Wörterbuch u.a. für in meinem Unterricht verwendete Fachausdrücke mit dem Anfangsbuchstaben K

Roland Heynkes, 17.2.2024

Kadaver nennt man allgemein den toten Körper (die Leiche) eines Menschen oder anderen Tieres. Manche verstehen darunter nur verwesende Leichen oder nicht für den menschlichen Verzehr geeignete tote Tiere.

Käfer heißen Insekten mit Fühlern, Beißwerkzeugen und einem weichen unter einem harten Flügelpaar. Was aussieht wie ein Brustpanzer, ist bei Käfern in Wirklichkeit nur ein Halsschild. Wie bei anderen Insekten ist auch bei Käfern die zwischen Kopf und Hinterleib liegende Brust in 3 Abschnitte unterteilt. Aber anders als bei anderen Insekten bildet nur der erste Brustabschnitt das, was wie ein Brust-Abschnitt aussieht. Der mittelere und der hintere Brust-Abschnitt liegen unter den harten Flügeldecken und scheinen daher zum Hinterleib zu gehören.

Kälberstarter nennt man das erste feste Kälberfutter, welches aus Zucker (beispielsweise in Form von Rohrzuckermelasse), aus Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen, Sojaschrot, gequetschtem Getreide, sowie aus hochverdaulichem Protein aus Bierhefe, Milch/Molkepulver und/oder Leinsamen besteht. Für eine optimale Pansenentwicklung sollen die Kälber ab der ersten Lebenswoche mit einem hochverdaulichen Kälberstarter angefüttert werden und ständig frisches Wasser aufnehmen können. Hingegen sollen die Kälber frühestens ab dem zweiten Lebensmonat Heu bekommen. Die Angaben über die insgesamt an intensiv aufgezogene Kälber verfütterten Mengen sind sehr unterschiedlich und liegen zwischen 26 und 125 kg Kälberstarter.

Kahlschlag nennt man in Ökologie und Forstwirtschaft das Absägen aller oder fast aller Bäume auf einer so großen Fläche, dass den ganzen Tag über kein Schatten auf sie fällt und das typische Waldklima verloren geht.

Kalorimeter heißen Geräte, die Wärmemengen messen, die dem Kalorimeter entzogen oder zugeführt werden.

Kalorisches Äquivalent heißt die Energiemenge, die bei der Verbrennung eines Nährstoffes durch einen Liter Sauerstoff freigesetzt wird. Das kalorische Äquivalent beträgt bei der Verbrennung von Kohlenhydraten 21,0 kJ pro Liter O2, bei Proteinen 18,9 kJ/Liter O2 und für Fettsäuren 19,7 kJ/Liter O2. Bei mitteleuropäischer Mischkost beträgt es 20,2 kJ/Liter O2. Dies entspricht einem respiratorischen Quotienten von 0,82.

Kaltzeit nennt man ein Erdzeitalter mit Jahresdurchschnittstemperaturen, die um mehrere Grad Celsius niedriger als in einer Warmzeit sind. Umgangssprachlich werden Kaltzeiten oft als Eiszeiten bezeichnet, aber während die letzte, längere Kaltzeit vor über 10.000 Jahren endete, leben wir noch immer in einer Eiszeit.

Kambium oder Kambiumring nennen Botaniker hauptsächlich bei Bäumen die dünne, für das sekundäre Dickenwachstum verantwortliche Wachstumsschicht zwischen Splintholz und der Rinde. Im Kambium teilen sich die Zellen. Die inneren bilden neues Holz, während die äußeren neue Rinde bilden.

Kambrium heißt das durch eine Explosion der Entstehung neuer, in Form von Fossilien nachweisbarer Spezies gekennzeichnete Erdzeitalter, das vor 541 Millionen Jahren begann und vor 485,4 Millionen Jahren endete.

Kammerwasser (Humor aquosus) heißt von speziellen Kapillaren und farblosen Zellen im Epithel des Strahlenkörpers produzierte klare Flüssigkeit, welche die vordere und die hintere Augenkammer füllt und im Kammerwinkel durch Trabekelwerk und Schlemmkanal in die vordere Ziliarvenen abgeleitet wird. Das täglich ausgetauschte Kammerwasser ernährt die Zellen der Augenlinse und der Augenhornhaut.

Kammerwinkel oder Iridokornealwinkel (Angulus iridocornealis) nennt man im menschlichen Auge die ringförmige Struktur, in der vorne die (Augenhornhaut, hinten die Iris und in der Mitte der vordere Rand der Augenlederhaut (Sclera) einen spitzen Winkel bilden. In diesem Winkel befindet sich eine Art Filter, das sogenannte Trabekelwerk (Reticulum trabeculare sclerae). Durch dieses schwammartige Gewebe fließt Kammerwasser aus der vorderen Augenkammer in den Schlemmkanal (Sinus venosus sclerae), der das Kammerwasser weiterleitet in kleine Venen (Venae ciliares anteriores). Ist der Abfluß verstopft, dann steigt der Druck im Auge und kann den Sehnerven schädigen.

Kapillare (englisch capillaries, lateinisch Vas capillare) bedeutet allgemein Haargefäß und meint speziell die dünnwandigen, kleinsten Blutgefäße mit Durchmessern von nur 7-10 µm, die zwischen Arterien und Venen liegen und dem Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe oder Lungenbläschen dienen.

Kapillareffekt oder Kapillarität nennt man den Effekt, das Flüssigkeiten in engen Kapillaren entgegen der Gravitation aufsteigen. Der Effekt hat drei Ursachen. Erstens verbinden sich Flüssigkeiten mit festen Oberflächen. Deshalb zieht die Oberfläche im Inneren einer Kapillare die Flüssigkeit an. Zweitens verbinden sich die Moleküle einer Flüssigkeit miteinander und ziehen sich mit. Drittens entsteht ein die ganze Flüssigkeitssäule mitziehender Unterdruck, wenn ihre Oberfläche nach oben gezogen wird. Würde eine Flüssigkeitssäule auseinander gerissen, dann müsste mit großem Kraftaufwand ein Vakuum aufgebaut werden.

