Journal of Comparative Pathology 1969 Jan; 79(1): 15-22

Roland Heynkes, 30.1.2004

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bibliographische Angaben
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Dickinson,A.G.; Meikle,V.M.; Fraser,H. - Genetical control of the concentration of ME7 scrapie agent in the brain of mice - Journal of Comparative Pathology 1969 Jan; 79(1): 15-22

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Zwei weibliche C57-Mäuse wurden mit fortgeschrittenem ME7-Scrapie getötet. Ihre Gehirne wurden 1/100 in einer Salzlösung verdünnt homogenisiert und zentrifugiert. Mit je 20 µl des frischen Überstandes intrazerebral und 100 µl intraperitoneal inokuliert wurden je 4 weibliche, 3 Wochen alte Mäuse der Inzuchtstämme C57BL, SM und LM mit dem sinc-Allel s7 (kurze Inkubationszeit), sowie VM mit dem sinc-Allel p7 (lange Inkubationszeit). Jeweils eine Maus von jedem Stamm wurde nach etwa 60, 110, bzw. 150 Tagen getötet. Die vierte Maus vom Stamm VM wurde wegen der besonders langen Inkubationszeit dieses Mäusestammes nach 280 Tagen getötet. Jeder Maus wurden in dieser Reihenfolge Blut, Milz und Gehirn entnommen und 1/10 (Blut) bzw. 1/100 (Milz und Gehirn) in Salzlösung homogenisiert eingefroren. Nach dem Homogenisieren wurden die Supensionen abzentrifugiert und mit je 20 µl der Überstände wurden 3-4 Wochen alte C57BL-Mäuse intrazerebral inokuliert. Der Überstand jedes Gewebes wurde in 11-15 Empfängermäusen getestet.

Nach 60 Tagen wies noch keine Maus im Gehirn die typische Vakuolisierung auf. Nach 110 Tagen fand man in den VM-Mäusen keine, in den SM- und C57-Mäusen kleine und in den LM-Mäusen schon fortgeschrittenere Schädigungen. Nach 150 Tagen waren die Gehirne der SM-, C57- und LM-Mäuse bereits schwer geschädigt, während die VM-Mäuse immer noch keine Schäden aufwiesen. Nach 280 Tagen fand man aber auch in den VM-Mäusen schon fortgeschrittene Schädigungen.

Zur Ermittlung einer Infektiositäts-Eichkurve wurde die Milz einer mit ME7 infizierten C57-Maus in verschiedenen Konzentrationen C57-Mäusen intrazerebral inokuliert.

Inkubationszeit in Abhängigkeit von der Dosis
Verdünnung Inkubationszeit [Wochen] Inzidenz
10^-1 24,4 +/- 0,7 100
10^-2 24,5 +/- 0,2 100
10^-3 27,3 +/- 0,5 100
10^-4 36,0 +/- 4,3 100
10^-5 45,9 +/- 5,9 83
10^-6 - 0
10^-7 - 0
10^-8 - 0

Bei niedrigeren Erregerkonzentrationen ist die Inkubationszeit umgekehrt proportional zum Logarithmus der intrazerebral inokulierten Erregermenge. Bei den ersten Verdünnungsstufen ist jedoch ein zusätzlicher Sättigungseffekt erkennbar.

Die den Vertretern verschiedener Mausstämme zu verschiedenen Zeitpunkten entnommenen Milzen töteten die Empfängermäuse vom Stamm C57 in Abhängigkeit vom Spenderstamm, nicht jedoch in signifikanter Abhängigkeit vom Entnahmezeitpunkt. In der Milz nahm demnach die Erregerkonzentration zwischen der 7. und der 22. bzw. 40. Woche (VM) nicht zu. Im Gehirn nahm im Gegensatz dazu die Infektiosität zunächst exponentiell zu und zeigte erst beim jeweils letzten Meßpunkt Anzeichen für eine gewisse Sättigung.

Interessant ist, daß bei Mäusen des Stammes VM mit der langen Inkubationszeit die Infektiosität im Gehirn nicht langsamer, sondern nur später zunimmt, während sich die Infektiosität der Milz bei diesem Stamm nicht von den anderen Stämmen unterscheidet.

Das Blut der 105-117 Tage nach der Inokulation getöteten C57-Maus war für 2 von 12 Empfängermäusen nach 287 bzw. 294 Tagen tödlich. Das Blut der 146-152 Tage nach der Inokulation getöteten Mäuse der Stämme C57 und VM war für je eines von 12 C57-Empfängertieren nach 535 bzw. 387 Tagen tödlich.

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