Wörterbuch für in meinen Artikeln verwendete Fachausdrücke

Roland Heynkes, 24.4.2003 (zuletzt aktualisiert am 17.4.2004)

Abomasum = Labmagen oder Drüsenmagen

adaptiert = angepaßt

AFSSA = Agence française de sécurité sanitaire des aliments, die unabhängige, seit April 1999 für Lebensmittelsicherheit zuständige französische Behörde

Agens = medizinisch wirksamer (z.B. krankmachender) Stoff

Anode = positiv geladene Elektrode

Allantois = Urharnsack, frühembryonale Ausstülpung des Dottersackes, die teilweise später einen Teil des Enddarmes bildet

allergische Enzephalomyelitis = Ein aus dem Gehirn isoliertes, basisches Protein verursacht nach seiner Injektion eine Autoimmunreaktion, welche zu einer Entmarkung des Nervengewebes führt.

Alterspyramide = Eigentlich ist eine Alterspyramide ein Balkendiagramm, in dem der Anteil jeder Altersgruppe an einer Population durch einen Balken dargestellt wird. In stabilen Populationen gibt es viele Zugänge in den jüngsten Altersgruppen und Abgänge in allen älteren Altersgruppen. Darum werden die Altersgruppen wie bei einer Pyramide mit zunehmendem Alter immer kleiner. Schrumpft beispielsweise eine Bevölkerung aufgrund zu geringer Geburtenzahlen, dann kann sich die Pyramide auch umkehren. Neben dieser Diagrammform nennt man auch das Phänomen selbst Alterspyramide, um entsprechende Alterstrukturen von Populationen anschaulich zu beschreiben.

Aminosäure = Diese Bausteine der Proteine besitzen ein Kohlenstoffatom, an dem gleichzeitig eine alkalische (basische) Aminogruppe (-NH2), eine saure Carboxylgruppe (COOH), ein Wasserstoffatom und ein bei verschiedenen Aminosäuren unterschiedlicher Molekülrest hängen.

aminoterminal = am Aminoterminus

Aminoterminus = zuerst synthetisiertes Ende eines Proteins mit einer freien Aminogruppe (-NH2 oder -NH3+)

Amnion = innerste, das Fruchtwasser bildende und haltende Embryonalhaut

amphoter (vom griechischen amphóteros = zu beiden Seiten gehörig) nennt man Moleküle, die saure und basische funktionelle Gruppen besitzen und sich daher stärkeren Säuren gegenüber wie Basen, stärkeren Basen gegenüber wie Säure verhalten.

amyloid = stärkeähnlich

Amyloid = stärkeähnlicher Eiweißkörper

Amyloidose = Gewebeschädigung durch krankhafte Ablagerung von Amyloiden

Anästhesie = Ausschaltung der Schmerzempfindlichkeit durch eine Narkose oder lokale Betäubung

Anatomie = mit dem speziesspezifischen Aufbau von Körpern und ihren Organen beschäftigte Wissenschaft, oder die Kunst des Zergliederns

Antigen nennt man eine Substanz, die vom Immunsystem eines Organismus als fremd erkannt wird und eine spezifische Immunantwort in Form passender Antikörper hervorruft. Meistens besitzt ein Antigen mehrere Epitope genannte Antikörper-Bindungsstellen und ermöglicht so eine Verklumpung vieler Antigene mit gleichartigen Epitopen.

Antigen präsentierende Zellen (APZ) sind aktivierte B-Zellen, Makrophagen oder dendritische Zellen, die sich hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Aufnahme von Antigenen und bezüglich ihrer Produktion aktivierender Kofaktoren unterscheiden. APZ müssen Peptidfragmente auf beiden Klassen von MHC-Molekülen den T-Zellen präsentieren können und gleichzeitig ein kostimulatorisches Signal überbringen.

Aorta = Hauptschlagader des Körpers

Apoptose = Selbstmord einer Zelle

Arachnoidea mater encephali = Spinngewebshaut genannte zarte, zellreiche Bindegewebsmembran, welche nur durch das Spatium subdurale getrennt dicht unter der Dura mater liegt und gemeinsam mit der Pia mater und dem dazwischen liegenden Subarachnoidalraum die weiche Hirn- und Rückenmarkshaut bildet.

Arachnoidaltrabekel = ein lockeres Stützgewebe im Subarachnoidalraum zwischen der Arachnoidea mater encephali und der Pia mater bildende Fasern, welche aus von verzweigten Arachnoidalzellen umhüllten bindegewebigen Achsen bestehen.

Arachnoidalzellen = die Oberflächen der Arachnoidaltrabekel bildende phagozytierende Zellen im Subarachnoidalraum

arithmetisch = rechnerisch

Astrogliose = krankhafte Vermehrung der zur Neuroglia des Gehirnes gehörenden Astrozyten

Astrozyt = große, zur Phagozytose fähige Neurogliazellen mit vielen verzweigten Fortsätzen

Astrozytose = krankhafte Vermehrung der zur Neuroglia des Gehirnes gehörenden Astrozyten

autoklavieren = sterilisieren in mehr als 100 Grad Celsius heißem und entsprechend unter Druck stehendem Wasserdampf

Die Autopsie = (Synonym für Sektion, Obduktion, innere Leichenschau, Nekropsie) dient der Feststellung unklarer Todesursachen, insbesondere bei anders nicht eindeutig zu diagnostizierenden Krankheiten, unklaren Unfallabläufen und Verdacht auf Mord, Selbstmord oder Behandlungsfehler. Sie darf nur durchgeführt werden, wenn die/der Tote zu Lebzeiten Einverständnis bekundet hat, wenn die nächsten Angehörigen zustimmen, oder wenn sie richterlich angeordnet wird.

B-Zellen nennt man Lymphozyten des B-Typs.

Eine Base ist ein Protonen bindendes oder Elektronen spendendes und so mit Säuren Salze bildendes Molekül. In der Genetik meint man mit Basen oft die aus einem Phosphatrest, einer Ribose oder Desoxyribose (Zucker) und einem basischen Rest bestehenden Bausteine der Erbmoleküle.

basisch = wie eine Base reagierend

BFAV = Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen der Tiere (früher in Tübingen, jetzt auf der Ostseeinsel Riems) mit dem nationalen Referenzlaboratorium für Scrapie und BSE (Rinderwahn).

BfR = 2002 vom BMVEL im Vorgriff auf ein am 31.5.2002 vom Bundesrat an den Vermittlungsausschuß verwiesenes Gesetz zur Neuordnung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit formal gegründetes Bundesinstitut für Risikobewertung

BgVV bedeutet Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, aber im Jahr 2002 wurde dieses Institut von der Schröder-Regierung zerschlagen und seitdem bemühen sich seine Teile (hauptsächlich BfR und BVL) um eine arbeitsfähige Reorganisation.

Bioassay = ein biologischer Funktionstest, beispielsweise der Nachweis von BSE-Infektiosität durch die Injektion des fraglichen Materials in die Gehirne einiger Empfängertiere

Biestmilch = gebräuchlicher Name für Kolostrum

Bilirubin = wasserunlösliches Abbauprodukt des Häm

Biopsie = Entnahme einer Gewebeprobe von einem lebenden Individuum

Blutkuchen = vom Blutserum abgesetztes Gerinnsel aus Blutfaserstoff und Blutkörperchen

Blutplasma = Blutflüssigkeit mit Fibrinogen und anderem Bluteiweiß, aber ohne Blutzellen

Blutserum = der durch die Blutgerinnung von Fibrin, Blutplättchen und Blutkörperchen befreite wäßrige Teil des Blutes

BMVEL = Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft

bovine = Rinder betreffend oder von Rindern stammend

Brefeldin A ist ein Metabolit des Pilzes Penicillium brefeldianum und blockiert als carboxyliertes Ionophor den Transport neu synthetisierter Proteine vom endoplasmatischen Retikulum in den Golgi-Apparat und behindert den Austausch zwischen Endosomen und Lysosomen, während der Kreislauf zwischen Zellmembran und Endosomen und auch der Rücktransport vom Golgi-Komplex zum ER ungestört bleiben.

BSE = übertragbare bovine spongiforme Encephalopathie bzw. schwammartige Hirndegeneration des Rindes

buffy coat = Leukozytenschicht zwischen Blutplasma und sedimentierten roten Blutkörperchen

Bulbus olfactorius (Riechkolben oder Riechlappen, englisch olfactory bulb) nennt man eine Ausstülpung des Gehirnes, welche Teil des Pars basalis rhinencephali ist. Jede Hirnhälfte besitzt einen dieser Bulbi olfactorii, die als elliptische, oberflächenrauhe Massen am weitesten rostral an den Basisflächen der Riechhirne liegen. Zwischen einem Bulbus olfactorius und seiner Großhirnrinde liegen der Sulcus rhinalis lateralis und der Sulcus rhinalis medialis. Kaudal setzen sich die Bulbi olfactorii in den Pedunculi olfactorii fort und werden durch diese mit ihrer Hirnhälfte verbunden.

Das Pars septalis rhinencephali nennt man den entwicklungsgeschichtlich jüngsten Teil des Rhinencephalon. Es befindet sich in einem begrenzten Bereich der medialen Hemisphärenwand rostral der Lamina terminalis grisea

BVL = 2002 vom BMVEL im Vorgriff auf ein am 31.5.2002 vom Bundesrat an den Vermittlungsausschuß verwiesenes Gesetz zur Neuordnung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit formal gegründetes Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

caecum = Blinddarm

Carboxylgruppe = leicht sauer (im chemischen Sinne) reagierende funktionelle Gruppe (-COOH) vieler organisch-chemischer Moleküle, die aus einem Kohlenstoffatom (C) besteht, an dem eine Hydroxylgruppe (-OH) und über eine Doppelbindung ein Sauerstoffatom (=O) hängen.

Carboxylierung = Übertragung von Kohlendioxid auf organische Verbindungen

carboxyterminal bedeutet am oder in Richtung Carboxyterminus

Carboxyterminus = zuletzt synthetisiertes und mit einer freien Carboxylgruppe bestücktes Ende eines Peptides oder Proteins

Cauda equina = Bezeichnung für das spitz auslaufende Ende des Rückenmarks mit den hier austretenden Rückenmarksnervenwurzeln

Caveolen (lat. Caveolae - engl. caveols) nennt man flache Einstülpungen in die Zellmembran, die sich rund um das Einstülpungsloch in Abständen von 30-50 nm parallel zu dieser unter der Zellmembran ausdehnen können und nur etwa 100 nm in die Zelle hinein ragen. Sie besitzen nicht den für endozytotische Bläschen typischen Klathrinmantel, aber typisch für lipid rafts findet man in ihnen außer Cholesterol und meist ungesättigten und daher geradkettigen Lipiden wie den Glycosphingolipiden, membrandurchspannende Signalrezeptoren und das offenbar für die Bildung von Caveolen essentielle Transmembranprotein Caveolin, intrazelluär beipielsweise Kinasen und extrazellulär Glycophosphatidylinositol-verankerte Enzyme, Rezeptoren und das Prionprotein. In neuronalen Zellen scheint es keine morphologisch erkennbaren Caveolen zu geben. Hier bildet das Caveolin nur Mikrodomänen in der Zellmembran. Detailliertere Informationen gibt es im Elektronenmikroskopischen Internet-Atlas von Dr. med. H. Jastrow und in den zellbiologischen Darstellungen von Sutherland Maciver im Department of Biomedical Sciences der University of Edinburgh

Cavum thoracis = Brustraum

CD3 ist ein Marker für T-Zellen, dient der Signaltransduktion und bildet zusammen mit dem T-Zell-Rezeptor einen Komplex, der T-Zellen zur spezifischen Erkennung von Antigenen befähigt.

CD4 ist ein von T-Zellen für die Interaktion zwischen dem T-Zell-Rezeptor und einem MHC-II-Molekül benötigter Korezeptor (Adhäsionsmolekül und an der Signaltransduktion beteiligt).