Karunkel = Caruncula = Fleischwärzchen aus lockerem Bindegewebe

Karyogramm nennt man ein Bild, auf dem nach der Größe, den Bandenmustern und den Positionen ihrer Centromere sortiert alle Chromosomen einer Zelle zu sehen sind. Dazu entnimmt man einer Blutprobe weiße Blutkörperchen und regt sie mit Phytohämagglutinin zur Zellteilung an. Diese beginnt mit der Mitose, also der Verdopplung des Zellkerns. Dann gibt das Gift Colchicin ins Nährmedium. Es blockiert den Ablauf der Mitose in der mitotischen Metaphase. In dieser Phase sind alle Chromosomen kondensiert, also in ihrer kurzen, dicken und deshalb handlichen Transportform. In diesem Zustand kann man sie gut anfärben, wobei ein für jedes Chromosom typisches Streifenmuster (Banden) sichtbar wird. Dann fotografiert man durch ein Mikroskop alle angefärbten Chromosomen einer Zelle und schneidet jedes einzelne Chromosom aus. Schließlich kann man alle Chromosomen-Fotos nach der Größe, den Bandenmustern und den Positionen ihrer Centromere sortiert nebeneinander legen und vergleichen. Dadurch wird erkennbar, ob nicht zuviele und nicht zu wenige Chromosomen vorhanden und ob alle intakt sind.
männliches Karyogramm
National Human Genome Research Institute, public domain

Karyolymphe, Kernsaft oder Interchromatinsubstanz nennt man die auch elektronenmikroskopisch strukturlos erscheinende Flüssigkeit im Inneren des Zellkernss, in welcher Chromatin und Nucleoli schwimmen und das von einem Kernmatrix genannten Proteingerüst durchzogen wird.

Kaskade heißt ein stufiger Wasserfall, in welchem das Wasser in mehreren Etappen (Schritten) in die Tiefe stürzt. Im übertragenen Sinne benutzt man den Begriff Kaskade auch in der Biologie, wenn sich ein Prozess aus mehreren Einzelschritten zusammensetzt. Zum Beispiel kennt man in der Biochemie viele Synthesen von Biomolekülen, die von mehreren Enzymen über mehrere Zwischenprodukte produziert werden.

Katabolismus heißt der Teil des Stoffwechsels, der komplexere Biomoleküle zu einfacheren Molekülen abbaut. Man sollte das Gegensatzpaar Anabolismus - Katabolismus nicht verwechseln mit dem Gegensatzpaar Baustoffwechsel - Energiestoffwechsel.

Katalysator nennt man in der Chemie Stoffe, die chemische Reaktionen durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie ermöglichen, beschleunigen und in bestimmte Richtungen lenken, ohne dabei selbst verbraucht zu werden.

Katalyse man in der Chemie die Ermöglichung, Beschleunigung und Lenkung einer chemischen Reaktion durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie mit Hilfe eines Katalysators.

Katalysieren nennt man das Ermöglichen, Beschleunigen oder Lenken einer chemische Reaktion durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie mit Hilfe eines Katalysators.

katalytisch = Katalysatoren oder Katalysen betreffend

katalytische Gruppen nennt das Standardlehrwerk: "Stryer Biochemie" die aus der Aminosäurekette herausragenden Reste der Aminosäuren, die in aktiven Zentren von Enzymen mit Substraten oder gegebenenfalls mit Cofaktor wechselwirken und an der Auflösung oder Bildung chemischer Bindungen teilnehmen. Sicher könnten es statt ganzer Aminosäurereste auch einzelne ihrer funktionellen Gruppen sein.

Katarrh ist ein medizinischer Fachbegriff für eine Entzündung.

Kategorie oder Klasse nennt man eine Art Gruppe, in welche man verschiedene Gegenstände aufgrund gemeinsamer Eigenschaften eingruppieren kann. In diesem Sinne sind z.B. einzelne Spezies oder die Begriffe Bäume und Organe Kategorien.

kategorisieren oder klassifizieren = etwas nach Kategorien ordnen/einteilen oder in Kategorien einordnen/einordnen/eingruppieren/einstufen

Katheter = Röhrchen zur Einführung in Organe, Adern oder sonstige Röhren des Körpers

Kathode = negativ geladene Elektrode

Kation nennt man ein positiv geladenes Ion.

Kätzchen nennen Botaniker Blütenstände mit ganz vielen winzigen Blüten, die entweder alle weiblich oder alle männlich sind und keine Kronblätter haben.

kaudal = schwanzwärts, (beim Menschen auch fußwärts, abwärts) liegend

Kaulquappe nennt man eine Larve (das nachembryonale Entwicklungsstadium) eines Froschlurchs.

kausal = auf einem Verhältnis von Ursache und Wirkung beruhend

kDa = kiloDalton

Keim ist ein veralteter medizinischer Ausdruck für Krankheitserreger. Auch Keimlinge und Embryonen werden gelegentlich Keime genannt.

Keimblatt oder Keimblätter heißen in der Botanik die ersten Blätter eines Pflanzen-Embryo in einem Samen oder an einer noch ganz jungen, aus dem Samen heraus gewachsenen Pflanze mit Wurzel, Stängel und einem oder zwei ersten Blättern, den Keimblättern.

keimen = beginnen sich zu bilden, sich zu entwickeln, zu sprießen, aus einem Samen einen Keim bilden, eine Keimung durchführen/durchmachen (Umgangssprachlich meint man damit auch, dass etwas gerade erst beginnt oder aufkommt.)

Keimling heißt in der Botanik der Embryo einer Pflanze im Samen und auch noch als ganz junge, aus dem Samen heraus gewachsene Pflanze mit Wurzel, Stängel und einem oder zwei ersten Blättern, den Keimblättern.

Keimung ist ein Fachbegriff aus der Botanik und kann trotzdem verschiedenes bedeuten. Einmal das Wachstum des Keimlings im und aus dem Samen, aber auch das Austreiben neuer Triebe aus Rhizomen, Knollen oder Zwiebeln und das Wachsen neuer, haploider Moose oder Farne aus Sporen sowie das Auswachsen des Pollenschlauches aus einem Pollen.

Kelchblätter sind spezielle Blätter, die bei vielen Blüten einen sogenannten Kelch bilden. Sie sind meistens grün und kleiner, dicker sowie viel unauffälliger als die Kronblätter. Bevor sich die Kronblätter entfalten, wird die noch heran wachsende Blüte von den Kelchblättern geschützt.

