NR AUQI
AU Buschmann,A.; Gretzschel,A.; Biacabe,A.G.; Corona,C.; Hoffmann,C.; Eiden,M.; Baron,T.G.M.; Caramelli,M.; Conraths,F.J.; Groschup,M.H.
TI Atypical BSE cases of H- and L-type in Germany
QU TSE-Forum, 6. Kongress - Nationale TSE-Forschungsplattform, Greifswald 26.6.-28.6.2006, Vortrag V-01
PT Konferenz-Vortrag
AB The intensive active surveillance implemented by EU regulation 999/2001 has uncovered two atypical German BSE cases which resemble the two different atypical BSE phenotypes that have recently been described in France (designated H-type) and Italy (designated L-type or BASE). Both types were first found in older animals, one having a significantly higher molecular mass, but a conventional glycopattern of the proteinase K treated abnormal prion protein (PrPBSE) (H-type) and the other being characterised by a slightly lower molecular mass and a distinctly different glycopattern in immunoblot (L-type). Ongoing challenge experiments in bovine PrP overexpressing transgenic mice already revealed a high level of infectivity in at least one of the cases. These deviant BSE types indicate the possible existence of sporadic BSE cases in bovines. Similar to Kuru which most likely originated from the cannibalistic recycling of a case of sporadic Creutzfeldt-Jakob disease, the BSE epidemic in the UK may therefore also have originated from an intraspecies transmission of an initially sporadic bovine case rather than an interspecies transmission of small ruminant scrapie.
IN
Hinsichtlich der bei älteren Kühen entdeckten atypischen BSE-Fälle unterscheiden die Autoren wenigstens zwei Typen. Als H-Typ bezeichnen sie die zuerst in Frankreich gefundenen Fälle mit erhöhter scheinbarer Molekularmasse des durch partielle Verdauung mit Proteinase K erzeugten PrPsc-Fragmentes, dessen Glykosilierung aber normal ist. L-Typ nennen sie die zuerst in Italien identifizierte sogenannte BASE-Variante, deren PrPsc-Fragmente nach der Behandlung mit Proteinase K kleiner als üblich sind.
Eine nachträgliche Überprüfung einiger früherer BSE-Fälle bei besonders alten deutschen Kühen ergab nun, dass es zunächst unbemerkt auch in Deutschland einen BSE-Fall des H-Typs sowie einen BSE-Fall des L-Typs gegeben hat.
Frau Dr. Buschmann berichtete in ihrem Vortrag von noch laufenden Experimenten, in denen das Rinderprionprotein überexprimierende Mäuse mit Hirnproben atypischer BSE-Fälle inokuliert wurden. Wenigstens in einem Fall soll die Übertragung sehr effizient gewesen sein.
Anstatt an die Entwicklung neuer BSE-Stämme scheinen die Autoren eher an die Möglichkeit spontan entstehender BSE zu denken. Sie betonen auch die Möglichkeit, dass BSE in England durch die Verfütterung spontant erkrankter Rinder entstanden sein könnte. Dies schließt zwar die Möglichkeit von Scrapie als Ursprung der zunächst britischen BSE-Epidemie nicht aus, aber es spricht von den Autoren unausgesprochen natürlich für eine Beibehaltung des Kannibalismusverbotes in der landwirtschaftlichen Fütterungspraxis selbst nach einem möglicherweise praktisch vollständigem Abklingen der BSE-Epidemie.
AD A. Buschmann, A. Gretzschel, C. Hoffmann, M. Eiden, Martin H. Groschup, Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Institute for Novel and Emerging Infectious Diseases, Insel Riems, Germany; F.J. Conraths, Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Institute of Epidemiology, Wusterhausen, Germany; Anne-Gaelle Biacabe, Thierry G.M. Baron, AFSSA-Lyon, Unite ATNC, Lyon, France; C. Corona, M. Caramelli, Istituto Zooprofilattico di Turino, Turin, Italy
SP englisch
PO Deutschland
OR Tagungsband
ZF kritische Zusammenfassung von Roland Heynkes