CD4-Zellen tragen im Gegensatz zu vielen unreifen Thymozyten (T-Zellen im Thymus) nur noch den Marker CD4 und nicht mehr den Marker CD8. Sie interagieren mit Antigen präsentierenden Zellen und werden als T-Helferzellen bezeichnet, da ihnen eine zentrale Bedeutung bei der Modulation und Steuerung der Immunantwort zukommt. 60% der T-Zellen im peripheren Blut sind naive T-Helferzellen mit dem Marker CD4. Man unterscheidet bei den CD4-T-Zellen die Typen TH1 und TH2, die unterschiedliche Repertoires an Zytokinen produzieren. TH 1-Zellen sind inflammatorische Zellen, die bevorzugt die Zytokine Interferon gamma (IFNg) und IL-2 ausscheiden. Ihre Aktivierung führt zu einer zellvermittelten Immunität. Die TH2-Zellen produzieren die Zytokine IL-4, IL-5 und IL-10. Überwiegen TH2-Zellen im Verlauf einer Immunreaktion, dann führt dies zu einer humoral geprägten Immunantwort. Für gewisse Krankheitsbilder wie z.B. Allergien und Wurminfektionen ist eine TH 2-Immunantwort charakteristisch, auf andere Krankheitserreger wie z.B. viele intrazelluläre Parasiten reagiert das Immunsystem mit einer TH1-Immunantwort.

CD8 ist ein von T-Zellen für die Interaktion zwischen dem T-Zell-Rezeptor und einem MHC-I-Molekül benötigter Korezeptor (Adhäsionsmolekül und an der Signaltransduktion beteiligt).

CD8-Zellen tragen im Gegensatz zu vielen unreifen Thymozyten (T-Zellen im Thymus) nur noch den Marker CD8 und nicht mehr den Marker CD4. Sie erkennen Peptid-Antigene, die von Antigen präsentierenden Zellen zusammen mit Klasse I-Molekülen präsentiert werden und zerstören im Anschluß an diese Interaktion ihre Zielzelle. Deswegen werden die CD8-Zellen auch zytotoxische T-Zellen oder Killerzellen genannt. 30% der T-Zellen im peripheren Blut sind Killerzellen.

CD14 ist ein LPS-Rezeptor und Marker für B-Monozyten.

CD19 ist ein Marker für die meisten B-Lymphozyten und dient ihrer Aktivierung.

CD34 ist ein Marker für hämopoetische Stammzellen und Vorläuferzellen, der anscheinend der interzellulären Adhäsion dient.

CD83 ist ein Marker aktivierter T- und B-Lymphozyten mit unbekannter Funktion.

Cervus elaphus nelsoni = Rocky Mountain Elk, eine Unterart des amerikanischen Wapiti-Rotwildes

Chloroform = CHCl3, Trichlormethan, ein farblos, flüssiger Halogenkohlenwasserstoff, der zwar nicht brennbar oder explosiv, aber giftig ist und auch durch die Haut in den Körper eindringt

Cholsäure = beispielsweise in menschlichen Leberzellen aus Cholesterol synthetisierte primäre Gallensäure, die zur Gruppe der Steroide gehört und mit seiner Tensid-artig emulgierenden Wirkung als essentieller Bestandteil der Gallenflüssigkeit Fette löst, dort aber fast ausschließlich als gepaarte Säure, das heißt als wasserlösliches Natriumsalz (Cholat) ihres amidartig an der Carboxylgruppe mit Glycin (Glycocholsäure) oder Taurin (Taurocholsäure) verknüpften Konjugates auftritt (Weitere Informationen im Theoretischen Teil der pharmakologischen Dissertation von Bertram Fritzsch)

Chorion = Zottenhaut genannte mittlere Eihaut

Choroidea = Aderhaut zwischen Retina und Lederhaut des Augapfels

Chromatographie = Verfahren zur Trennung von Stoffgemischen aufgrund unterschiedlicher Wanderungsgeschwindigkeiten in speziellen Trennsystemen (z.B. Verteilungschromatographie durch Verteilung der Komponenten zwischen mobiler und stationärer Phase, Adsorptionschromatographie durch unterschiedliche Adsorption an die stationäre Phase, Ionenaustauschchromatographie durch Ionenaustauscheffekte, Affinitätschromatographie durch selektive Bindung an die stationäre Phase bewirkt), die teilweise unter hohem Druck (Hochdruckflüssigchromatographie, HPLC) oder in der Gasphase (Gaschromatographie) arbeiten

chromatographisch = mit Hilfe der Chromatographie

chronic wasting disease = wahrscheinlich durch gemeinsame Gatterhaltung mit Scrapieinfizierten Schafen entstandene, sich inzwischen aber durch horizontale Übertragung selbst erhaltende Prionkrankheit (chronische Auszehrung) bei amerikanischen Hirschen

Cisterna = Zisterne

Cisterna magna = alternativer Name der Cisterna cerebellomedullaris, einer Erweiterung des Liquorraumes an der Hirnbasis im Bereich der Sehnervenkreuzung, zwischen der Kleinhirnunterfläche, dem Dach des 4. Hirnventrikels, sowie der Medulla oblongata

CJK = Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Codon = eine Aminosäure codierendes Basentriplett. Da die Erbsubstanz DNA nur 4 verschiedene Bausteine (Nukleotide) enthält, lässt sich mit nur einem oder zwei dieser Bausteine nicht eindeutig bestimmen, welche der 20 verschiedenen Aminosäuren in ein Protein eingebaut werden soll. Deshalb codieren in jedem Gen jeweils 3 hintereinander liegende Nukleotide eine Aminosäuren eines Proteins.

Corpus striatum = Streifenkörper genannter Teil der Basalganglien des Großhirns

Cotyledo = Vertiefung, Becher oder Saugnapf vom griechischen kotyledon, steht in der Medizin für Zottenbüschel des Chorions oder Lappen der Plazenta

CSF = Zerebrospinalflüssigkeit

Dalton = nach dem britischen Chemiker John Dalton benannte Einheit der relativen Molekularmasse, die einem 1/12 der Masse eines 12C-Kohlenstoffatoms oder 1,66018 · 10-24 Gramm entspricht

Dampfdrucksterilisation = Sterilisation im Sinne der Vernichtung von Krankheitserregern durch über 100°C heißen Wasserdampf unter erhöhtem Druck

Degeneration = je nach Kontext:

degenerativ = abbauend, auf Degeneration beruhend

denaturieren: Im Zusammenhang mit Proteinen und DNA bedeutet denaturieren die Auflösung der normalen, räumlichen Struktur, also die Entfaltung von Proteinen bzw. die Aufspaltung der DNA-Doppelhelix in zwei DNA-Einzelstränge.

Dendritische Zellen sind in den meisten Gewebenzu findende Antigene durch Phagozytose oder Pinozytose aufnehmende und als Fragmente präsentierende Leukozyten, die sich aus Monozyten und wahrscheinlich auch aus Lymphozyten entwickeln können und je nach Abstammung unterschiedliche Zytokine zu produzieren und damit die Entwicklung unterschiedlicher T-Helferzellen (spezielle T-Lymphozyten) zu induzieren scheinen. Reife dendritische Zellen zeichnen sich durch eine hohe Dichte von MHC-Molekülen beider Klassen auf ihren Oberflächen aus.

Desoxycholsäure = erst im Darm unter der Einwirkung bakterieller 7alpha-Dehydroxylasen durch Abspaltung der Hydroxylgruppe am C-Atom 7 aus der primären Gallensäure Cholsäure gebildete sekundäre Gallensäure, die zur Gruppe der Steroide gehört und mit seiner Tensid-artig emulgierenden Wirkung als essentieller Bestandteil der Gallenflüssigkeit Fette löst, dort aber fast ausschließlich als gepaarte Säure, das heißt wasserlösliches Natriumsalz (Desoxycholat) ihres amidartig an der Carboxylgruppe mit Glycin (Glycodesoxycholsäure) oder Taurin (Taurodesoxycholsäure) verknüpften Konjugates auftritt (Weitere Informationen im Theoretischen Teil der pharmakologischen Dissertation von Bertram Fritzsch)

Desoxyribonuklease = DNA abbauendes oder schneidendes Enzym

Detergens = Detergentien sind Substanzen mit hydrophilen und hydrophoben (lipophilen) Unterstrukturen (funktionellen Gruppen), die daher mit ihren hydrophoben Seiten an wasserunlösliche Stoffe binden und gleichzeitig der Umgebung ihre hydrophilen Seiten darbieten können. So ummanteln sie wasserunlösliche Stoffe und machen sie wasserlöslich.

Deuterostomier sind alle Tiere, bei denen im Verlauf der Embryogenese aus dem Urmund (der ersten Einstülpung während der Gastrulation) der spätere After wird. Zu ihnen gehören neben Stachelhäutern und Pfeilwürmern auch alle Wirbeltiere.

DFG = Deutsche Forschungsgemeinschaft

Diagnose = Erkennung und Benennung einer Krankheit

diagnostizieren = eine Diagnose erstellen

Diagramm = In der Mathematik und insbesondere in der Statistik veranschaulichen Diagramme mathematische Funktionen und gemessene oder durch Beobachtung gewonnene Datenreihen durch graphische Darstellung. In der Biologie bezeichnet man auch vereinfachende, schematische Darstellungen biologischer Strukturen als Diagramme.

Dialyse = Abtrennung größerer von kleineren gelösten Partikeln mittels Diffusion durch die nur für die Partikel mit den geringeren Durchmessern durchlässigen Poren einer deshalb semipermeabel genannten Membran in ein Medium mit hinsichtlich der kleineren Partikel geringeren Konzentration (Konzentrationsausgleich)

dialysierbar = Ich benutze den Begriff in dem Sinne, daß eine Substanz eine Dialysemembran passieren kann.

Dialysierbarkeit = Ich benutze den Begriff in dem Sinne, daß eine Substanz eine Dialysemembran passieren kann.

Diaphragma = Scheidewand zwischen einzelnen Körperteilen oder Organen (z.B. das Zwerchfell); In der Tiermedizin scheint mit Diaphragma nur das Zwerchfell gemeint zu sein.

Diencephalon = Zwischenhirn

distal = der entferntere, äußere, oder hintere Teil

dorsal = an der Rückseite gelegen

dorsale Spinalganglien = Eigentlich reicht es aus, von Spinalganglien zu sprechen, denn diese Ganglien liegen zwar etwas dorsal von den Eintrittsstellen der Rückenmarksnerven in die Wirbelkörper, aber es gibt keine entsprechenden ventralen Spinalganglien.

Drosselgrube = Jugulum

Drosselrinne = Rinne zwischen den vorderen bzw. unteren (Regio colli ventralis) und den seitlichen (Regio colli lateralis) Muskelpaketen des Halses, in der die äußere Drosselvene liegt

Drosselvene = Es gibt beim Menschen in jeder Körperhälfte eigentlich 3 Drosselvenen, nämlich die Vena jugularis anterior, die Vena jugularis externa und die Vena jugularis interna. Bei den kleinen Wiederkäuern Schaf und Ziege und meistens auch beim Pferd gibt nur die Vena jugularis externa.

Duodenum = Zwölffingerdarm

Dura mater = harte Hirnhaut

EDTA = Ethylendiaminotetraessigsäure (ethylenediamine tetra-acetic acid) oder Dinatriumsalz der Edetinsäure

EFSA = European Food Safety Authority bzw. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, die nach vielen, Anfang 2000 begonnenen Diskussionen, im Januar 2002 zunächst in Brüssel gegründet wurde und einmal 250 MitarbeiterInnen haben soll. Aufgabe der EFSA ist die unabhängige, wissenschaftliche Risikobewertung hinsichtlich aller direkt oder indirekt die Lebensmittelsicherheit beeinflussenden Produktionsbereiche, wobei allerdings auch der Tierschutz berücksichtigt werden soll. Die EFSA soll verantwortlich sein für Risikobewertung, das Sammeln und Analysieren von Daten, Sicherheitsbewertung von industriellen Substanzen und Prozessen, die Suche nach noch unbekannten Risiken, wissenschaftliche Beratung der EU-Kommisson in Lebensmittelsicherheitskrisen, sowie Risikokommunikation. Das Risikomanagement bleibt bei der EU-Kommission, dem Rat der EU-Minister und dem Parlament. Die EFSA besteht aus einem vom Europäischen Rat nach Beratung mit dem EU-Parlament nach politischen Kriterien aus einer Vorschlagliste der EU-Kommission ausgewählten, aber angeblich kompetenten, 14-köpfigen Management Board, welches für jeweils 5 Jahre einen Executive Director wählt, der seinerseits daß Personal der Behörde einstellt. Dem Executive Director zur Seite steht zur Bündelung des Wissens aus den verschiedenen Ländern ein Advisory Forum, in welches jedes Mitgliedsland einen Vertreter seiner nationalen Behörde für Risikobewertung schickt. Verantwortlich für die wissenschaftlichen Risikobewertungen der Behörde sind aber nicht Angestellte der EFSA, sondern unabhängige Fachleute. Diese organisieren sich mit einem Scientific Committee, welches die Arbeit mehrerer Scientific Panels (Expertengremien) koordiniert und zusammenfaßt. Das wissenschaftliche Kommitee besteht aus den Vorsitzenden der Expertengremien und 6 Experten, die keinem der Expertengremien angehören. Geplant sind zunächst 8 Expertengremien (Panel on food additives, flavourings, processing aids and materials in contact with food, Panel on additives and products or substances used in animal feed, Panel on plant health, plant protection products and their residues, Panel on genetically modified organisms, Panel on dietetic products, nutrition and allergies, Panel on biological hazards (including TSE/BSE issues), Panel on contaminants in the food chain, Panel on animal health and welfare).