Kelvin (Einheitenzeichen: K) ist im internationalen Einheitensystem (SI) für physikalische Größen die Basiseinheit für die (thermodynamische) Temperatur. So wie Grad Celsius weltweit und Fahrenheit in den USA ist international auch das Kelvin eine gesetzliche Einheit für die Temperatur und Temperaturunterschiede. Während 0 und 100 Grad Celsius durch den Gefrierpunkt und den Kochpunkt (Siedepunkt) reinen Wassers auf Meereshöhe definiert sind, beginnt die Kelvin-Temperaturskala mit dem absoluten Nullpunkt, also der tiefstmöglichen Temperatur bei 0 Kelvin. Auf der Celsius-Temperaturskala sind das -273,15 °C. Weil die Schrittweiten beider Temperaturskalen gleich sind, sind 0°C = 273,15 Kelvin und 100°C = 373,15. Während im Alltag die Celsius-Temperaturskala weiterhin gebräuchlich ist, wird das Kelvin vor allem in Naturwissenschaft und Technik zur Angabe von Temperaturen und Temperaturdifferenzen verwendet.

Keratin ist ein Sammelbegriff für verschiedene wasserunlösliche tierische Faserproteine, die Hauptbestandteile sind von Säugetierhaaren, Finger- und Zehennägeln, Krallen, Klauen, Hufen, Hörnern, Nasenhörnern Igelstacheln, Wal-Barten, Vogelschnäbeln und -federn sowie Hornschuppen und Panzeroberflächen von Reptilien. Je nach ihrer molekularen Konformation als alpha-Helix oder beta-Faltblatt nennt man sie alpha oder beta-Keratine. Viele Keratin-Proteine verbinden sich zu langen Fasern.

Keratinocyt oder Keratin bildende Zellen heißen in Biologie und Medizin die nicht mehr teilungsfähigen Tochterzellen von Hautstammzelle, die rund 90% der Oberhautzellen ausmachen und sich über einen Zeitraum von rund 3 Wochen langsam in tote Korneozyten (Hornzellen) verwandeln, während sie die Keimschicht von der Basalmembran bis Hornschicht durchwandern.

Keratozyt heißt eine langgestreckte Zelle mit verzweigten Zellfortsätzen im Stroma der Hornhaut (Cornea) des Auges. Keratozyten teilen sich nur selten und sind durch zahlreiche Protoplasmabrücken miteinander zu einem funktionellen Synzytium verbunden.

Kern, Nukleus oder Nucleus nennt man etwas härteres, festeres, massiveres oder kompakteres Inneres in etwas Größerem. Im übertragenen Sinne kann es auch der wesentliche, unverzichtbare Teil von etwas sein. In der Anatomie spricht man auch von Kernen, wenn eine größere Struktur aus mehreren kleineren besteht.

Kernenergie, Atomenergie, Nuklearenergie, Atomkraft oder Kernkraft nennt man die Energie, die frei wird, wenn Atomkerne zerfallen oder verschmelzen.

Kernfusionsreaktion heißt die Verschmelzung zweier Atomkerne zu einem größeren Atomkern.
Kernfusionsreaktion anonym, public domain
In der Sonne verschmelzen Wasserstoff-Atomkerne zu Helium-Atomkernen. Weil dabei wird sehr viel Energie freigesetzt wird, würden Physiker gerne unseren Energiebedarf mit Kernfusion decken. Das Problem dabei ist, dass Atomkerne positiv geladen sind und sich deshalb abstoßen. Mit extremen Temperaturen und Druck muss man die Atomkerne extrem eng aneinander pressen, damit sie verschmelzen können. Auf der Erde ist das noch nicht wirklich gelungen. Man versucht es mit einer Verschmelzung der beiden Wasserstoff-Isotope Deuterium und Tritium.
Deuterium-Tritium-Fusion anonym, public domain

Kernholz nennt man das alte, feste, oft dunklere Holz unter dem Splintholz tief im Inneren eines Baumstammes, wo die Wasserleitungen nicht mehr intakt und die Zellen zur Stabilisierung stark verholzt sind. Die Zellwände der Zellen enthalten im Kernholz oft Stoffe, die Bakterien und Pilze vom Fressen des Holzes abhalten sollen.

Kernhülle
Kernmembran aus dem Medienarchiv Wikimedia Commons, gezeichnet von Peter Wolber Kernhülle nennen Biologen die Doppelmembran des Zellkerns einer eukaryotischen Zelle. Die Kernhülle ist eigentlich keine Membran, sondern ein etwa 20 nm breiter Raum, der von einer äußeren und einer inneren Kernmembran umschlossen wird, die beide rund 7,5 nm dick sind. Nach innen grenzt sich dieser sogenannte perinukleäre Raum mit seiner inneren Membran gegenüber dem Inneren des Zellkerns ab. Nach außen bildet die äußere Kernmembran eine Grenze zum Zytoplasma. Die Kernhülle sieht also aus wie ein endoplasmatisches Retikulum, das den Zellkern umhüllt. Sie wird aber als Teil des Zellkerns angesehen, weil der Zellkern ein Organell ist und jedes Organell von einer Membran umschlossen sein muss. (Man kann das auch anders sehen und auch die Proteasome zu den Organellen zählen.) Wegen des dreischichtigen Aufbaus der Kernhülle müssen an den zahlreichen Kernporen die beiden Membranen den perinukleären Raum überbrücken und sich vereinigen. Durch die Kernporen erfolgt der rege Austausch zwischen Zellkern und Zytoplasma. Wie das endoplasmatische Retikulum ist auch die äußere Membran der Kernhülle von Ribosomen besetzt. Die Kernhülle ist sogar an einigen Stellen mit dem endoplasmatischen Retikulum verbunden. Tatsächlich ist sie letztlich ein Teil des ER. Im Inneren des Zellkerns ist die innere Membran verbunden mit einer 30-100 nm dicken Schicht intermediärer Filamente. Sie stabilisieren die Kernhülle und die Chromatinfäden. Während der Zellteilung wird die ganze Kernhülle vorübergehend abgebaut.
Kernhülle aus dem Medienarchiv Wikimedia Commons, gezeichnet von Peter Wolber

Kernmembran ist ein irreführender Begriff, wenn damit nicht eine, sondern zwei Membranen mit einem breiten Zwischenraum gemeint sind. Sinnvoller ist dann der Begriff Kernhülle. Man kann den Begriff Kernmembran aber auch sinnvoll im Sinne der inneren oder äußeren Membran der Kernhülle auffassen.

