Science 1975 Feb 21; 187(4177): 656

Roland Heynkes, 1.12.2001

Gliederung

bibliographische Angaben
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Marsh,R.F.; Hanson,R.P. - Transmissible mink encephalopathy: infectivity of corneal epithelium. - Science 1975 Feb 21; 187(4177): 656

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Die Autoren entnahmen TME-infizierten (TME = übertragbare, schwammförmige Nerzhirn-Degeneration) Hamstern Wasser der vorderen Augenkammer und Augenhornhaut und trennten von letzterer in Salzlösung das Epithel ab. Epithelfragmente wurden bei 500-facher Erdbeschleunigung zentrifugiert, zweimal in Medium 199 mit 10% Kälberserum und Antibiotika (100 Einheiten Penicillin und 100 µg Streptomycin pro Milliliter) gewaschen. Durch vorsichtiges Aufsaugen und Ausstoßen durch eine Injektionskanüle wurden die Zellverbände in Einzelzellen aufgelöst. In einer Konzentration von 2 Millionen Zellen pro Milliliter wurde eine Hälfte bei -70°C eingefroren, während die andere Hälfte in Plastikpetrischalen bei 37°C in Medium 199 unter Raumluft mit 5% CO2 kultiviert wurde. Nach 38 Stunden hatten sich die Zellen in kleinen Gruppen angeheftet und das Medium konnte erneuert werden. Innerhalb von 15 Tagen hatten sich dichte epithelartige Zellrasen gebildet. Nach 3 Wochen wurden die Zellen abgeschabt, wie zuvor auf eine Konzentration von 2 Millionen Zellen pro Milliliter gebracht, viermal eingefroren und wieder aufgetaut und schließlich bei -70°C eingefroren. Suspensionen der direkt und der nach Kultivierung eingefrorenen Epithelzellen, Augenkammerwasser und Hirngewebe der infizierten Hamster wurden jungen Hamstern intracerebral inokuliert. Man fand hohe Infektiosität im Hirngewebe, eine moderate Infektiosität im nur gewaschenen und vereinzelten Hornhautepithelzellen, aber fast keine Infektiosität in den kultivierten Hornhautepithelzellen und keine im Kammerwasser. Vielleicht konnten sich die infizierten Epithelzellen in der Kultur nicht vermehren, vielleicht wurde die Infektiosität aber auch einfach mit den Mediumwechseln herausverdünnt. Die Infektiosität des Hornhautepithels könnte aber auch allein von den vielen in die Augenhornhaut ragenden Nervenenden stammen, welche bei der Kultivierung überwachsen werden. Andererseits bestätigt ein tödlich infizierter Hamster nach all den Waschungen und einer dreiwöchigen Kultivierung, daß das Augenhornhautepithel wirklich infektiös war und die Infektiosität nicht etwa die Folge einer Kontamination war.

Infektiositätsbestimmung durch Titration
Verdünnung 2 Millionen Epithelzellen pro Milliliter Gehirn
frisch kultiviert
10-1 4/4 1/4 -
10-2 4/4 0/4 -
10-3 4/4 0/4 -
10-4 3/4 0/4 -
10-5 2/4 0/4 4/4
10-6 0/4 0/4 4/4
10-7 - - 4/4
10-8 - - 3/4
10-9 - - 2/4
10-10 - - 0/4
LD50 per 0.05ml 104,8 100,8 108,8

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