Elektrode = meist metallischer elektrischer Leiter zur Vermittlung des Überganges elektrischen Stromes in ein anderes Leitermedium (z.B. Flüssigkeit, Gas)

empirisch = durch Beobachtung oder experimentell gewonnen

Endometrium = Schleimhaut der Gebärmutterinnenwand

Endomembransystem = wahrscheinlich durch Membraneinstülpung entstandenes System aus den über Vesikel miteinander kommunizierenden Organellen Zellkern, endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Endosomen, Lysosomen

endoplasmatisches Retikulum = Das für alle eukaryotischen Zellen typische endoplasmatische Retikulum (ER) besteht aus einem Netzwerk röhrenförmiger Membranen mit Zisternen genannten, großen abgeflachten Aussackungen und dient der Produktion und dem Transport wichtiger Stoffe innerhalb der Zelle. Man unterscheidet ein nur in einigen Zellen eindeutig erkennbares und unter anderem der Calciumspeicherung (Muskelzellen), der Steroidhormon-, Lipid- und Glykogensynthese, der Entgiftung, dem Hormontransport und der Glykogenspaltung dienendes, multifunktionelles glattes ER vom mit der äußeren Zellkernhülle verbundenen rauhen ER. Gesteuert durch Signalsequenzen an den zuerst gebildeten Aminotermini gerade entstehender Membran- oder Exportproteine, binden Ribosomen an das deshalb auf der dem Plasma zugewandten Seite rauh wirkende endoplasmatische Retikulum und synthetisieren die Polypeptide durch sich temporär öffnende Membranporen direkt in die Zisternen des ER hinein. Dort bilden sich dann die Tertiärstrukturen der für die Ausscheidung aus der Zelle oder eine Funktion auf der Zellmembranaußenseite bestimmten Proteine. Im ER bilden sich Disulfidbindungen zwischen Cysteinseitenketten und durch die auf der Innenseite der ER-Membran verankerte Oligosaccharyltransferase werden viele Proteine im ER auch kovalent über die Aminogruppe einer Asparginseitenkette mit vorgefertigten kurzen, verzweigten Oligosacchariden verknüpft. Auch Quartärstrukturen aus mehreren Polypeptiden bilden sich hier. Aus dem ER exportiert werden nur korrekt gefaltete Proteine, die außerdem an ihren Carboxytermini keine aus 4 Aminosäuren bestehende Rückhaltesequenz aufweisen. Vom glatten ER schnüren sich Vesikel ab, die danach zum Golgi-Apparat transportiert werden. Die Membranen der Zelle entstehen hauptsächlich im ER.

Endosom = Von der Zellmembran abgeschnürte Vesikel fusionieren mit Endosomen, in denen ein Teil der Makromoleküle zur Wiederverwendung aussortiert wird, bevor die Endosomen mit Lysosomen fusionieren.

Enzephalopathie = Gehirnerkrankung

Enzym = von Zellen produzierte Proteine, welche chemische Reaktionen beschleunigen und deshalb auch Biokatalysatoren genannt werden

enzymatisch = unter Beteiligung eines Enzyms

Eosin = in der Bakteriologie und Histologie benutzter Farbstoff (rot-orange)

Epidemie = örtlich nicht eng begrenztes, massenhaftes Auftreten einer Infektionskrankheit

Epidemiologie = Wissenschaft von der Entstehung (Ursachenforschung), Verbreitung (Prognosen beispielsweise aufgrund von Computersimulationen) und Bekämpfung epidemischer Infektionskrankheiten

epidemiologisch = die Epidemiologie betreffend oder deren Methoden verwendend

epidemisch = in Form einer Epidemie auftretend

Epidermis = nennt man die auch Oberhaut genannte, gefäßlose oberste bzw. äußerste Schicht der Haut, die von ektodermalem Gewebe abstammt und ihrerseits in mehrere Schichten eingeteilt wird. Ganz unten bzw. innen liegt das Stratum basale, die Basalzellschicht aus säulenförmigen Zellen, die mit Protoplasmaausstülungen in der subepidermalen Basalmembran verankert sind. Darüber folgt das Stratum spinosum, die Stachelzellenschicht aus 4-8 Lagen polygonaler, durch Zytoplasmafortsätze verbundener Zellen. Darüber liegt das Stratum granulosum, die Körnerzellenschicht aus 1-5 Lagen abgeplatteter Zellen mit stark lichtbrechenden basophilen Keratohyalinkörnchen. An dicken Epidermisstellen (Hohlhand, Fußsohle) folgt das Stratum lucidum, die Glanzschicht aus kernlosen, kaum abgrenzbaren Zellen mit stark lichtbrechendem azidophilem Eleidin. Den Abschluß bildet immer das Stratum corneum, die Hornschicht aus platten, kernlosen Zellen (Stratum conjunctum), die an der Oberfläche in feinen Schüppchen abschilfern (Stratum disjunctum). An der Unterseite der Epidermis befinden sich Netzwerk von Haftkämmen sowie dazwischen liegende Vertiefungen zur Aufnahme der Papillen der Lederhaut. Die Ernährung der selbst gefäßlosen Epidermis erfolgt über die Blutkapillaren der Papillen. Zellteilungen finden hauptsächlich im Stratum basale, aber auch noch im Stratum spinosum statt.

Epithelium = oberste Zellschicht von Haut- oder Schleimhautgewebe

Epitop = eine molekular-kleine Oberfläche, welche von passenden Antikörpern gebunden werden kann

Erythrozyt = kernloses, scheibenförmiges, in der Mitte eingedelltes rotes Blutkörperchen mit einem Durchmesser von etwa 0,007 mm, bestehend aus einer Gerüstsubstanz sowie dem darin eingebetteten Blutfarbstoff Hämoglobin

Eukaryont = Organismen, deren Zellen durch einen Zellkern und andere Organellen in verschiedene Reaktionsräume unterteilt sind

Expression = im genetischen Sinne bedeutet, daß eine genetische Information sich ausdrückt, indem von ihr codierte Proteine produziert werden.

exprimieren = im genetischen Sinne bedeutet, daß eine genetische Information sich ausdrückt, indem von ihr codierte Proteine produziert werden.

extrahieren = eine Extraktion vornehmen

Extraktion = 1. (chemisch) Herauslösen eines Stoffes aus einem Gemisch durch ein geeignetes Lösungsmittel ; 2. (medizinisch) operatives Herausziehen eines Körperteiles (z.B. Zahn) ; 3. Herausziehen eines Kindes bei der Geburt

extrazellulär = außerhalb von Zellen oder zwischen Zellen

Felsenbein = Die Pars petrosa bildet auf der Höhe des Ohres einen Teil der Schädelunterseite, umgibt das Innenohr und ragt an dieser Stelle etwas in die Schädelhöhle hinein.

Felsenbeinpyramide = Die Felsenbeinpyramide ist das knöcherne Labyrinth, welches das Innenohr umgibt.

Fibrille = eine kleine Faser (z.B. Muskelfaser, aber auch amyloide Fibrillen aus Prionproteinen)

Fibrin = wührend der Blutgerinnung aus dem löslichen Bluteiweiß Fibrinogen entstehende unlösliche Eiweißfaser

Fibrinogen = im Blut enthaltenes lösliches Eiweiß, welches als Faktor I des Blutgerinnungssystems die Vorstufe des unlöslichen Fibrins darstellt

filamentös = fadenförmig

Flußsäure = stechend riechende, sehr giftige und ätzende wässrige Lösung von Fluorwasserstoff, die sich ohne größere sichtbare Schäden durch die Haut frisst und dann in der Tiefe die Gewebe und insbesondere auch die Knochen schwer verätzt

Foley-Katheter = nach dem amerikanischen Urologen Foley benannter Dauerkatheter mit einem aufblasbaren Ballon zur Fixierung und Abdichtung kurz vor seiner Spitze, welcher normalerweise zur Ableitung von Urin aus der Harnröhre durch einen Schlauch in einen Auffangbeutel dient.

Formaldehyd = in wässriger Lösung zur Desinfektion und Konservierung verwendetes, stechend riechendes und ätzendes, aber farbloses Gas, welches chemisch ein Aldehyd der Ameisensäure HCOOH ist und technisch durch Oxidation von Methanol CH4 zu H2C=O hergestellt werden kann

Formalin = zur Desinfektion und Konservierung verwendete wässrige Lösung des Formaldehyds

Formol = besonders in romanischen Sprachen gebrächliches Synonym für Formalin

Freund Adjuvans = Vom amerikanischen Pathologen Freund entwickeltes Gemisch aus abgetöteten Tuberkulosebakterien, Parafinöl und einem Emulgator zur Stimulation von Immunrekationen und insbesondere zur Verstärkung der Antikörperproduktion gegen gleichzeitig verabreichte Antigene.

FSA = Food Standards Agency, die unabhängige, seit 1999 für Lebensmittelsicherheit zuständige britische Behörde

Fukose (auch Fucose oder englisch fucose) heißt chemisch Methylpentose (ein methylierter Desoxyzucker) oder 6-Desoxy-L-Galaktose, wird aus Fructose-6-phosphat biosynthetisiert und kommt u.a. Glykoproteinen vor.

Ganglion = außerhalb des Zentralnervensystems gelegene Anhäufung von Nervenzellen zu einem Nervenknoten

Gel = mit Wasser gefülltes dreidimensionales Netzwerk langer Molekülketten

Gelelektrophorese ist die durch ein elektrisches Feld getriebene Wanderung elektrisch geladener Moleküle durch die Poren eines Geles.

Genotyp = die Summe aller Erbanlagen eines Individuums

glykosiliert = verzuckert durch Anhängung eines, mehrerer oder vieler Zuckermoleküle

Glykosilierung = Verzuckerung durch Anhängung eines, mehrerer oder vieler Zuckermoleküle

Golgi-Apparat = Der nur elektronenmikroskopisch erkennbare, in der Nähe des Zellkerns befindliche Golgi-Apparat modifiziert, adressiert und schickt Proteine und Lipide an ihre Bestimmungsorte in der Zelle. Der Golgi-Apparat besteht aus zahlreichen, Dictyosomen genannten Stapeln flacher Membransäckchen. Auf der dem ER zugewandten cis-Seite verschmelzen vom ER abgeschnürte Vesikel mit den Ausläufern des Golgi-Apparates zunächst zu einem cis-Golgi-Netzwerk aus Vesikeln und Zisternen und vereinigen so die im ER produzierten biologischen Makromoleküle mit durch Abschnürung von Vesikeln von der Zelloberfläche zurückgeholten Proteinen. In den Dictyosomen werden unter anderem Sekrete kondensiert und verpackt, Glykolipide synthetisiert und Proteine an den Aminosäuren Serin und Threonin glykosiliert, an den Zuckerresten sulfatiert, von Signalpeptiden befreit und teilweise durch Spaltung aktiviert.

