten kann.
9 Erkläre, warum die unterschiedlichen ökologischen Nischen einer Insel ohne Vögel trotz fehlender Isolation zur Entstehung neuer Spezies führen, wenn ein Sturm einen Schwarm von einer normalerweise nicht über das Meer fliegenden Vogelart auf die Insel verschlägt!
Die unterschiedlichen ökologischen Nischen einer Insel ohne Vögel führen nach der sturmbedingten Ankunft eines Schwarms normalerweise nicht über das Meer fliegender Vögel trotz fehlender Isolation zur Entstehung neuer Spezies, weil für das Leben in einer ökologischen Nische günstige Mutationen eher ungünstig für das Leben in einer anderen ökologischen Nische sind. Dadurch ziehen sich die besonders gut an eine ökologische Nische angepasste Individuen aus den anderen ökologischen Nischen zurück und die ursprüngliche Population spaltet sich auf. Anfangs gibt es noch viele Individuen, die in beiden ökologischen Nischen leben können, aber sie können sich in keiner Nische gegen die besser angepassten Spezialisten durchsetzen. Auch die Nachkommen von zwei auf die selbe Nische spezialisierten Eltern sind an ihre Nische besser angepasst und verdrängen die Nachkommen von Eltern, die die an unterschiedliche ökologischen Nischen gut angepasst sind. Dadurch sterben die Generalisten langsam aus und übrig bleiben nur die Spezialisten, die eine Paarung mit Spezialisten der anderen ökologischen Nischen vermeiden.

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