Kernplasma, Karyoplasma oder Nukleoplasma bzw. Nucleoplasma nennen Biologen leider und angesichts der eigentlichen Bedeutung des Begriffs Plasma völlig unsinnigerweise den gesamten von der Kernhülle umschlossenen Inhalt des Zellkerns einschließlich Chromatin und Nukleolus. Was der Begriff Kernplasma eigentlich bezeichnen müsste, nennt man Karyolymphe. Das ist die auch elektronenmikroskopisch strukturlos erscheinende Flüssigkeit im Inneren des Zellkernss, in welcher Chromatin und Nucleoli schwimmen.

Kernporen sind kompliziert aufgebaute Kanäle mit 60-100 nm Durchmesser, die einen kontrollierten Austausch von Stoffen, Makromolekülen und Ribosomen-Untereinheiten zwischen Kernplasma und Zytoplasma ermöglichen. Komplette Ribosomen können die Kernporen nicht passieren.

Kernteilung nennt man die Teilung des Zellkerns einer eukaryotischen Zelle. Diese Kernteilung kann eine Mitose oder eine Meiose sein.

Ketogruppe nennt man eine funktionelle Gruppe, die eigentlich nur aus einem Sauerstoff-Atom besteht, welches über eine Doppelbindung (zwei Elektronenpaarbindungen zwischen den beiden Atomen) an ein Kohlenstoff-Atom gebunden ist (>C=O), das seinerseits mit zwei weiteren Kohlenstoff-Atomen verbunden ist. Im Grunde enthält eine Ketogruppe ihrerseits wiederum eine funktionelle Gruppe, nämlich eine Carbonylgruppe. Die Carbonylgruppe bestimmt wesentlich die Eigenschaften der Ketogruppe und macht sie polar sowie relativ reaktionsfreudig. In dieser zieht das Sauerstoff-Atom die beiden Elektronenpaare stark zu sich hin und sorgt so für einen Elektronenmangel, also eine positive Teilladung am Kohlenstoff-Atom. Dieses positiv polarisierte Kohlenstoff-Atom zieht negative Ladungen und Teilladungen an und wird dadurch zum Ziel nucleophiler Angriffe. Wegen seiner positiven Polarisierung zieht dieses Kohlenstoff-Atom seinerseits verstärkt an den Elektronenpaaren, welche es sich mit den benachbarten Kohlenstoff-Atomen teilt.

Ketone sind Moleküle mit mindestens einer Ketogruppe.

kg = Kilogramm

Kiefernwald ist in Deutschland normalerweise ein Wald, in dem die Waldkiefer die dominierende Baumart ist. Kiefernwälder entwickeln sich von Natur aus nur da, wo der Boden der Rotbuchen zu trocken, zu nass, zu sauer oder zu Nährstoff-arm ist.

Killerzelle nennt man weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die Krebszellen und von Viren befallene Zellen in die Selbsttötung (Apoptose) treiben, um den gesamten Organismus zu retten. Man unterscheidet dabei zwischen T-Killerzellen und sogenannten natürlichen Killerzellen.

Kilojoule ist eine Energieeinheit, der es bisher nicht gelungen ist, die Kilokalorie im allgemeinen Sprachgebrauch abzulösen. Man braucht gut 2 Kilojoule(KJ), um einen 70 kg schweren Menschen um 3 m anzuheben. Das Erwärmen von 1 kg Wasser um 1 °C kostet 1 Kilokalorie oder 4,184 kJ. Eine 100-W-Glühlampe verbraucht pro Minute 6 kJ. Ein Gramm Fett sollen dem Menschen 38 kJ Energie bringen.

Kilokalorie ist eine Energieeinheit, die offiziell längst abgeschafft ist. Den Menschen ist das schnuppe. Sie benutzen weiterhin diese Energieeinheit, weil sie daran gewöhnt sind. nach der bei uns gebräuchlichsten Definition ist 1 Kilokalorie die Energiemenge die man braucht, um 1 Liter luftfreies Wasser auf Meereshöhe von 14,5 °C auf 15,5 °C zu erwärmen.

Kinase = Phosphatgruppen übertragendes Enzym

Kinesin heißt ein Motorprotein in eukaryotischen Zellen, das meistens Kinesin-Dimere bildet und an Mikrotubuli bindet. Jedes der beiden Kinesin-Monomere besteht aus einer schweren (langen) und einer leichten (kurzen) Aminosäurekette. Zusammen nennt man diese vier Aminosäureketten einen Kinesin-Komplex. Die lange Aminosäurekette bildet einen Kopfteil und einen langen Stiel. Der Kopfteil enthält die Bindungsstelle zum Mikrotubulus sowie die katalytische Domäne, die Adenosintriphosphat bindet und eines der drei Phosphate abspaltet. Die Bindung des Adenosintriphosphat, das Abspalten des Phosphats und das Ablösen des ADP verändern jeweils den Winkel zwischen Kopf und Stiel. Das Ende des Stiels ist mit der kurzen Aminosäurekette verbunden, die ihrerseits verschiedene Adapter- oder Verbindungsproteine mit unterschiedlichen Andockstellen binden kann. Die Bewegungsrichtung der meisten Kinesin-Komplexe ist vom Minus- zum wachsenden Plusende eines Mikrotubulus vom Zellkern in Richtung Peripherie der Zelle. Über Mikrotubuli ziehen Kinesin-Dimere Zellorganellen oder Vesikel. Während der Zellteilung hat ein Kinesin auch eine regulatorische Funktion. Allein in menschlichen Zellen kennt man etwa 40 verschiedene Kinesine mit unterschiedlichen Stielen und Andockstellen an beiden Seiten.
Das folgende Schema zeigt ein Kinesin-Dimer auf einem Mikrotubulus. Unten auf dem Mikrotubulus sieht man die beiden Motor-Domänen (Köpfe) (an den Aminotermini) der beiden größeren (schweren) Aminosäureketten zweier Kinesin-Monomere. Darüber sieht man die umeinander geschlungenen Stiele der beiden Kinesin-Monomere. Oben fehlen die Halterungen für die Bindung an die Fracht.
ein Kinesin auf einem Mikrotubulus
anonym, CC BY-SA 3.0
Das folgende animierte gif zeigt, wie ein Kinesin-Dimer ein Vesikel über einen Mikrotubulus zieht. Wahrscheinlich besteht dieses Motorprotein aus anderen Kinesin-Monomeren, denn die erste und die zweite Darstellung unterscheiden sich deutlich im Bereich der Stiele direkt über den Köpfen.
K. Dreblow und K.J. Böhm, CC BY-SA 4.0
Das folgende Schema zeigt Schritt für Schritt, wie sich ein Kinesin-Dimer über einen Mikrotubulus bewegt. Dabei werden die leichten Ketten und größtenteils auch die Stiele ausgeblendet, weil sie mit dem Mechanismus des Laufens nichts zu tun haben.
ein Kinesin auf einem Mikrotubulus
französisches Original von Slagt, englisch von Brian Jordan, beide Public domain
Das folgende Schema zeigt Schritt für Schritt, wie sich ein Kinesin-Dimer über ein Actin-Filament bewegt.
ein Kinesin auf einem Actin-Filament
anonym, CC BY-SA 3.0

Kinetische Energie ist Bewegungsenergie. Je größer ein Auto ist und je schneller es fährt, umso mehr Energie wirkt beim Aufprall auf ein Hindernis. Kinetische Energie ist also Masse mal Geschwindigkeit.