Granulozyten sind zu den Leukozyten gehörende, zur Anheftung an Aderwände, angelockt durch Eiweißzerfallsprodukte oder Stoffwechselprodukte von Krankheitserregern zur aktiven Bewegung sowie zum Verlassen des Blutstroms fähige und Fremdstoffe durch Phagozytose unschädlich machende polymorphkernige Zellen mit anfärbbaren Körnchen, die anhand der jeweils wirksamen sauren oder basischen Farbstoffe eine Unterscheidung in neutrophile (>90%), eosinophile (2-4%) und basophile (<=1%) Granulozyten erlauben. Neutrophile Granulozyten bekämpfen Fremdstoffe, Mikroorganismen, virusinfizierte und Tumorzellen. Eosinophile Granulozyten bekämpfen Würmer und andere Parasiten, sind aber auch an Typ-I-Allergien (Soforttyp) und Überempfindlichkeitsreaktionen des Typs IV (verzögert) beteiligt. Die Blutmastzellen genannten basophilen Granulozyten scheinen ebenfalls parasitäre Infektionen zu bekämpfen und durch die Ausschüttung von Botenstoffen Typ-I-Überempfindlichkeitsreaktionen zu verursachen. Granulozyten machen rund 2/3 der Blutleukozyten aus und nach ihrem Absterben (Lebensdauer 2-3 Tage, Halbwertzeit der im Blut zirkulierenden Granulozyten nur 6-7 Stunden) bilden sie die Hauptmasse des Eiters.

Häm = nach Entfernung des Proteinanteiles von Hämoglobin oder Myoglobin übrig bleibender, Sauerstoff und Kohlendioxyd bindendender roter Blutfarbstoff

Hämatoxylin = ein durch Etherextraktion aus dem Holz des südamerikanischen Blutholzbaumes gewonnener Farbstoff, der zur Anfärbung von Zellkernen verwendet wird.

Hämoglobin = Komplex aus 4 Globin genannten Peptidketten und einem Häm.

Hämopoese = Blutbildung

hämopoetisch = die Hämopoese oder allgemeiner das Blut betreffend oder zum Blut gehörend

heterozygot bezüglich eines Genes ist ein Individuum, wenn es von Vater und Mutter zwei unterschiedliche Varianten geerbt hat.

Hippocampus = Ammonshorn oder Seepferdchen genannter, zum limbischen System gehörender halbmondförmiger Längswulst am Unterhorn des Seitenventrikels im Gehirn

Hirnrückenmarksflüssigkeit = Zerebrospinalflüssigkeit oder Liquor cerebrospinalis

Hirnventrikel = sind mit Liquor cerebrospinalis gefüllte Kammern des Gehirnes.

Histologie = Wissenschaft von den Geweben des Körpers

histologisch = die Histologie betreffend, aber auch die mikroskopische Untersuchung von Gewebeschnitten

Histon = in Zellkernen an die DNS gebundene Gruppe basischer Proteine mit regulierender Funktion in der Proteinsynthese

Histopathologie = Wissenschaft von den krankhaften Veränderungen pflanzlicher und tierischer Gewebe

histopathologisch = die Histopathologie betreffend, aber auch mikroskopische Diagnosestellung aufgrund typischer Veränderungen im Gewebe

Homogenat = einheitlich beschaffene und normalerweise fein zerkleinerte Masse

homogenisieren = Herstellung eines Homogenates.

horizontale Übertragung = Ausbreitung einer Krankheit innerhalb einer Population (Herde) durch direkte oder indirekte Krankheitsübertragung von Tier zu Tier

Hortega-Zelle = kleine, mobile, zur Phagozytose fähige Neurogliazellen mit vielen, dünnen, verzweigten Fortsätzen

hydrophil = wasserliebend, wasserlöslich, Wasser anziehend

hydrophob = Wasser abstoßend, Wasser scheuend, sich nicht in Wasser lösend

hydrostatischer Druck = normalerweise von oben auf einen Punkt in einer Flüssigkeit ausgeübter und daher mit der Tiefe zunehmender Druck, der jedoch in geschlossenen Systemen auch von allen Seiten auf eine Flüssigkeit ausgeübt werden kann

Hypophyse = Hirnanhangdrüse

Hypothalamus bedeutet unterhalb des Thalamus gelegen. Gemeinsam bilden sie das Zwischenhirn (Diencephalon), das seinerseits zwischen dem Groß- oder Endhirn (Telencephalon) und dem Mittelhirn (Mesencephalon) liegt und in beiden Richtungen mit diesen durch Nervenbahnen eng verbunden ist. Der Hypothalamus ist eine kleine Struktur im Zwischenhirn jeder Hirnhälfte in der Mitte der Hirnbasis, zu dem unter anderem Chiasma opticum, Tractus opticus, Tuber cinereum, Lamina terminalis, die Hypophyse und das paarige Corpus mammillare gehören. Im eng mit dem Thalamus und dem vegetativen Nervensystem verbundenen Hypothalamus liegen dem vegetativen Nervensystem übergeordnete Steuerzentralen für die wichtigsten Regulationsvorgänge des Körpers. Dazu gehören der Wach- und Schlafrhythmus, die Wärmeregulation, die Blutdruck- und Atmungsregulation, die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, Fettstoffwechsel, Wasser-, Salz- und Energiehaushalt, die Harn- und Schweißsekretion, die Regulation des osmotischen Drucks und im Sexualzentrum die Regulation der Funktionen der Geschlechtsorgane einschließlich des weiblichen Monatszyklusses. Dadurch erlebt oder fühlt der Mensch Müdigkeit, Hunger, Durst, Sättigung, Schwitzen, Erröten, Angst, Aggression, Erregung, Liebesbedürfnis, Gleichgültigkeit und ähnliches. Der Hypothalamus wirkt nicht nur über Nervenbahnen, sondern auch über verschiedene endokrin wirksame Substanzen, die sogenannten Hypothalamushormone, die in die Hirnanhangsdrüse transportiert und dort in die Blutbahn ausgeschüttet werden. Diese regeln neben den Keimdrüsen auch die Aktivität anderer Hormondrüsen, während der Hypothalamus selbst durch Hormone und durch die benachbarten Hirnteile beeinflusst wird.

i.c. = intrazerebral

i.p. = intraperitoneal

iatrogen = durch ärtztliche Behandlung verursacht

ileocaecal = zum Krummdarm oder Hüftdarm (Ileum) und Blinddarm (Caecum gehörend

Ileum = der auch Krummdarm oder Hüftdarm genannte und durch die Peyer-Platten gekennzeichnete hintere, an den Dickdarm angrenzende Teil des Dünndarms

Immunhistochemie = Sichtbarmachung bestimmter Strukturen in Gewebeschnitten mit Hilfe von markierten Antikörpern

immunhistochemisch = in dünnen Gewebeschnitten werden bestimmte Makromoleküle mit Antikörpern bzw. daran gebundenen Farbstoffen markiert

immunologisch = im Sinne von Nachweismethoden bedeutet dies, daß Antikörper als Sonden verwendet werden

Immunozytochemie = Sichtbarmachung bestimmter Strukturen innerhalb von Zellen mit Hilfe von markierten Antikörpern

in vitro = außerhalb eines Lebewesens in einem Reagenzglas, einer Gewebekultur oder ähnlichem (meistens im Zusammenhang mit Experimenten in derart kontrollierter, künstlicher Umgebung)

in vivo = im lebenden Organismus

Inkubation = 1. (biologisch) a) Bebrütung von Vogeleiern, b) Anzüchtung beispielsweise von Bakterienkulturen, oder c) Einwirken lassen von Enzymen auf zu manipuliernde Substrate ; 2. (medizinisch) a) die Etablierung und Vermehrung von Krankheitserregern im Körper; b) das Aufziehen von Frühgeborenen in einem Inkubator ; 3. (historisch) Tempelschlaf in der Antike

Inkubationszeit = Zeitspanne zwischen der Aufnahme eines Krankheitserregers und dem Auftreten erster klinischer Symptome

inkubieren = bebrüten, anzüchten, einwirken lassen (vergleiche Inkubation

Inokulation = Hineinbringen von Krankheitserregern in den Körper

inokulieren = eine Inokulation vornehmen

intraperitoneal = innerhalb des Bauchfellraumes (z.B. eine Injektion durch das Bauchfell in die dahinter liegende Bauchhöhle)

intrazerebral = innerhalb bzw. in das Gehirn (z.B. eine Injektion in das Gehirn)

Inzidenz = Anzahl der Neuerkrankungen (einer bestimmten Krankheit) in einem bestimmten Zeitraum (meist ein Jahr). Zumindest in der TSE-Fachliteratur wird der Begriff allerdings meist im Sinne von Inzidenzrate verwendet.

Inzidenzrate = Inzidenz im Verhältnis zur Anzahl der exponierten Individuen. Die in der TSE-Fachliteratur gebräuchliche Einheit für die Inzidenzrate ist die Anzahl der Neuerkrankungen pro Jahr und Million Einwohner.

Ionen = aus Atomen durch Anlagerung oder Abspaltung von Elektronen gebildete elektrisch geladene Teilchen

Ionophor = Molekül, welches Ionen durch eine Membran transportiert

isoelektrische Fokussierung ist ein Trennverfahren für amphotere Moleküle, die getrieben von einem elektrischen Feld solange durch den stabilen pH-Wert-Gradienten eines Gel wandern, bis sie einen Punkt im Gel erreichen, an welchem der lokale pH-Wert genau dem isoelektrischen Punkt des Moleküles entspricht.

Der isoelektrische Punkt pHi eines Moleküls ist der pH-Wert, bei welchem dieses Molekül infolge gleich starker Dissoziation ihrer sauren und basischen Gruppen elektrisch neutral ist. An ihrem isoelektrischen Punkt endet die Wanderung von Proteinen im elektrischen Feld und ihre Löslichkeit erreicht ihr Minimum.

Jejunum = Leerdarm

jugular = zum Jugulum gehörend oder dieses betreffend

Jugularvene = Drosselvene

Jugulum = Auch Drosselgrube genannte Mulde oberhalb Brustbeines, zwischem dem Schlüsselbein, der Halsmuskulatur und der Schultermuskulatur an der Vorderseite des Halses.

Kälberstarter nennt man das erste feste Kälberfutter, welches aus Zucker (beispielsweise in Form von Rohrzuckermelasse), aus Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen, Sojaschrot, gequetschtem Getreide, sowie aus hochverdaulichem Eiweiß aus Bierhefe, Milch/Molkepulver und/oder Leinsamen besteht. Für eine optimale Pansenentwicklung sollen die Kälber ab der ersten Lebenswoche mit einem hochverdaulichen Kälberstarter angefüttert werden und ständig frisches Wasser aufnehmen können. Hingegen sollen die Kälber frühestens ab dem zweiten Lebensmonat Heu bekommen. Die Angaben über die insgesamt an intensiv aufgezogene Kälber verfütterten Mengen sind sehr unterschiedlich und liegen zwischen 26 und 125 kg Kälberstarter.

Karunkel = Caruncula = Fleischwärzchen aus lockerem Bindegewebe

Katheter = Röhrchen zur Einführung in Organe, Adern oder sonstige Röhren des Körpers

Kathode = negativ geladene Elektrode

kaudal = schwanzwärts, (beim Menschen auch fußwärts, abwärts) liegend

kDa = kiloDalton

Kinase = Phosphatgruppen übertragendes Enzym

klinisch = Im Zusammenhang mit dem Verlauf einer Krankheit ist damit die Phase nach der symptomfreien Inkubationszeit gemeint, in der die Krankheit ausgebrochen ist und die Krankheitserscheinungen sichtbar werden. Eine klinische Diagnose ist eine Diagnose aufgrund der Symptome im Gegensatz zu einer Diagnose aufgrund der Untersuchung eines Leichnams. Klinische Symptome sind zwischen Ausbruch einer Krankheit und deren Ende durch Heilung oder Tod erkennbare Symptome. Klinisch resistent bedeutet, daß trotz erfolgter Infektion keine Krankheit ausbricht.

