NR ARCR
AU Steinacker,P.; Mollenhauer,B.; Brechlin,P.; Cepek,L.; Zirk,A.; Esselmann,H.; Wiltfang,J.; Kretzschmar,H.A.; Poser,S.; Prange,H.; Otto,M.
TI Proteomische Ansätze in der Diagnose der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien
QU TSE-Forum, 4. Kongress - Nationale TSE-Forschungsplattform, Düsseldorf 28.10.-29.10.2004, Vortrag V-08
PT Konferenz-Vortrag
AB
Ein diagnostischer Test sollte möglichst frühzeitig eine Diagnose erlauben und möglichst spezifisch für eine Krankheit sein. Für die Diagnose der TSE können somit zwei Forschungsansätze in Betracht gezogen werden (1) der direkte Nachweis von PrPsc, der unter Umständen erst in späten Stadien der Erkrankung möglich ist und (2) der Nachweis von Surrogatmarkern in biologischen Materialen, die in frühen Stadien der Erkrankung ein verändertes Expressionsmuster zeigen. Für die Detektion neuer Surrogatmarker im Hirn, Liquor, Serum und Milz ist die Proteomanalyse der aussichtsreichste Ansatz.
Mit Hilfe der "differential gel electrophoresis" konnten wir mehrere neue Kandidatenproteine im Liquor von CJD-Patienten detektieren. Hierunter war neben den 14-3-3 Proteinen unter anderem das bereits vorbeschriebene H-FABP (heart fatty acid binding protein).
Innerhalb einer nachfolgenden "proof of concept" Studie haben wir H-FABP im Liquor und Serum von CJD-Patienten, Patienten mit Lewy-body Erkrankung (DLB), Patienten mit Alzheimer Erkrankung (AD) und von nicht dementen Patienten (NDC) gemessen.
H-FABP-Werte im Liquor waren signifikant höher bei CJD-Patienten im Vergleich zu AD, DLB und NDC. Im Serum waren die H-FABP-Werte von CJD Patienten im Vergleich zu NDCs ebenfalls deutlich erhöht. Allerdings war eine Unterscheidung zwischen CJD und AD allein anhand der Serumwerte nicht möglich. Interessanter Weise wurde die höchsten H-FABH-Werte im Serum von DLB Patienten gefunden.
Nach unseren Untersuchungen zeichnet sich ab, dass die Bestimmung von H-FABH ein nützlicher Marker in der Differentialdiagnose der Demenzen sein kann, sofern parallel Serum und Liquor-Werte bestimmt werden. Durch diese Studie bestätigt sich, dass mit Hilfe von proteomischen Ansätzen diagnostische Marker unmittelbar zum klinischen Einsatz kommen können.
AD Petra Steinacker, Brit Mollenhauer, Peter Brechlin, Lukas Cepek, Alexandra Zirk, Sigrid Poser, Hilmar Prange, Markus Otto, Klinik für Neurologie, Universität Göttingen; Hermann Esselmann, Klinik für Psychiatrie, Universität Göttingen; Jens Wiltfang, Klinik für Psychiatrie, Universität Erlangen; Hans A. Kretzschmar, Institut für Neuropathologie, Universität (LMU) München
SP deutsch
PO Deutschland
OR Tagungsband