Klasse nennt man allgemein eine durch mindestens eine wesentliche Gemeinsamkeit von anderen Klassen unterscheidbare Teilmenge einer übergeordneten Menge. Beispiele sind die unterschiedlich wohlhabenden gesellschaftlichen Klassen und die Schulklassen mit ungefähr gleichem Alter und Stundenplan.
In der Biologie ist eine Klasse eine Stufe der systematischen Einteilung (hierarchischen Taxonomie nach Carl von Linné) der Lebewesen. In ihr befindet sich die Klasse einen Rang oberhalb der Ordnung (Ordo) und unterhalb des Stammes (Phylum). Aber die Taxonomen fügen immer wieder zusätzliche Abstufungen in ihre Taxonomien ein. Beim Wolf wären das beispielsweise der Oberstamm Neumünder, der Stamm Chordatiere, der Unterstamm Wirbeltiere, die Überklasse Kiefermäuler, die Reihe Landwirbeltiere, die Klasse Säugetiere, die Unterklasse höhere Säugetiere und die Ordnung Raubtiere.

Biologische Klassifikation

Kleinhirn = Cerebellum

Klima nennt man die Summe aller an einem Ort über Jahrzehnte immer wieder auftretenden Wetter-Phänomene und ihrer typischen jahreszeitlichen Abfolgen.

Klimaforscher nennen sich Forscher, deren Forschung auch nur im Entferntesten irgend etwas mit dem Klima zu tun hat. Man bekommt nunmal ungerechterweise sehr viel leichter Geld und öffentliche Aufmerksamkeit für seine Forschung, wenn man sie als Klima-Forschung bezeichnet und nicht als Plankton- oder Boden-Forschung.

Klimawandel oder Klimaänderung nennt man die Änderung des Klimas an einem Ort bzw. auf einem gesamten Planeten wie der Erde. Eigentlich ist Klimawandel etwas ganz normales, denn es hat auf der Erde seit über 4 Milliarden Jahren immer Klimawandel gegeben. Heute aber machen Viele gute Geschäfte mit einem hysterischen Klima-Alarmismus und noch mehr dumme Menschen plappern einfach alles nach, ohne nachzudenken. Viele Menschen glauben daher, Klimawandel sei etwas ganz schlimmes, das um jeden Preis verhindert werden müsse und könne. Obwohl der Meeresspiegel seit der letzten Kälteperiode unserer aktuellen Eiszeit bereits um mehr als 100 Meter angestiegen ist, behaupten nun selbst unsere öffentlich-rechtlichen Medien, die Welt gehe buchstäblich unter, wenn der Meeresspiegel noch einen weiteren Meter ansteige. Und obwohl die Evolutionstheorie die Anpassungsfähigkeit der Spezies eindrucksvoll nachweist, prophezeien die Klima-Alarmisten das größte Artensterben der Erdgeschichte für den Fall, dass es auf der Erde noch ein paar Grad wärmer würde. Dabei gab es schon sehr viel wämere Zeiten auf der Erde, denn immerhin befinden wir uns immer noch in einer Eiszeit. Anders als es die Klima-"Forscher" uns glauben machen wollen, ist aber der Umgang mit dem Klimawandel keine wissenschaftliche, sondern eine politische Frage. Denn jeder für Versuche der Verhinderung des Klimawandels ausgegebene Euro fehlt bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels oder beispielsweise im Gesundheitswesen und der Instandhaltung von Schulen und Straßen. Wir sind nämlich keineswegs ein reiches, sondern ein mit über 2 Billionen Euro hochverschuldetes Land mit zunehmend verrottender Infrastruktur und immer mehr Menschen, die auf Almosen (Sozialhilfe und Nahrungsmittelspenden) angewiesen sind. Uns fehlen Tausende Ärzte, Zigtausende Lehrer und Hundertausende Kindergärtnerinnen. Aber für kontraproduktive Versuche (z.B. Glühlampenverbot, E10 und Wärmedämmung von Hausfassaden) der Klimastabilisierung soll uns nichts zu teuer sein? Es ist höchste Zeit, dass unseren Politikern und Journalisten mal ein Licht aufgeht und sie mal anfangen, ihre eigenen Hirne zu benutzen.

Klimaschutz bedeutet wenig überraschend Schutz des Klimas. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn das Klima ist kein empfindungsfähiges Wesen, das geschützt werden müsste. Das Klima kann auch nicht zerstört, sondern nur verändert werden. Aber das Klima hat sich auf unserem Planeten immer verändert und wird das solange tun, bis es niemanden mehr geben wird, der das bedauern könnte. Letztlich ist es uns auch nicht möglich, das Klima zu schützen. Spätestens wenn sich die Sonne zum Roten Riesen aufbläht, wird auf unserem Planeten alles vernichtet, was wir Menschen gerne schützen würden. Worum es beim Klimaschutz daher in Wirklichkeit geht, ist der Versuch, das Klima möglichst lange so zu erhalten, wie wir es gewohnt sind oder wie wir sie gerne hätten.

Klimaschützer gibt es eigentlich gar nicht, weil Klima nichts ist, was Schutz braucht. Passender wären die Begriffe Klimakonservator oder Klimawandel-Verhinderer, weil es sogenannten Klimaschützern darum geht, das Klima konstant zu halten. Und selbstverständlich geht es ihnen dabei auch nicht um das Wohl des Klimas, sondern nur um ihr eigenes Wohlbefinden. Der Begriff Klimaschützer ist aber auch deshalb fragwürdig, weil kein Mensch, keine Gesellschaft und nicht einmal ein ganzer Kontinent in der Lage wäre, alleine einen Klimawandel zu verhindern. In Wirklichkeit sind daher sogenannte Klimaschützer Menschen, die versuchen, ihr Interesse an einer Verhinderung des Klimawandels gegen andere Interessen politisch durchzusetzen.