Kolon = Grimmdarm, Teil des Dickdarms

Kolostrum = Kolostralmilch vom lateinischen Colostrum heißt auch Vormilch, Biestmilch und Hexenmilch und ist die erste nach der Geburt eines Säugers von dessen Mutter produzierte Milch, welche sich von normaler Milch durch die in ihr enthaltenen Kolostrumkörperchen und Antikörper der Mutter unterscheidet. Beim Menschen wird das Kolostrum in geringen Mengen bereits ab der 6. Schwangerschaftswoche und in erheblichen Mengen während der ersten 3-5 Tage nach der Entbindung produziert. Kühe produzieren etwa 5 Tage lang (Berchtold/Grunert:Tierärztliche Geburtshilfe und Gynäkologie in Frage und Antwort, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1977) das für die menschliche Ernährung wegen seiner abführenden Wirkung und mangelhafter Kochfestigkeit ungeeignete Kolostrum, welches außerdem häufig rote Blutkörperchen oder deren Farbstoff Hämoglobin enthält und dadurch unappetitlich aussieht (Scheunert/Trautmann, Lehrbuch der Veterinärphysiologie, 7. Aufl. 1987, Hrsg. G. Wittke). Paragraph 18, Absatz 2 der deutschen Milchverordnung verbietet daher die Verwendung des Gemelkes der ersten 5 Tage für die menschliche Ernährung. In der Kälberaufzucht wird die maximale Immunität nur erreicht, wenn die neugeborenen Tiere während der ersten beiden Lebensstunden mit 1,5 Litern Biestmilch versorgt werden. Weitere 2,5 Liter müssen innerhalb der nächsten 12 Stunden getränkt werden. Dies ist verständlich, weil der Albumin/Globulin-Gehalt der Kolostralmilch sehr rasch von 16.6% (1 Stunde nach der Geburt) über 8,9% (nach 12 Stunden), 5,0% (nach 24 Stunden) und 2,2% (nach 48 Stunden) auf 0,9% nach 72 Stunden abnimmt (Scheunert/Trautmann, Lehrbuch der Veterinärphysiologie, 7. Aufl. 1987, Hrsg. G. Wittke). Etwa im gleichen Zeitraum nimmt auch die Durchlässigkeit der Kälberdarmwand für unverdaute Antikörper ab (Ernst Granz, Tierproduktion, 8. Auflage 1978, Paul Parey Verlag, Berlin und Hamburg). Weitere Informationen zu Biestmilch stellen beispielsweise das Institut für Tierzucht der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommerns und die Zeitung "Schweizer Bauer" im Internet zur Verfügung.

Kolostrumkörperchen = Leukozyten, welche zu Beginn der Laktation aus dem Bindegewebe in die Endstücke der Milchdrüse einwandern, sich dort mit Fetttropfen beladen und sich dadurch beträchtlich vergrößern

Kontamination = Verunreinigung

kontaminiert = verunreinigt

Korrelation = Zusammenhang, Beziehung, funktionelle Wechselbeziehung

kranial = kopfwärts

Krummdarm = Ileum genannter durch die Peyer-Platten gekennzeichneter hinterer, an den Dickdarm angrenzender Teil des Dünndarms

Kuru = eine Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die sich besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr wahrscheinlich aufgrund kannibalischer Riten im Eingeborenenstamm der Fore auf Papua-Neuguinea epidemisch ausbreitete

Laktation = die Phase der Milchproduktion

latent = unauffällig, versteckt, verborgen. So spricht man von einer latenten Infektion, wenn sich die Krankheitserreger zwar vermehren, aber (noch) keine erkennbare Krankheit verursachen.

lateral (lateralis) = seitlich

LAVES = Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

LD50 = Erregermenge, durch deren Aufnahme die Hälfte der Empfänger getötet wird

Leukozyten sind weiße Blutkörperchen, von denen wir 4000-9000 pro ml Blut besitzen und bei denen man zwischen Granulozyten (60-70%), Monozyten (2-6% der Blutleukozyten) und Lymphozyten (20-30%) unterscheidet, die mit Ausnahme der Lymphozyten größer als die roten Blutkörperchen sind. Bei infektiösen Krankheiten unterscheidet man anhand des Differentialblutbildes eine neutrophile Kampfphase etwa bis zum 4. Tag, eine monozytäre Abwehr- oder Überwindungsphase (4.-7. Tag) und eine darauf folgende lymphozytär-eosinophile Heilphase.

Lipid = wasserunlösliche Fette und fettähnliche Substanzen

Lipid raft nennt man einen in einer weniger geordneten Umgebung mit mehr ungesättigten Fettsäuren wie ein Floß schwimmenden Bereich in einer der beiden Lipidschichten der Zellmembran, in dem Proteine, Cholesterol und meist ungesättigte und daher geradkettige Lipide, besonders dicht und geordnet gepackt sind. Man unterscheidet 3 Typen von lipid rafts: 1) Caveolen, 2) Glycosphingolipid-reiche Membranen, 3) Polyphosphoinositol-reiche Membranen, wobei sich die Glycosphingolipid-reichen Membranen von den Caveolen anscheinend nur durch das Fehlen von Caveolin unterscheiden.
Detailliertere Informationen hierzu gibt es in den zellbiologischen Darstellungen von Sutherland Maciver im Department of Biomedical Sciences der University of Edinburgh

Lipoid = fettähnliche Substanzen

lipophil = Fett liebend, fettlöslich, Fett anziehend

Liposom = wasserlösliche geschlossene Vesikel aus Lipiddoppelschichten, in denen die hydrophoben Anteile der Lipide im Inneren der Lipiddoppelschichten versteckt sind, während die hydrophilen Anteile auf den Außenflächen der Lipiddoppelschichten dem das Liposom umgebenden sowie dem das Liposom ausfüllenden wässrigen Medium ausgesetzt sind

Liquor cerebrospinalis = eine im Gehirn von den Plexus chorioidei produzierte lymphähnliche Flüssigkeit, welche die Hirnventrikel, Subarachnoidalräume ausfüllt und das Rückenmark umgibt.

Lobus frontalis = Stirnlappen einer Großhirnhemisphäre

Lobus occipitalis = Hinterhauptslappen einer Großhirnhemisphäre

Lobus parietalis = Scheitellappen einer Großhirnhemisphäre

Lobus piriformis heißt ein angeblich birnenförmiger Lappen kaudal des Tractus olfactorius medialis, der zwischen dem Rhinencephalon und dem Hippocampus zum Paleocortex gehört und Endpunkt der Riechbahn ist.

Lobus temporalis = Schläfenlappen einer Großhirnhemisphäre

longitudinal = in Längsrichtung

Low density lymphocytes = Lymphozyten geringer Dichte sind aktivierte Lymphozyten.

lumbal = zu den Lenden gehörend, die Lenden betreffend

lymphoretikuläres Gewebe = Lymphknoten, Milz, Thymus und Mandeln

Lymphozyten sind zu 96% außerhalb des Blutes (10% im Knochenmark, 70% in den Organen des lymphatischen Systems, der Rest in anderen Organen) ruhende oder zirkulierende und mit nur 7-9 µm Durchmesser kleine Leukozyten mit großem, rundem, dichtem Kern und wenig basophilem, meist körnigem Zytoplasma. Man unterscheidet die nach ihrer Aktivierung zunächst zu zirka 12 µm großen Lymphoblasten und schließlich zu natürlichen Killerzellen reifenden T-Lymphozyten (70-80% der Blutlymphozyten) als Träger der zellvermittelten Immunität sowie die Antikörper produzierenden und nach ihrer Aktivierung zunächst zu Lymphoblasten und schließlich zu Plasmazellen reifenden B-Lymphozyten.

Lysosom = vom endoplasmatischen Retikulum abgeschnürter Vesikel, welcher der enzymatischen Verdauung nicht (mehr) funktionsfähiger Partikel aus mit dem Lysosom verschmolzenen Organellen oder Endosomen dient.

Makromolekül = oft durch den Stoffwechsel einer Zelle produziertes Molekül in der Größe eines Proteins, bei dem es sich meistens um ein aus vielen nicht identischen Monomeren aufgebautes Polymer handelt.

Makrophagen entstehen durch Reifung der ihnen dementsprechend ähnelnden Monozyten (Blutmakrophagen) in festem Gewebe und machen durch Phagozytose Bakterien, Mikroorganismen, Zelltrümmer und Fremdkörper unschädlich. Makrophagen scheiden teils ständig, teils nur im aktivierten Zustand Enzyme und das Verhalten anderer Zellen beeinflussende Botenstoffe aus. Makrophagen heißen in Bindegewebe Histozyten, in der Leber Kupffer-Sternzellen, in Knochen Osteoklasten, im Nervensystem Mikrogliazellen und in Epidermis oder Mundschleimhaut Langerhans-Zellen.

Langerhans-Zelle nennt man aus Makrophagen differenzierte dendritische Zellen insbesondere im tiefen Stratum spinosum der Epidermis oder in der Mundschleimhaut

Mandibula = Unterkiefer

Mannose ist eine natürliche Hexose (Aldohexose), ein ganz normaler Sechsfachzucker mit der selben Summenformel C6H12O6 wie Glukose und ein Baustein zahlreicher pflanzlicher Polysaccharide (Mannane) und tierische Glykoproteine.

maternale Übertragung = vor bis kurz nach der Geburt stattfindende Übertragung einer Krankheit von der Mutter auf das Kind

medial (medialis) = zur Körpermittelebene gehörend

median = in der Mitte, auf der Mittellinie

mediastinal = zum Mediastinum gehörend

Mediastinum = Mittelfell genannte, in Längsrichtung von der Wirbelsäule bis zum Brustbein, kranial vom vorderen Brusthöhleneingang bis kaudal zum Zwerchfell durch den Brustraum gespannte Scheidewand

Medulla = Mark wie Rückenmark oder Knochenmark

Medulla oblongata = verlängertes Rückenmark oder unmittelbar an das Rückenmark anschließender Teil des Gehirnes (Nachhirn) zwischen Gehirn und Rückenmark

Medulla spinalis = Rückenmark (Beim Menschen vom Atlas bis zum 2. Lendenwirbel, bei Haussäugetieren reicht das Rückenmark bis in den Bereich des Kreuzbeins.)

Meissner Plexus = (Plexus nervorum submucosus) in der Darmwand befindlicher Anteil des autonomen Nervengeflechtes des Magen-Darm-Kanals

mesenterial = zum Darmgekröse (Mesenterium) gehörend

Mesenterium = Darmgekröse

Metabolismus = Stoffwechsel

Metabolit = Stoffwechselprodukt

Metencephalon = Hinterhirn

mg = Milligramm, 1 Tausendstel Gramm

MHC steht für major histocompatibility complex bzw. auf deutsch Haupthistokompatibilitätskomplex. MHC-Moleküle werden in zwei Klassen eingeteilt. MHC-I-Moleküle befinden sich auf allen Körperzellen außer Erythrozyten und präsentieren vor allem "Selbstpeptide". Von Viren befallene Zellen präsentieren die viralen Proteine zusammen mit dem MHC I. Klasse II-Moleküle (MHC II) werden nur von Antigen präsentierenden Zellen exprimiert.

Milchaustauscher nennt man einen Milchersatz für Milchkuhkälber, die zugunsten der Milchgewinnung nicht von ihren Müttern oder Ammen gesäugt werden. Im Gegensatz zur etwa 1 Jahr dauernden natürlichen Ernährung mit Muttermilch, sollen intensiv aufgezogene Kälber für ein optimales Wachstum nur maximal 50 Tage lang oder wohl eher bis zum Ende der 6. Woche täglich 10% ihres Geburtsgewichtes, also täglich rund 4 Liter Milchaustauscher erhalten. Die Angaben über die insgesamt von Kälbern aufgenommenen Mengen variieren sehr stark von 38 über 60 bis zu 108 Litern Milchaustauscher. Er enthält in Wasser gelöst Proteine aus Magermilch- und/oder Molkepulver, Bierhefe, sowie Pflanzen wie Soja und Leinsamen. Das dem Magermilch- bzw. Molkepulver im Vergleich zur Vollmilch fehlende Fett wurde früher auch durch tierische Fette, heute zumindest in Deutschland nur noch durch pflanzliche Fette wie Palmkern- und Kokosfett ersetzt, um eine Fettkonzentration von 10-15% zu erreichen. Dazu werden Vitamine gemischt, welche von einigen Herstellern durch Gelatine gebunden werden. Außerdem können Milchaustauscher Milchsäurebakterien enthalten. In anderen Ländern dürfen und bis zum Gesetz über das Verbot des Verfütterns, des innergemeinschaftlichen Verbringens und der Ausfuhr bestimmter Futtermittel vom 2.12.2000 durften Milchaustauscher auch in Deutschland aus Knochen gewonnenes Dicalciumphosphat, Gelatine, grob gespaltene Eiweiße aus Tierhäuten und Fellen, Tierfett und sogar Blut und Blutprodukte enthalten. Weitere Informationen zu Milchaustauschern stellen beispielsweise einige Hersteller wie Sano und Josera im Internet zur Verfügung.

