NR ANCK

AU anonym

AK Scientific Committee on Veterinary Measures relating to Public Health

TI Safety of slaughter practices and methods : risk of spread of BSE infectivity through cross contamination of different tissues by using pneumatic stunning during the slaughtering process of ruminants

QU Internet

IA http://ec.europa.eu/food/fs/sc/scv/out02_en.html

PT scientific opinion

IN Das Scientific Committee on Veterinary Measures relating to Public Health untersuchte im Auftrag der EU-Kommission die von pneumatischen Bolzenschussapparaten ausgehende Gefahr einer Kontamination anderer Gewebe mit BSE-infektiösem Gehirnmaterial. Bolzenschussapparate werden zur Betäubung von Schlachttieren eingesetzt, damit diese beim Töten durch Ausbluten keine Schmerzen haben. Außerdem schützt dies das Schlachthofpersonal vor Verletzungen. Es gibt nicht-invasive Bolzenschussapparate, die zwar den Schädel verletzen, nicht aber in das Gehirn eindringen. Andere Bolzenschussapparate dringen in das Gehirn ein. Ein Typ schießt einen Bolzen in das Gehirn und bläst dann durch einen Kanal in diesem Bolzen Luft in das Gehirn. Obwohl dem Komitee kaum Daten zur Verfügung standen, hält es die Verbreitung des pneumatischen Bolzenschussapparates in Europa für gering. Da aber schon 1 Gramm Gehirn von einem BSE-infizierten Rind für die tödliche Infektion eines anderen Rindes ausreicht, hält es das Risiko einer Kontamination anderer Gewebe aufgrund der Verwendung pneumatischer Bolzenschussapparate für ernsthaft bedenkenswert. Das Komitee zitiert aber auch eine die Sicherheit der Kombination Stunning+Pithing in Zweifel ziehende Arbeit [YAAB]. Dabei wird zunächst mit einem invasiven Bolzenschussapparat ein Kanal in das Gehirn hinein geschossenen (stunning). Durch den Kanal wird anschließend ein flexibler Stab eingeführt, um mit ihm das Gehirn insbesondere im Stammhirnbereich zu zerreißen. Markierte Bakterien auf diesem Stab, wurden nach der Schlachung in tiefen Muskeln gefunden [YAAB]. Das Einschießen von Luft in das Gehirn hat auch andere negative Auswirkungen. Offenbar entsteht im Schädel ein derart hoher Druck, dass erhebliche Mengen verflüssigten Gehirnmaterials aus dem Einschußloch herausschießen und die Umgebung kontaminieren. Der Druck trägt sicherlich auch dazu bei, zerfetztes Hirngewebe durch aufgerissene Adern über den noch funktionierenden Blutkreislauf im Körper zu verteilen. Das Komitee kommt daher zu dem Schluß, dass die Verwendung pneumatischer Bolzenschussapparate das Risko einer Verteilung von BSE-Infektiosität und anderen Keimen im ganzen Körper erhöht. Es zwar kann nicht beurteilen, ob dadurch infektiöse Dosen in die betroffenen Gewebe gelangen. Es hält aber die Verwendung dieser Geräte für einen Fehler, da es weniger gefährliche Alternativen gibt.

PO Internet

SP englisch

EA HTML-Version

ZF kritische Zusammenfassung von Roland Heynkes

Autorenindex - authors index
Startseite - home page