NR AMJG
AU Wells,G.A.H.; Hawkins,S.A.C.; Green,R.B.; Austin,A.R.; Dexter,I.; Spencer,Y.I.; Chaplin,M.J.; Stack,M.J.; Dawson,M.
TI Preliminary observations on the pathogenesis of experimental bovine spongiform encephalopathy (BSE): an update.
QU The Veterinary Record 1998 Jan 31; 142(5): 103-6
PT journal article
AB Further preliminary observations are reported of an experiment to examine the spread of infectivity and the occurrence of pathological changes in cattle exposed orally to infection with bovine spongiform encephalopathy. Calves were dosed at four months of age and clinically monitored groups were killed sequentially from two to 40 months after inoculation. Tissues were collected for bioassay, for histopathological examinations and for the detection of PrP. Previous reported observations have included the presence of infectivity in the distal ileum of cattle killed after six to 18 months, the earliest onset of clinical signs in an exposed animal after 35 months, and diagnostic histopathological changes in the brain, in association with clinical disease, after 36, 38 and 40 months. In spite of the relative inefficiency of the bioassay of scrapie-like agents across a species barrier the new observations confirm that the onset of clinical signs and pathological changes in the central nervous system (CNS) occur at approximately the same time. The earliest pathological change, the presence of abnormal PrP 32 months after inoculation, coincided with the earliest detected infectivity in the CNS and occurred shortly before there was evidence of typical spongiform changes in the brain 36 months after inoculation. Infectivity has now been demonstrated in the peripheral nervous system, in the cervical and thoracic dorsal root ganglia 32 to 40 months after inoculation and in the trigeminal ganglion 36 and 38 months after inoculation. At the time of writing evidence of infectivity in other tissues is confined to the distal ileum, not only after six to 18 months but also after 38 and 40 months, but these findings may be supplemented by the results of further mouse assays. Nevertheless, they are in general agreement with current knowledge of the pathogenesis of scrapie.
ZR 27 Zitate
IN
Dreißig im Jahr 1991 geborene Kälber nahmen im Alter von 4 Monaten mit der Nahrung je 100 g BSE-infektiöses Hirngewebe auf und wurden nach und nach 2-40 Monate nach der Inokulation getötet. Zehn gleich alte Kälber dienten als Negativkontrollen. 1/10 Verdünnungen von 44 verschiedenen Geweben dieser getöteten Tiere wurden dann Mäusen injiziert (20 µl intrazerebral, 100 µl intraperitoneal), um ihre Infektiosität mit diesem relativ unempfindlichen aber schnellen Test zu ermittlen. Für immunhistopathologische Untersuchungen wurden Hirn- und Rückenmarkproben für 2 Wochen in 10% Formalinsalzlösungen und dann nach Zerteilung in kleinere Blöcke in frischer Fixierlösung fixiert. Danach wurde die Gewebeblöcke in Paraffinwachs gegossen, in 5 µm dünne Scheiben geschnitten und mit Hämatoxylin und Eosin gefärbt. Danach wurden die Epitope durch Einlegen der Schnitte in 96% Ameisensäure für 20 Minuten, Auswaschen mit Wasser, sowie Autoklavieren bei 122° für 30 Minuten demaskiert.
BSE-Fibrillen wurden elektronenmikroskopisch erstmals 32 Monate nach der Inokulation im Rückenmark aus dem Bereich der Lendenwirbelsäule gesehen. Ab dem 36. Monat nach der Inokulation wurden die BSE-Fibrillen überall vom unteren Rückenmark bis zur Großhirnrinde gefunden, aber die Konzentrationen waren überall außer im Lendenwirbelsäulenbereich nur gering. Der immunhistochemische Nachweis von Prionproteinablagerungen ergab das gleiche Bild.
Eine Vakuolisierung wurde lichtmikroskopisch erstmals bei einem der beiden 32 Monate nach der Inokulation klinisch unauffällig getöteten Tiere in der Medulla oblongata gesehen. Bei einem der 36 Monate nach der Inokulation mit leichten, noch nicht zweifelsfreien klinischen Symptomen getöteten Tiere fand man erstmals eine leichte spongiforme Enzephalopathie. Bei einem anderen der drei 36 Monate nach der Inokulation getöteten Tiere wurden zwar bereits klinische Symptome, aber noch keine typische spongiforme Enzephalopathie in der Medulla oblongata gefunden.
Die Symptome sollen bei den Übertragungsexperimenten erst frühestens nach 35 Monaten aufgetreten sein.
Mit dem Mausbioassay wurde BSE-Infektiosität bei den 6-18 Monate nach der Inokulation getöteten Tieren nur im distalen Ileum, also in den Peyerschen Platten in der äußeren Ileumwand gefunden. Dabei nahmen die Inkubationszeiten der Empfängermäuse ab, was für eine Zunahme der Infektiosität in den Peyerschen Platten spricht. Danach mußte der Empfängermäusestamm gewechselt werden und man fand in den 22-28 Monate nach der Inokulation getöteten Tieren in keinem der getesteten Gewebe eine Infektiosität. Allerdings waren die Übertragungsexperimente nur bis zum 22. Monat vollständig abgeschlossen. Vom 32. Monat nach der Inokulation an gelang der Nachweis von Infektiosität überall im Rückenmark und im Nachhirn, aber auch in den dorsalen Spinalganglien. Vom 36. Monat nach der Inokulation an gelang der Nachweis von Infektiosität auch in den Trigeminusganglien. Vom 38. Monat nach der Inokulation an gelang der Nachweis von Infektiosität auch wieder im distalen Ileum sowie im Großhirn. Mit Ausnahme der Peyerschen Platten gelang der Nachweis von Infektiosität in keinem lymphatischen Gewebe. Die Ursache hierfür könnte die relativ geringe Empfindlichkeit des Maustests sein. Die noch unvollständigen Ergebnisse eines vergleichenden Infektiositätstitrationsexperimentes mit Mäusen und Kälbern als Empfänger für intrazerebrale Inokulation mit BSE-infektiösem Rinderhirn deuten auf eine mindestens 1000-fach höhere Sensitivität bei der Übertragung von BSE auf Kälber hin.
MH Animal; Brain/*pathology; Cattle; Encephalopathy, Bovine Spongiform/*etiology/pathology; Ileum/pathology; Peripheral Nervous System/pathology; Support, Non-U.S. Gov't
AD Veterinary Laboratories Agency, Central Veterinary Laboratory, New Haw, Addlestone, Surrey.
SP englisch
PO England
OR Prion-Krankheiten 8
ZF kritische Zusammenfassung von Roland Heynkes