Mitogen nennt man eine Substanz, die Zellen zur Teilungen anregt.

Mittelwert = Mit Mittelwert meint man in Biologie und Medizin in der Regel den empirisch ermittelten arithmetischen Mittelwert M = Summe aller Beobachtungs- oder Meßwerte dividiert durch die Anzahl der Meßwerte.

Ein Mol (mol) eines Stoffes ist die Stoffmenge bzw. Masse, die 6,022045 · 1023 (Avogadro-Konstante) Atomen oder Molekülen entspricht. Abgeleitet ist diese Größe von der Stoffmenge einer Substanz, die aus ebenso vielen Teilchen besteht, wie Atome in 12 Gramm des Kohlenstoffnuklids 12C enthalten sind.

molar = Mol pro Liter (abgekürzt: M oder mM für millimolar etc.)

Molekül = Verbindung aus mindestens zwei Atomen mit mindestens einem gemeinsamen Elektronenpaar.

Molekularmasse = in der Einheit Dalton angegebene relative Molekularmasse als Summe aller Atommassen eines Moleküls relativ zu einem 1/12 der Masse eines 12C-Kohlenstoffatoms

Monensin ist der Trivialname des Natriumsalzes des Monocarboxylsäure-Polyethers (C36H61O11Na oder 2-[5-Ethyltetrahydro-5-[tetrahydro-3-methyl-5-[tetrahydro- 6-hydroxy-6-(hydroxymethyl)-3,5-dimethyl-2H-pyran-2-yl]-2- furyl-9-hydroxy-beta-methoxy-alpha,gamma,2,8-tetramethyl- 1,6-dioxaspiro[4.5]decan-7-Buttersäure), welches von Streptomyces cinnamonensis gebildet wird. Monensin ist ein Natrium-Ionophor, fördert dem entsprechend den Austausch von Natrium gegen Protonen durch Zellmembranen hindurch und wirkt antibiotisch. Innerhalb von Zellen blockiert Monensin den Transport neu synthetisierter Proteine vom endoplasmatischen Retikulum in den Golgi-Apparat.

Monomer = Grundeinheit eines polymeren Makromoleküles (z.B. Aminosäuren in Proteinen oder Nukleotide in Nukleinsäuren) oder einzelne Proteine in größeren Eiweißaggregaten wie beipielsweise Prionen

Monozyten sind zur aktiven Wanderung und Phagozytose größerer Fremdkörper fähige und daher mit Durchmessern von 12-20 µm die größten Leukozyten. Sie haben meist nierenförmige oder gelappte Zellkerne und viel basophiles Zytoplasma mit zahlreichen Lysosomen und feinen azurophilen Granula. Monozyten zirkulieren 1-2 Tage im Blut und differenzieren dann nach ihrem Eindringen in feste Gewebe zu ortstreuen Makrophagen.

morphologisch = die Gestalt und den Aufbau eines Körpers oder eines Organes betreffend

Mortalität = Verhältnis der während eines bestimmten Zeitraumes vorgekommenen Todesfälle (bezogen auf eine bestimmte Krankheit) zur Gesamtzahl der statistisch erfaßten Individuen (tot oder lebendig).

mRNA = messenger ribonucleic acid = Botenribonukleinsäure, von einem Gen abgelesene Kopie, welche die Erbinformation aus dem Zellkern in der Zelle zu den Orten der Eiweißproduktion transportieren

Musculus longissimus = langer Rückenmuskel, beim Tier Musculus longissimus dorsi

Musculus masseter = Kaumuskel zwischen dem unteren Rand des Jochbeins und dem Kieferwinkel

Musculus semitendinosus = Halbsehnenmuskel (vom Sitzbeinhöcker zum Schienbein ziehender Oberschenkel- und Unterschenkelbeuger)

Mutterkuhherde = eine Rinderherde, in der die Kälber bei den Müttern bleiben und von diesen gesäugt werden (Diese besonders natürliche Haltungsform eignet sich schlecht zur Milchgewinnung und kommt daher praktisch nur bei Fleischrassen vor.)

Myelencephalon = Nachhirn

myeloid = (knochen)markähnlich, das Knochenmark betreffend, von ihm ausgehend. Bezogen auf die Leukozyten nennt man diejenigen myeloid, die nicht zu den Lymphozyten gehören, also die verschiedenen Granulozyten, Mastzellen, Monozyten und Makrophagen. (vom griechischen myelos, das Mark, Knochenmark, Nervenmark, Rückenmark)

Myoglobin = Sauerstoff bindender roter Muskelfarbstoff analog zum roten Blutfarbstoff Hämoglobin, aber mit nur einer das Häm bindenden Peptidkette.

Naiv im immunologischen Sinne nennt man eine T-Zelle, die noch nicht auf ihr spezifisches Antigen gestoßen ist.

Negativkontrolle = unter sonst gleichen Bedingungen gehaltene, beobachtete, oder behandelte Menschen oder andere Tiere, welche jedoch nicht dem zu untersuchenden Risiko ausgesetzt wurden.

Neocortex heißt der stammesgeschichtlich jüngste Teil der Großhirnrinde.

Nervus phrenicus = Zwerchfellnerv

Nervus spinalis = An beiden Seiten treten Rückenmarknerven in die Wirbelkörper ein und trennen sich unmittelbar danach in einen zu einem Vorderhorn und einen zu einem Hinterhorn des Rückenmarks verlaufenden Strang. Der zu einem Vorderhorn verlaufenden Strang heißt Radix ventralis. Der zu einem Hinterhorn verlaufenden Strang bildet zuerst ein Ganglion (das Spinalganglion) und heißt danach Radix dorsalis.

Nervus trigeminus = im Mittelhirn entspringender Gehirnnerv, der sich in die 3 Hauptstränge Nervus ophthalmicus, Nervus maxillaris und Nervus mandibularis aufteilt.

Nervus vagus = in der Medulla oblongata entspringendes Gehirnnervenpaar, das sich überall im Kopf, Brust und Bauchbereich ausbreitet und außer dem Herzen vor allem die Schleimhäute, glatten Muskeln und Drüsen der gesamten Atmungs- und Verdauungstrakte beeinflusst.

Neuraminidase ist ein Enzym, das Neuraminsäure-Reste abspaltet und damit z.B. die negative Oberflächenladung von Zellmembranen entfernt sowie verborgene Kryptantigene von Zellen freilegt.

Neuraminsäure (5-Amino-3,5-didesoxy-D-glycero-D-galacto-nonulopyranosonsäure) ist ein Aminozucker aus Mannosamin und Brenztraubensäure, der durch die Carboxylgruppe an C-Atom 2 einen stark sauren pK-Wert von 2,2 erhält und daher unter physiologischen Bedingungen negativ geladen ist. In acylierter Form ist sie als Sialinsäure Bestandteil zahlreicher Naturstoffe (Mucine, saure Glykoproteide, Ganglioside) und Zellmembranen (verursacht deren negative Oberflächenladung).

Neuro = vom Griechischen abgeleiteter Wortteil mit den Bedeutungen Sehne, Muskel und besonders Nerv

Neuroblastom = sehr bösartiger Tumor aus Nervengewebe des sympathischen Nervensystems, welches wiederum Teil des autonomen (vegetativen oder sympathischen) Nervensystems ist

Neuroglia = aus Astrozyten, Oligodendrozyten und Hortega-Zellen gebildetes und auch im Alter noch vermehrungsfähiges Hüll- und Stützgewebe des Nervensystems

Nottötung = krankheitsbedingte Tötung von Tieren zum Zwecke der unschädlichen Beseitigung

Nuklease = Nukleinsäuren verdauendes Enzym

Nukleinsäure = Erbmaterial in Form von Ribonukleinsäure oder Desoxyribonukleinsäure

Obex = Querbalken oder Riegel, riegelartige Verdickung am unteren Ende des Rautengrubendaches und am Begin des Sulcus medianus posterior) über dem unteren Teil der Medulla oblongata

Odocoileus hemionus = nordamerikanischer Maultierhirsch

Odocoileus virginianus = nordamerikanischer Weißwedelhirsch

Ösophagus = Speiseröhre

Der olfaktorische Kortex ist ein Hirnbereich für das Riechen (Teil des Rhinencephalon) an der Unterseite des Gehirns etwas vor dessen Mitte, der über den Tractus olfactorius medialis Signale aus dem Bulbus olfactorius erhält und verarbeitet und seinerseits Informationen an Thalamus, Hypothalamus und Großhirnrinde abgibt.

Der olfaktorius = dem Riechen dienend

Oligodendrozyt = kleine Neurogliazellen mit wenigen kaum verzweigten Fortsätzen

Omasum = Blättermagen oder Psalter

Omentum = Bauchfellduplikatur oder Eingeweidehaut

oral = zum Mund gehörend bzw. durch den Mund (beispielsweise Aufnahme von Infektiosität mit der Nahrung)

Organelle = den Organen vielzelliger Lebewesen entsprechende funktionelle und strukturelle Einheiten (Zellkern, endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Endosomen, Lysosomen, Mitochondrien, Chloroplasten, oder Augenfleck und Zellmund in Einzellern) innerhalb von Zellen ein- oder mehrzelliger Eukaryonten. Organellen sind nicht einfach zufällig in der Zelle verteilt, sondern werden von Mikrotubuli an bestimmten Stellen gehalten oder mit Motorproteinen bewegt. Insgesamt ist die Fläche der Organellenmembranen einer Zelle viel größer als die der Zellmembran.

Osmose = Die Konzentration eines Lösungsmittels wird durch darin gelöste Stoffe reduziert. Werden zwei Lösungen mit in unterschiedlichen Konzentrationen darin gelösten Stoffen durch eine für diese gelösten Stoffe, nicht aber für das Lösungsmittel undurchlässige (semipermeable) Membran getrennt, dann bewirkt die reduzierte Konzentration des Lösungsmittels in der konzentrierteren Lösung einen reduzierten Druck des Lösungsmittels auf die Membran. Aus diesem Grund treffen die Lösungsmittelmoleküle der weniger konzentrierten Lösung häufiger auf die Membranporen und es treten infolge dessen mehr Lösungsmittelmoleküle in die konzentriertere Lösung über. Diesen ungleichen Austausch von Lösungsmittelmolekülen durch semipermeable Membranen nennt man Osmose. Gleichzeitig erhöht aber die daraus resultierende Volumenzunahme den hydrostatischen Druck der konzentrierteren Lösung. Den durch die Osmose zusätzlich aufgebauten hydrostatischen Druck nennt man osmotischen Druck.

osmotischer Druck = durch Osmose aufgebauter hydrostatischer Druck

Paleocortex nennt man einerseits den entwicklungsgeschichtlich alten Teil der Großhirnrinde (Althirnrinde) und andererseits die Rinde des Palaeopallium

Pankreas = Bauchspeicheldrüse

Pansenpfeiler = muskulöse Leisten im Panseninneren, durch welche der Pansensack strukturiert wird

Paraffin = festes, wachsartiges, oder flüssiges wasserunlösliches Gemisch gesättigter Kohlenwasserstoffe

Pars basalis rhinencephali oder auch Palaeopallium nennt man das Riechhirn im engeren Sinne und es ist einer der beiden entwicklungsgeschichtlich alten Teile des Rhinencephalon. Es gibt davon eines in jeder Hirnhälfte und jedes umfasst je einen Bulbus olfactorius, Pedunculus olfaktorius, Tractus olfactorius lateralis, Tractus olfactorius medialis, Tuberculus olfactorius, sowie die dazu gehörigen Hirnrindenanteile.

Pars limbica rhinencephali nennt man einen der beiden entwicklungsgeschichtlich alten Teile des Rhinencephalon (Riechhirns).