Klimax = Höhepunkt oder relativ stabiler Endpunkt einer Entwicklung

klinisch = Im Zusammenhang mit dem Verlauf einer Krankheit ist damit die Phase nach der symptomfreien Inkubationszeit gemeint, in der die Krankheit ausgebrochen ist und die Krankheitserscheinungen sichtbar werden. Eine klinische Diagnose ist eine Diagnose aufgrund der Symptome im Gegensatz zu einer Diagnose aufgrund der Untersuchung eines Leichnams. Klinische Symptome sind zwischen Ausbruch einer Krankheit und deren Ende durch Heilung oder Tod erkennbare Symptome. Klinisch resistent bedeutet, daß trotz erfolgter Infektion keine Krankheit ausbricht.

Klitorisbedeutet kleiner Hügel und ist damit ein unpassender Name für ein Organ der Frau, das noch wesentlich stärker als der Penis des Mannes durch Berührung und Reibung bis hin zu einem Orgasmus erregbar ist. Äußerlich sichtbar ist von der Klitoris nur die etwa erbsengroße Eichel (Glans clitoridis). Von da aus reicht der Klitorisschaft oder die Klitoriswurzel (Corpus clitoridis) zunächst nur wenige Zentimeter nach innen und teilt sich dann in 4 lange Schwellkörper. Etwas weiter außen und oben, direkt unter den Beckenknochen liegen zwei durchschnittlich etwa 11 cm lange Klitoris-Schenkel (Crus clitoris). Etwas weiter innen und direkt unter den kleinen Vulvalippen liegen zwei kürzere und dickere Schwellkörper (Bulbus vestubuli). Frühe und dennoch schon perfekte anatomische Zeichnungen der Klitoris findet man im Buch: "Georg Ludwig Kobelt, Die männlichen und weiblichen Wollust-Organe des Menschen und einiger Säugethiere: in anatomisch-physiolog. Beziehung - Freiburg i.Br., 1844".
Clitoris
Georg Ludwig Kobelt, Public domain
Die Erkenntnisse von Prof. Kobelt wurden bis heute von den Verfassern biologisch-medizinischer Schul- und Lehrbücher ignoriert. Wiederentdeckt und mit verschiedenen Methoden genauer untersucht wurde dann die Klitoris von Prof. Dr. Helen O'Connell. Sie veröffentlichte 1998 genaue anatomische Darstellungen der Klitoris im weiblichen Beckenboden. Ihr verdanken wir eine auch für Laien verständliche räumliche Darstellung der Klitoris in ihrer natürlichen Umgebung auf der Grundlage von MRT-Bildern.
Clitoris
Helen O'Connell, CC BY-SA 4.0
Man erkennt unten die schlauchförmige Vagina, welche die äußerlich sichtbare Vulva mit dem Gebärmutterhals verbindet. Fast im rechten Winkel zur Vagina erstreckt sich die relativ große Gebärmutter nach vorne bzw. in den Bildern nach oben. In den Bildern vor der Gebärmutter sieht man die Blase. Die Harnröhre wird in den Bildern von der Klitoris verdeckt. Man sieht nur ihren Ausgang im Winkel zwischen den inneren Klitoris-Schenkeln (Bulbus vestubuli) und oberhalb des Vagina-Eingangs.
Das folgende Schema der Klitoris beschränkt sich auf die Darstellung der Klitoris und deutet zur Orientierung die kleinen Vulvalippen sowie die Klitoris-Vorhaut durch Striche an.
Klitoris
anonym, CC SA 1.0
Dieses Schema zeigt oben die von außen sichtbare Klitoriseichel und das im Körper versteckte Schwellkörper-System. 1. Eichel (Glans clitoridis in der Vorhaut) 2. Schwellkörper (Corpus cavernosum) 3. Schwellkörperschenkel (Crus clitoris) 4. Harnröhrenmündung 5. Vorhofschwellkörper (Bulbus vestubuli) 6. Scheidenöffnung
Inzwischen findet man im World Wide Web eine drehbare dreidimensionale Darstellung der Klitoris und sogar Koordinaten, mit deren Hilfe man ein Modell mittels 3D-Drucker ausdrucken kann. Wer keinen 3D-Drucker besitzt, kann fertige 3D-Modelle nach Prof. Dr. Daniel Haag-Wackernagel auch kaufen. Die sind aber nicht billig.

Klon nennt man eine durch ungeschlechtliche Vermehrung entstandene, genetisch identische Nachkommenschaft oder einen einzelnen von mehreren genetisch identischen Nachkommen.

klonieren = eine Klonierung durchführen

Klonierung nennt man in der Biologie die Herstellung eines Klons. Man kann Pflanzen ganz leicht klonieren, indem man z.B. Triebe oder Zweige abbricht und in Wasser oder Erde steckt. Man kann sie aber auch in einzelne Zellen auflösen und aus diesen dann auf Nährboden komplette neue Pflanzen züchten. Man kann einen Regenwurm klonen, indem man ihn in der Mitte durchschneidet, denn beide Enden regenerieren sich zu vollständigen Würmern. Auch bei höheren Tieren spricht man von Klonieren, wenn man aus mehreren Eizellen die Zellkerne entfernt, diese durch Zellkerne aus Körperzellen eines Tieres ersetzt und mit diesen Eizellen weibliche Tiere künstlich befruchtet. Allerdings sind die so entstehenden Nachkommen nicht wirklich vollständig genetisch identisch mit dem Spender der Zellkerne, weil die Mitochondrien mit ihrem eigenen Erbgut aus den Eizellen stammen. Besonders einfach ist das Klonieren von Bakterien, denn man muss nur ein einzelnes Bakterium in eine Nährlösung werfen, in welcher es sich dann einfach durch Teilung vermehrt. Allerdings kommt es dabei oft zu Mutationen, sodaß schließlich doch nicht alle Bakterien in der Lösung vollständig identisch sind. Außerdem nennt man diese Klonierung in der Molekularbiologie nicht Klonierung, weil man den Begriff meist im engeren Sinne für eine ganz bestimmte Klonierung verwendet. Unter Klonierung verstehen Molekularbiologen normalerweise die Vermehrung einer Nukleinsäure-Sequenz in einem Vektor.

