NR ALMQ

AU Taylor,D.M.; Fernie,K.; Steele,P.J.; Somerville,R.A.

TI Relative efficiency of transmitting bovine spongiform encephalopathy to RIII mice by the oral route

QU The Veterinary Record 2001 Mar 17; 148(11): 345-6

PT journal article

IN Binnen 547 Tagen erkrankten 12 von 15 RIII-Mäusen, nachdem sie in einer Nacht mit jeweils 300 mg BSE-infektiösen Hirnhomogenates gefüttert worden waren. Das Übertragungsexperiment wurde nach 769 Tagen beendet. Bei gleichzeitig intrazerebraler und intraperitonealer Inokulation von RIII-Mäusen hatte dieses Hirnhomogenat 10 hoch 4,1 lD50-Einheiten pro Gramm. Direkt in die Hirne von 3777 Mäusen injiziert, hätte man also mit den 300 mg 1888 Erkrankungen produzieren können. Dies sind 157 mal so viele, wie man mit oraler Übertragung erzielte. Allerdings wurden da auch nur 15 Mäuse inokuliert, sodaß man sich bereits im Sättigungsbereich befand und der Unterschied in Wirklichkeit geringer war. Ich kann daher nicht nachvollziehen, wie die Autoren auf einen Faktor 700 statt weniger als 150 kommen und leider erläutern sie ihre Kalkulation auch nicht. Die Autoren meinen, dass bei einer 10-fach größeren Verdünnung vermutlich nur 1-2 Mäuse erkrankt wären. Sie lassen also den Sättigungseffekt unberücksichtigt und sie schließen daraus auch, die orale Übertragung von BSE funktioniere bei RIII-Mäusen etwa 300-fach effizienter als bei C57BL-Mäusen. Dies ist sehr gewagt, denn die C57BL-Mäuse wurden nicht unter exakt gleichen Bedingungen in einem Parallelexperiment, sondern bereits Ende der 80er Jahre von Barlow und Middleton [ANCB,ANCC] oral infiziert. Damals erkrankten 5 von 7 mit durchschnittlich 9,1 g Gehirnhomogenat gefütterten C57B1-Mäusen binnen 435-504 Tagen. Die restlichen 2 wurden 662 Tage nach Beginn der Fütterung getötet und hatten keine histologisch eindeutigen BSE-Schädigungen. Bei so kleinen Zahlen kann man sicher nicht von einem signifikanten Unterschied zwischen 5 von 7 und 12 von 15 sprechen und insofern besteht der einzige offensichtliche Unterschied zwischen beiden Experimenten darin, dass Barlow und Middleton [ANCB,ANCC] die 30-fache Hirnmenge einsetzten. Vielleicht erinnerten sich Taylor et al. nicht mehr so genau an dieses alte Experiment, denn ihre Berechnung des Unterschiedes liegt um eine Größenordnung zu hoch. Ebenso seltsam ist die Behauptung der Autoren, die RIII-Mäuse erkrankten deutlich früher als C57B1-Mäuse. Schließlich erkrankten die RIII-Mäuse binnen 547 Tagen, die C57B1-Mäuse aber schon binnen 435-504 Tagen. Die Autoren schreiben auch, beim Verfütterungsexperiment von Barlow und Middleton habe die eingesetzte infektiöse Dosis nahe an der Mindestdosis gelegen. Abgesehen davon, dass man mit weniger als einem Dutzend Mäusen sicher nicht im Entferntesten die infektiöse Mindestdosis ermitteln kann, spricht eine Erkrankungsrate von 5/7 wohl eher für eine hohe Dosis. Um die BSE-Empfänglichkeiten zweier Mausstämme wirklich sauber zu vergleichen, hätte man eine Verdünnungsreihe aus einem Hirnhomogenat herstellen und gleiche Mengen jeder Verdünnungsstufe an jeweils viele Mäuse beider Stämme verfüttern müssen. Um auch den Effizienzunterschied zwischen oraler und intrazerebraler Inokulation sauber zu bestimmen, hätte man Proben von der selben Verdünnungsreihe auch Mäusen beider Stämme in die Gehirne injizieren müssen. Dennoch meinen die Autoren, man könne ihr statistisch sehr unsicheres Ergebnis für eine Vorhersage der nvCJK-Epidemie gebrauchen.

MH Administration, Oral; Animal; Brain/*pathology; Cattle; Encephalopathy, Bovine Spongiform/*transmission; Mice; Risk Factors

AD Neuropathogenesis Unit, Institute for Animal Health, Edinburgh.

SP englisch

PO England

EA pdf-Datei

OR Prion-Krankheiten 8

ZF kritische Zusammenfassung von Roland Heynkes

Autorenindex - authors index
Startseite - home page