Pars petrosa = Felsenteil des Schläfenbeins, der das Gehör mit dem Gleichgewichtsorgan enthält

Passage = Überführung einer Zellkultur (auch Pilze oder Bakterien) auf einen neuen Nährboden oder in ein neues Nährmedium, Überführung eines Virus oder eines Prions in einen neuen Wirtsorganismus

passagieren = eine Passage durchführen

paternale Übertragung = mit der Befruchtung, jedoch nicht durch Vererbung erfolgende Übertragung einer Krankheit vom Vater auf das Kind

pathogen = krankheitserregend

Pathogenese = Die Gesamtheit der an der Entstehung und Entwicklung einer Krankheit beteiligten Faktoren. Der Begriff wird aber oft im Sinne einer Beobachtung der Vermehrung und Ausbreitung der Infektiosität gebraucht.

Pathologie = 1) Wissenschaft von den Krankheiten, ihrer Entstehung und den durch sie hervorgerufenen krankheften Veränderungen; 2) pathologische Abteilung oder pathologisches Institut

pathologisch = 1) krankhaft, 2) die Pathologie betreffend

Pedunculus = Stiel (Pedunculi = Stiele)

Pedunculus olfaktorius bedeutet Riechstiel und so nennt man die kurze kaudale Fortsetzung des Bulbus olfactorius, die ihrerseits in den Tractus olfactorius medialis übergeht und daher ein Teil des Pars basalis rhinencephali ist.

Peptid = mehr oder weniger lange, unverzweigte und räumlich gefaltete Aminosäurekette, die jedoch im Gegensatz zu einem Protein alleine keine funktionelle Einheit bildet

peripher = außen bzw. am Rand liegend

Die periphere mononukleäre Blutzellen sind zu über 80% Lymphozyten, aber auch Granulozyten und Monozyten gehören dazu.

perirenal = eine Niere umgebend

Peroxisom = Vesikel, in dem Eukaryontenzellen Lipide und toxische Stoffe oxydativ abbauen.

Peyer-Platten = meist Peyer Plaques genannte Folliculi lymphatici aggregati oder zu großen lymphoretikulären Organen vereinigte Haufen von Lymphfollikeln im Ileum (Beim Menschen können Peyer-Platten bis zu 400 Lymphfollikel enthalten und eine Ausdehnung von 1 cm Breite mal 12 cm Länge erreichen.)

pH-Wert = negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration oder genauer der Konzentration der Hydroniumionen (H3O) und damit das Maß für den sauren oder basischen Charakter einer Lösung (potentia hydrogenii, die Stärke des Wasserstoffs)

Phagozytose = Aufnahme ins Zellinnere und dortiger Abbau von Krankheitserregern, kranken oder toten Zellen und sonstigen Fremdkörpern durch darauf spezialisierte Freßzellen

Phenol = C6H5OH, einfachster aromatischer Alkohol (Hydroxylgruppe -OH an einem Benzolring) mit ätzender und desinfizierender, aber auch für den Menschen giftiger Wirkung, wird durch Destillation bei 181°C aus Steinkohleteer gewonnen

Phospholipase = Phosphatidase = Enzym, welches die Bindung zwischen einem Glycerolmolekül und einer daran hängenden Fettsäure spaltet.

Phospholipid = mit Phosphorsäure veresterte Lipide

pI = Abkürzung für den isoelektrischen Punkt

Pia mater = Kurzform für Pia mater encephali (weiche Hirnhaut) oder Pia mater spinalis (weiche Rückenmarkshaut). Die Pia mater führt als innere, direkt auf Hirn bzw. Rückenmark aufliegende Hirnhaut die Blutgefäße zu.

Pinozytose = Aufnahme gelöster Stoffe ins Zellinnere durch Einstülpen der Zellmembran zu Vesikels, die dann mit Lysosomen verschmelzen

Plazenta = Mutterkuchen (reguliert den Stoffaustausch zwischen Mutter und Kind)

Plexus chorioideus = Gefäßzottenwulst der Seitenventrikel des Endhirns.

Pons = in der Mitte des Hirnstammes gelegene Brücke zwischen den Hirnhälften

posterior = hinterer

ppm = parts per million = Teilchen pro Million Teilchen

präscapular = vor dem Schulterblatt (Scapula liegend

Prion = von Stanley Prusiner 1982 eingeführtes Kunstwort für proteinaceous infectious particles (infektiöses Eiweiß), mit dem er der von Griffith formulierten Protein only Hypothese einen griffigen Namen gab

Prionkrankheit = nach Ansicht der meisten Fachleute von Prionen verursachte Krankheiten, zu denen Scrapie bei Schaf und Ziege, BSE bei Rindern und verwandten Arten, das chronic wasting disease amerikanischer Hirsche, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Kuru, das Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom und die fatale familiäre Schlaflosigkeit beim Menschen, sowie verwandte Krankheiten bei Katzenartigen und Nerzen gehören

Prionprotein = zunächst in seiner veränderten, proteaseresistenten Form als Hauptbestandteil der Prionen aus diesen isoliertes und später auch in seiner normalen, auf den Oberflächen verschiedener tierischer Zellarten in den Zellmembranen steckenden Form entdecktes Protein.

Protease = ein Eiweiße abbauendes Enzym

proteaseresistent = absolut oder relativ unempfindlich gegen Proteasen (Prione und das proteaseresistente Prionprotein sind nur relativ proteaseresistent.)

Protein = lange, unverzweigte und räumlich gefaltete Aminosäureketten, die auch Eiweiße genannt werden

Proteinase ist eine veraltete Bezeichnung für Endopeptidase bzw. Protease

Proteinase K ist eine Protease, die regelmäßig zum Abbau des normalen Prionproteins benutzt wird.

proteolytisch = Protein abbauend

proximal = der nahe bzw. zentral gelegene Teil

PrP = Abkürzung für Prionprotein

PrPc = Abkürzung für die normale, zelluläre, kurzlebige und lösliche Form des Prionproteins mit etwa 40% Alphahelices und ohne ß-Faltblatt-Anteile

PrPsc = Abkürzung für die BSE-, CJK-, oder Scrapie-typische, relativ proteaseresistente, unlösliche Form des Prionproteins mit reduziertem Alphahelixanteil und etwa 40% ß-Faltblatt-Anteilen

In pulse-chase-Experimenten füttert man Zellen mit einem radioaktiv markierten Metaboliten und verdünnt diesen kurz danach mit einer sehr viel größeren Menge des selben, jedoch nicht radioaktiv markierten Metaboliten. Dadurch erfolgt für kurze Zeit eine radioaktive Markierung eines hohen Anteils der neu synthetisierten Makromoleküle, in die der radioaktiv markierte Metabolit eingebaut wird. Nach der starken Verdünnung des radioaktiv markierten Metaboliten durch eine nicht markierte Variante, nimmt der Anteil markierten unter den aus dem verwendeten Metaboliten gebildeten Makromolekülen schlagartig ab. Tötet man nun nach verschiedenen Inkubationszeiten jeweils einen Teil der Zellen ab, dann kann man anhand der Veteilung der Radioaktivität ermitteln, wie die markierten Moleküle im Stoffwechsel weiterverarbeitet und durch die Zelle transportiert werden.

Putamen bedeutet Schale oder Hülse und so nennt man insbesondere die den Globus pallidus umhüllende äußere Schicht des zum extrapyramidalen System gehörenden Linsenkerns (Nucleus lentiformis) im Endhirn, der besonders viele multipolare Ganglienzellen besitzt und eine wichtige Rolle bei der Steuerung von Bewegungsabläufen spielt. Blickt man von der Seite in das Gehirn, dann liegt das relativ Putamen außen vor dem Thalamus.

quantitativ = je nach Kontext mengenmäßig oder vollständig

raft = lipid raft

Rautengrube = Boden des 4. Hirnventrikels

Rautenhirn = Rhombencephalon bestehend aus Metencephalon, Myelencephalon und dem darin liegenden 4. Hirnventrikel

Rektum = Mastdarm, auf den Grimmdarm folgender Endabschnitt des Dickdarms

Replikation = Nachbildung oder Vervielfältigung, in der Biologie insbesondere die Verdopplung eines DNA-Doppelstranges

resuspendieren = wieder in Suspension bringen

Reticulum = allgemein kleines Netz, speziell Netzmagen

Retina = Netzhaut des Auges mit den Lichtsinneszellen

retropharyngeal = hinter dem Rachen liegend

rezessiv = der genetische Gegenbegriff zu dominant - Ein rezessives Erbmerkmal kann nur wirksam werden, wenn von Vater und Mutter das selbe Merkmal vererbt wurde.

Das Rhinencephalon oder Riechhirn im weiter gefassten Sinne umfasst die beiden entwicklungsgeschichtlich alten Anteile Pars basalis rhinencephali und Pars limbica rhinencephali, sowie den entwicklungsgeschichtlich jüngsten Pars septalis rhinencephali und ist eng verknüpft mit dem limbischen System.

Rhombencephalon = Rautenhirn bestehend aus Metencephalon, Myelencephalon und dem darin liegenden 4. Hirnventrikel

Ribonuklease = RNA abbauendes oder schneidendes Enzym

rostral = im Gegensatz zu kaudal zum oberen oder vorderen (kopfwärts oder schnabelwärts) Körperende hin gelegen

Rotorgeometrie = In einer Zentrifuge nimmt die Zentrifugalkraft mit dem Abstand von der Drehachse zu. Daher wirken in den äußeren Rotorbereichen deutlich größere Fliehkräfte, als in Spindelnähe. Will man aus der Rotationsgeschwindigeit (Umdrehungen pro Minute) auf die dadurch erzeugte relative Erdbeschleunigung schließen, dann muß man dazu den Abstand der Probe von der Drehachse kennen. Die Datenblätter der Rotoren enthalten zu diesem Zweck Schnittdiagramme der rämlichen Form mit Angaben zu den Abständen von der Rotorachse an verschiedenen Stellen des Probenvolumens. Zur Rotorgemometrie gehört aber auch die rämliche Positionierung des Probenbechers. In Schwenkbecherrotoren richtet sich die Becherlängsachse immer in Richtung der Summe aus Erdanziehung und Zentrifugalkraft aus, sodaß sich das Sediment immer am Boden des Probenröhrchens bildet. In Festwinkelrotoren hingegen stehen die Probenbecher schräg, sodaß sich das Sediment zunächst an der außen liegenden Becherwand bildet und teilweise daran entlang zum Becherboden gleitet.

Scapula = Schulterblatt

Scrapie = das englische Wort für die Prionkrankheit der Schafe, die in Deutschland traditionell Traberkrankheit genannt wurde

SDS (Sodium dodecyl sulphate oder Natrium) ist ein anionisches Detergens, welches Proteine denaturiert, indem es jede einzelne Aminosäure ummantelt.

SEAC = das britische Spongiform Encephalopathy Advisory Committee

Sensitivität = Empfindlichkeit

Serumalbumin = Die Albumine stellen einen großen Teil der im Blutplasma gelösten Proteine und sind mit Molekularmassen von etwa 65 Kilodalton relativ groß. Sie dienen der Regulation des osmotischen Druckes und dem Transport von Bilirubin, Cholesterin, Fettsäuren, Metallionen und anderen Stoffen durch das Blut.

Sialinsäuren (auch Sialsäure oder englisch sialic acid) nennt man alle Derivate der in unsubstituierter Form sehr instabilen Neuraminsäure. Von ihr sind mehr als 40 natürliche Derivate bekannt, welche Grundlage einer für Zucker einzigartigen strukturellen Vielfalt sind. Die beiden häufigsten in der Natur vorkommenden Sialinsäuren sind die N-Acetylneuraminsäure (Vorläuferin aller glykosidisch gebundenen Sialinsäuren) und die N-Glykolylneuraminsäure. Die Hydroxylgruppen dieser Sialinsäuren können durch Acetyl-, Lactoyl-, Methyl-, Sulfat- und Phosphatreste in unterschiedlichen Kombinationen substituiert sein. Sialinsäuren kommen überwiegend endständig, teilweise aber auch an Verzweigungen in komplexen Mehrfachzuckermolekülen vor allem in den äußeren Zellmembran höherer Tiere (Deuterostomiern) vor, sind aber auch wichtige Bestandteile in Blutserum und Schleim. Ihre exponierte Lage, Vielfalt und negative Ladung prädestinieren die sich gegenseitig abstoßenden Sialinsäuren für Abschirmungseffekte, aber auch Anziehungs- und Abstoßungsphänomene zwischen Zellen, Molekülen und innerhalb von Molekülen. So schützen Sialinsäuren Zuckerkomplexe, Proteine und Zellen und sind an molekularen und zellulären Erkennungs- und Bindungsprozessen beteiligt, können Rezeptoren und andere Antigene aber auch maskieren. Die O-Acetylierung von Sialinsäuren ist sehr wichtig für die Morphogenese und Entwicklung verschiedener Gewebe und das Sialinsäuremuster einer Zelle ist nicht nur spezies- und gewebespezifisch, sondern verändert sich auch bei der physiologischen Differenzierung.