Knochen nennen wir die harten, druck- und zugfesten, aber nur wenig biegsamen Teile unseres Körpers, die bei vielen Tieren das schützende, stützende und schnelle Bewegungen ermöglichende Skelett bilden. Trotz großer Ähnlichkeit zählen die Zähne nicht zu den Knochen, weil sie einen ganz anderen Ursprung haben und von anderen Zellen gebildet werden. Auf die scheinbar einfache Frage nach der Zahl der menschlichen Knochen gibt es keine einfache Antwort, weil erstens einige kindliche Knochen zusammenwachsen, zweitens manche Erwachsene zusätzliche Rippen oder Fußwurzelknochen besitzen und weil es drittens Ansichtssache ist, ob man 1 Hüftbein oder seine ursprünglich 3 Knochen Darmbein, Schambein und Sitzbein, 1 Kreuzbein oder 5 Kreuzbeinwirbel, 1 Steißbein oder 4-5 Steißbeinwirbel zählt. Deshalb findet man auch in seriösen Quellen Angaben zwischen weniger als 200 und über 210 menschlichen Knochen.
Aufgebaut werden Knochen von Zellen, die man Osteoblasten nennt. Sie scheiden langkettige Eiweiße namens Kollagen aus, umgeben sich damit und vernetzen es mit Hilfe von Vitamin C. So bilden die Kollagenfasern ein zugfestes dreidimensionales Netzwerk, das zunächst nur mit Wasser gefüllt ist und in dieser Form als Matrix bezeichnet wird. Fast genauso sind übrigens Gummibärchen aufgebaut, denen nur wegen der künstlichen Herstellung die Zellen fehlen. In diese Matrix hinein exportieren die Osteoblasten zweifach positiv geladene Calcium-Ionen und negativ geladene Phosphat-Ionen. In dieser Mischung sind diese Ionen nur noch schlecht wasserlöslich und bilden deshalb innerhalb der Matrix und mit dieser verbunden Kristalle, die auch noch Hydroxylionen enthalten. Diese Hydroxylapatit genannten Kristalle machen Knochen so druckfest (~15 kg/mm2). Zur Zugfestigkeit (~10 kg/mm2) der Knochen tragen sie zusammen mit den Kollagenfasern bei. Gemeinsam bilden das Kollagen-Netzwerk und Hydroxylapatit ein natürliches Verbund-Material, das an Stahlbeton erinnert. Wenn allerdings die Collagenfaser reißen, dann muss an solchen Stellen auch das Hydroxylapatit aufgelöst werden, um ein neues Kollagen-Netz aufbauen zu können.
In der selbst erzeugten harten Knochen-Substanz eingemauert sitzen die Osteoblasten, die man in diesem Zustand Osteozyten nennt. Die Osteozyten sind ähnlich wie Nervenzellen durch lange Zellfortsätze zu einem Netzwerk verbunden. Wahrscheinlich ist es dieses Netzwerk, das die Anpassung des Auf- und Abbaus des Knochens an seine Belastung reguliert. Den Abbau der harten Knochen-Substanz besorgen große, mehrkernige Osteoklasten, die mit den weißen Blutkörperchen verwandt sind. Bei jungen Menschen überwiegt die Tätigkeit der Osteoblasten, bei älteren Menschen sind die Osteoklasten aktiver. Verschieben kann man dieses Beinahe-Gleichgewicht zugunsten der Osteoblasten durch genügend Schlaf, abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Sonnenlicht auf der Haut und regelmäßiges Muskeltraining.
Man unterscheidet längliche Röhrenknochen mit schlankem Schaft (Diaphyse) und verdickten Enden (Epiphysen), die platten Knochen (Schädel, Schulterblatt, Brustbein, Rippen und Becken), kurze Knochen (z.B. in der Handwurzel), die an Gelenken vorkommenden Sesambeine wie die Kniescheibe und sogenannte unregelmäßige Knochen, die in keine der anderen Gruppen passen (z.B. Unterkieferknochen und Wirbelknochen).
Unter der gut durchbluteten und von Nerven durchzogenen Knochenhaut haben Knochen eine Knochenrinde aus massivem, in Schichten aufgebautem Knochen. Diese massive Knochen-Substanz bildet sich ringförmig um Blutgefäße herum. Dabei wechseln sich links- und rechtsspiralige Schichten ab, was die Struktur besonders stabil macht. In besonders belasteten Bereichen wie an den Enden von Röhrenknochen oder in den druckbelasteten Teilen der Wirbelkörper gibt es unter der Knochenrinde Netzwerke relativ dünner Knochenbälkchen. Sie leiten Druck oder Zugkräfte ab, wie man es auch von Brückenpfeilern oder den Streben des Eiffelturms kennt. Insgesamt bilden die Knochenbälkchen eine schwammartige Knochen-Substanz, in deren Zwischenräumen sich Knochenmark ausbreiten kann.
Knochen verstärkendes Wachstum kann überall erfolgen, wo Knochen durch Druck oder Zugkräfte belastet wird. Aber das Längenwachstum der Röhrenknochen erfolgt an sogenannten Wachstumsfugen. Das sind Knorpelschichten zwischen Diaphyse und Epiphyse. Dort wächst in der Mitte neuer Knorpel, während er an den Grenzen zum Knochen in neuen Knochen umgewandelt wird. Unsere Schädelknochen wachsen und gebrochene Knochen wachsen zusammen, indem sie umgebendes Bindegewebe in Knochen umgewandelt wird.
Wer mehr über Knochen wissen möchte, findet vertiefte Informationen bei Prof. Arno Helmberg

Knochenbälkchen nennt man die vor allem entlang der Zug- und Drucklinien verlaufende harte Knochen-Substanz im schwammförmigen Inneren besonders belasteter Knochen. Die mit weichem Knochenmark gefüllten Hohlräume zwischen den Knochenbälkchen machen den Knochen nicht nur leichter, ohne dass darunter die Druck- und Zugfestigkeit zu sehr leidet. Der vielleicht noch wichtigere Vorteil dieser Bauweise dürfte ihre Flexibilität sein. Nur weil sich zwischen ihnen kein hartes Material befindet, können sie sich verbiegen. Das macht Knochen bruchfester und etwas biegsam. Die Knochenbälkchen ähneln den Balken eines Fachwerkhauses, das oft im Verlaufe von Jahrhunderten krumm und schief wurde, aber nicht einstürzte.