Spatium subdurale = kapillarer Spaltraum zwischen Dura mater und Arachnoidea mater encephali

Speziesbarriere = anhand geringerer Infektionsraten und/oder verlängerter Inkubationsraten erkennbarer Unterschied zwischen der innerartlichen Übertragbarkeit einer Krankheit einerseits und ihrer Übertragbarkeit auf Individuen anderer Tier- oder Pflanzenarten andererseits

spinal = zur Wirbelsäule gehörend

Spinalganglion = spinales Ganglion - Nervenknoten im Bereich der hinteren Wurzel eines Rückenmarknervs

Splanchnikus = Nervus splanchnicus oder Eingeweidenerv

SSC = Scientific Steering Committee oder wissenschaftlicher Lenkungsausschuß der EU

spongiform = schwammförmig

Standardabweichung = Mit Standardabweichung ist in Biologie und Medizin in der Regel die empirische Standardabweichung gemeint, die man auch mittelere Abweichung oder Streuung nennt. Diese ist ein statistisches Maß für die Abweichung von Einzelmeßwerten einer Meßreihe von ihrem arithmetischen Mittelwert. Sie ist definiert als der positive Wert der Wurzel aus der Varianz.

steril = keimfrei oder unfruchtbar

Sterilisation = Prozeß des keimfrei oder unfruchtbar Machens

sterilisieren = keimfrei oder unfruchtbar machen

sternal = zum Brustbein gehörend

StMGEV = Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz

Subarachnoidalraum = mit Zerebrospinalflüssigkeit gefüllter und von Arachnoidaltrabekeln schwammartig durchzogener Raum zwischen Pia mater der Arachnoidea mater encephali

subklinisch = 1. leicht verlaufend, sodaß keine klinische Behandlung erforderlich ist, 2. ohne klinische Symptome verlaufend(e Krankheit)

subkutan = unter die Haut bzw. in das unter der Haut befindliche Fettgewebe

submandibular = unter der Mandibula liegend

submaxillar = unter dem Oberkiefer

Sulcus = Furche (der Großhirnrinde oder des Rückenmarks)

Sulcus medianus dorsalis = auch Sulcus medianus posterior genannte, auf der rückwärtigen Mittellinie des Rückenmarkes verlaufende Furche

Sulcus medianus posterior = auch Sulcus medianus dorsalis genannte, auf der rückwärtigen Mittellinie des Rückenmarkes verlaufende Furche

Suspension = Etwas wird in der Schwebe gehalten, wie feine nichtlösliche Teilchen in einer Flüssigkeit.

Symptom = Krankheitszeichen

Synthese = Zusammenfügung einzelner Teile zu einem Ganzen; (Chemie) Aufbau chemischer Verbindungen aus den Elementen durch chemische Reaktionen, (Philosophie) Vereinigung unterschiedlicher Vorstellungen (These und Antithese) oder die Bildung komplexer aus elementaren Begriffen

synthetisieren = durchführen einer Synthese

T-Zelle = T-Lymphozyt = Träger der zellvermittelten Immunität

T-Zell-Rezeptoren (TZR) ähneln Antikörpern, bleiben aber auf den Oberflächen von T-Zellen und erkennen spezifisch Antigene.

TAB = Büro für Technikfolgenabschätzung am deutschen Bundestag

Der Thalamus ist als größtes und zentrales Kerngebiet des Zwischenhirns (Diencephalon) die ziemlich zentral unter dem Mittelpunkt des Hirnes auf der Spitze des Hirnstammes gelegene, besonders voluminöse graue Masse beiderseits des Hohlraumes zwischen den Hirnhälften. Man unterscheidet in ihm viele separate Kerne mit verschiedenen Funktionen und Verbindungen zu Rückenmark, Kleinhirn, extrapyramidalem System und fast allen Regionen der Großhirnrinde. Er wird oft "Tor zum Bewußtsein" genannt, weil er eine subkortikale Sammel- und Verknüpfungsstelle für die Sinnessysteme (außer Geruchssinn) und die inneren Sensoren des Körpers mit Umschaltung zur Großhirnrinde ist. Teilweise erzeugt der Thalamus aber auch selbständig Reaktionen auf Empfindungen. Der Thalamus kontrolliert und bewertet alle Erregungen, die von den Sinnesorganen in die Großhirnrinde gehen und fördert oder unterdrückt sie. Das wirkt sich auf die Motorik, die Sinneswahrnehmung und zusammen mit dem limbischen System auf die Empfindungen und damit auf die Gefühle und das Verhalten aus.

Thorax = Brustkorb oder Oberkörper zwischen Hals und Zwerchfell

Titer = Konzentration einer Substanz, eines Antikörpers, oder eines infektiösen Agens.

Titration = Konzentrationsbestimmung

Trabekel = Bälkchen

Tractus = Nervenbahn, Leitungsbahn, zu Bündeln zusammengefasste Nervenfasern

Der Tractus olfactorius lateralis ist ein auf der Außenseite des Pars basalis rhinencephali kaudal aus dem Bulbus olfactorius heraus ziehendes, dickes Nervenbündel.

Der Tractus olfactorius medialis ist ein auf der Unterseite des Pars basalis rhinencephali kaudal aus dem Bulbus olfactorius heraus ziehendes, dickes Nervenbündel.

Trigeminus = Nervus trigeminus

Trigeminusganglien = Das Ganglion trigeminale oder Ganglion Gasseri liegt in einer Impressio trigemini genannten Mulde auf der das Innenohr umgebenden Felsenbeinpyramide

Tris-HCl = Tris(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid (C4H11NO3ClH)

TSE = Transmissible Spongiform Encephalopathy oder übertragbare schwammartige Hirndegeneration, von Anhängern der Protein-only-Hypothese auch Prionkrankheiten genannt

Tubuli = röhrenförmige Auswüchse

Vakuole = nur mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum in einer Zelle

Varianz = Die Varianz charakterisiert die Streuung der Einzelmeßwerte einer Meßreihe um ihren arithmetischen Mittelwert. Definiert ist die Varianz V als Summe der Quadrate aller Differenzen zwischen den einzelnen Meßwerten X und dem arithmetischen Mittelwert M, dividiert durch die um 1 reduzierte Anzahl n der Meßwerte.
V = (Summe (i=1 bis n) von (Xi-M)2) / (n-1)

Vena jugularis anterior = Beim Menschen beginnt eine vordere oberflächliche Drosselvene unter dem Kinn, verläuft den Hals abwärts und mündet meist im untersten Abschnitt der Vena jugularis externa oder der Schlüsselbeinvene. Bei den Haustieren gibt es sie nicht oder zumindest nicht unter diesem Namen.

Vena jugularis interna = Beim Menschen bildet eine innere Drosselvene die Fortsetzung des im Schädelinneren gelegenen Sinus sigmoideus, verläuft durch die Schädelbasis im Halsinneren abwärts und vereinigt sich mit der Schlüsselbeinvene zur Vena brachiocephalica. Den kleinen Wiederkäuern Schaf und Ziege und meistens auch dem Pferd fehlt sie, aber Rinder und Schweine besitzen sie.

Vena jugularis externa = Beim Menschen verläuft eine hintere oberflächliche Drosselvene über den Halsmuskeln von der Unterseite des Ohres hinunter bis in die Drosselgrube zwischen Schlüsselbein und Schultermuskulatur. Unsere klassischen landwirtschaftlichen Nutztiere besitzen die Vena jugularis externa auch, aber bei ihnen ist die Drosselgrube zu einer Drosselrinne zwischen den vorderen und den seitlichen Muskelpaketen des Halses langgestreckt.

ventral = bauchseitig bzw. auf der Bauchseite gelegen

Ventrikel = bauchartige Verdickung oder taschenförmige Einstülpung eines Organes

Vesikula seminalis = Samenbläschen

Western blot = Methode zur Auftrennung von Eiweißgemischen aufgrund ihrer Wanderungsgeschwindigkeit in einem elektrischen Feld durch ein Gel

Zellkultur = Zucht oder zumindest Haltung von Zellen außerhalb des Organismusses

zellulär = (je nach Kontext) in oder auf Zellen zu finden, aus Zellen gebildet oder zellenartig

Zentralnervensystem = Gehirn und Rückenmark

zentralnervös = zum Zentralnervensystem gehörend oder durch dieses bedingt oder sich auf dieses beziehend

Zentrifugalkraft = Wird ein sich bewegender Gegenstand durch eine Zentripetalkraft auf eine kreisförmig gekrümmte Bahn gezwungen, dann stemmt sich dagegen die Trägheit seiner Masse, die jeden keiner äußeren Kraft ausgesetzten Körper sich geradlinig und gleichförmig bewegen läßt. So erzeugt die von einer Zentripetalkraft verursachte Krümmung der Bewegung, eine ebenso große und der Zentripetalkraft genau entgegen wirkende Trägheitskraft. Da diese Kraft der zum Mittelpunkt der kreisförmig gekrümmten Bahn hin wirkenden Zentripetalkraft genau entgegen nach außen wirkt, nennt man diese Fliehkraft, Schwungkraft, oder eben Zentrifugalkraft. Die Größe der Zentrifugalkraft ist proportional zum Quadrat der Rotationsgeschwindigkeit und dem Abstand von der Drehachse.

Zentrifugation = normalerweise in Zentrifugen durchgeführte Trennung von Gemischen unter Ausnutzung von durch Schleudern erzeugter Zentrifugalkraft, welche unter anderem in Abhängigkeit von der Rotorgeometrie unterschiedliche Effekte erzielen kann.

Zentrifuge = Zentrifugen sind Geräte zur Trennung von Gemischen unter Ausnutzung von durch Schleudern erzeugter Zentrifugalkraft. Sie bestehen im Wesentlichen aus einer motorgetriebenen Spindel, auf die man Rotoren zur Aufnahme von Probengefäßen setzt. Die in den Rotoren erzeugte Zentrifugalkraft oder relative Erdbeschleunigung ist proportional zum Quadrat der Rotationsgeschwindigkeit und dem Abstand von der Drehachse.

zentrifugieren = siehe Zentrifugation

Zentripetalkraft = Solange keine Kraft auf einen sich bewegenden Gegenstand einwirkt, erfährt seine Bewegung keinerlei Beschleunigung und seine Bewegung bleibt geradlinig und gleichförmig. Verbindet man jedoch einen sich bewegenden Gegenstand, beispielsweise durch ein Seil, fest mit einem Punkt, dann hindert die Kraft dieser Verbindung (z.B. des Seiles) den sich bewegenden Gegenstand an einer geradlinigen Bewegung und zwingt ihn in eine kreisförmig gekrümmte Bahn. Die zum Mittelpunkt dieser kreisförmig gekrümmte Bahn hin wirkende Kraft (z.B. des Seiles) nennt man Zentripetalkraft.

Zerebrospinalflüssigkeit = Hirnrückenmarksflüssigkeit oder Liquor cerebrospinalis

zervikal = zum Hals gehörend

Zisterne = allgemein ein wassergefüllter Hohlraum in einem Organ oder in einer Zelle oder speziell eine mit Zerebrospinalflüssigkeit gefüllte lokale Erweiterung des Subarachnoidalraumes.

Zwerchfell = Diaphragma zwischen Lunge und der Bauchhöhle

Zytokine sind von Zellen ausgeschiedene Proteine, welche die Eigenschaften oder das Verhalten von Zellen beeinflussen.

zytotoxisch = zellgiftig

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