Knochenhaut, Periost oder Pericranium heißen die Faszien (flächige Bindegewebe), die wie gut durchblutete und von Nerven durchzogene Haut unsere Knochen umgeben. Knochenhaut ernährt den Knochen und produziert neue Knochenzellen für das Dickenwachstum und die Reparatur verletzter Knochen. Knochenhaut verbindet auch die Knochen mit Sehnen und Bändern.

Knochenmark
Markknochen Knochenmark befindet sich im Inneren von Knochen und ist gut durchblutet. Beim Säugling dient es noch überall der Blutzellenbildung, aber mit zunehmendem Alter verfettet es in vielen Knochen.
Rainer Zenz, GNU Free Documentation License

Knorpelhaut oder Perichondrium heißen die Faszien (flächige Bindegewebe), die wie gut durchblutete und von Nerven durchzogene Haut unsere Knorpel außerhalb der Gelenke umgeben. Knorpelhaut ernährt den Knorpel.

Knorpelzelle heißt eine Zelle, die sich im Knorpel befindet und den Knorpel aufbaut.

Knospen sind in Pflanzen die Orte des primären Wachstums an den Enden wachsender Jungtriebe an den Sprossenden. Knospen nennt man auch die noch unfertigen Blüten.

kodominant = den Phänotyp eines mindestens diploiden Organismus im Hinblick auf ein einzelnes Merkmals in etwa gleichem Maße durch mindestens zwei unterschiedliche Allele eines Gens heterozygot bestimmend, aber im Gegensatz zu intermediären Erbgängen nicht als homogene Mischform beider Merkmale, sondern durch voneinander unabhängige, volle Expression der Genprodukte beider Allele (Kodominant werden beispielsweise die Blutgruppen-Merkmale A und B vererbt und es entsteht die Blutgruppe AB.)

Kodominanz nennen wir in der Genetik die gleichzeitige, von einander unabhängige Ausprägung zweier Merkmale aufgrund der Expression zweier voll funktionsfähiger und deshalb dominant vererbter Allele eines Gens. Ein Beispiel ist die Kodominanz der Blutgruppen-Merkmale A und B, deren Vererbung zur Blutgruppe AB führt.

Koeffizient = konstanter Faktor einer veränderlichen Größe

Kognition nennt man die Summe aller Hirntätigkeiten, die mit dem Wahrnehmen, Erkennen und Denken zusammenhängen.

kognitiv = Fähigkeiten bzw. Leistungen eines Gehirnes, die etwas mit Denken, Verstand und anderen bewußten Hirntätigkeiten zur Erkenntnis- und Informationsverarbeitung zu tun haben (z.B.: Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Orientierung, Erinnerung, Lernen, Problemlösung, Kreativität, bildliches Vorstellungsvermögen, Planung, Argumentation, Selbstwahrnehmung, Wollen oder Glauben).

Kohle heißt ein durch Inkohlung pflanzlicher Biomasse entstandenes braunes bis schwarz glänzendes, relativ weiches Gestein. Sie besteht überwiegend aus dem chemischen Element Kohlenstoff und komplexen Kohlenstoff-Verbindungen.

Kohlenhydrate sind chemisch betrachtet Polyhydroxyaldehyde, Polyhydroxyketone oder chemische Verbindungen, die dazu hydrolysiert werden können. Dabei bedeutet "Polyhydroxy-", dass am Kohlenstoff-Grundgerüst außer einer Aldehydgruppe oder einer Ketogruppe noch mehrere Hydroxylgruppen hängen. Die allgemeine Formel ist Cn(H2O)n. Zu den Kohlenhydraten gehören alle Zucker (Monosaccharide und Disaccharide) sowie zusätzlich die Polysaccharide. Polysaccharide wie Stärke und Zellulose schmecken nicht süß und sind deshalb keine Zucker. Trotzdem werden sie Vielfachzucker genannt, weil sie aus vielen Einfachzuckern (Monosacchariden) bestehen. Die sich im Polymer vielfach wiederholende Grundeinheit (Monomer) kann ein Monosaccharid oder ein Disaccharid (Zweifachzucker) sein.

Kohlenstoff oder Carbon nennt man das chemische Element mit dem Elementsymbol C und der Ordnungszahl 6. Kohlenstoff-Atome besitzen also im Atomkern 6 Protonen. Im elektrisch ungeladenen Zustand besitzen Kohlenstoff-Atome 4 einsame Valenzelektronen, die bis zu 4 Atombindungen eingehen, um die besonders stabile (energetisch günstige) Edelgaskonfiguration zu erreichen. Im Periodensystem der chemischen Elemente findet man Kohlenstoff als leichtestes Element (2. Periode) der vierten Hauptgruppe (Kohlenstoffgruppe). In der Natur findet man Kohlenstoff als reines Element (Diamant oder Graphit) und in unzähligen chemischen Verbindungen (Carbonate, Kohlenstoffdioxid, Biomoleküle) vor. Mit seinen 4 Valenzelektronen steht es genau zwischen den Alkalimetallen und den Halogenen, die beide leicht zu Ionen werden, um die stabile Edelgaskonfiguration zu erreichen. Für Kohlenstoff-Atome ist die Edelgaskonfiguration nur erreichbar, indem sie 4 einfache Atombindungen eingehen oder einfache Atombindungen durch Doppelbindung oder Dreifachbindungen ersetzen. Diese vielen Möglichkeiten sind die perfekte Voraussetzung für die Bildung komplexer Moleküle und darum bilden Kohlenstoff-Atome die Grundgerüste aller Biomoleküle. Das Schema unten zeigt, welche Formen Kohlenstoff bei verschiedenen Druck-Temperatur-Kombinationen annimmt.
Kohlenstoff
anonym, CC BY-SA 4.0

Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein kleines Molekül aus einem Kohlenstoff-Atom und zwei Sauerstoff-Atomen CO2. Es entsteht, wenn Kohlenstoff-haltige, also organische Stoffe (organisches Material) mit Sauerstoff chemisch reagieren. Das passiert, wenn unsere Zellen mit Hilfe von Sauerstoff die chemische Energie aus unseren Nährstoffen gewinnen oder wenn etwas verbrannt wird. Pflanzen atmen Kohlenstoffdioxid ein und mit Hilfe der Strahlungsenergie von Licht verbinden sie Kohlenstoffdioxid mit Wasser zu Traubenzucker (Glucose).

Kohlenstoffmonoxid oder fachsprachlich korrekt Kohlenstoffmonooxid (CO) ist ein kleines, für Menschen lebensgefährlich giftiges Molekül aus einem Kohlenstoff-Atom und einem Sauerstoff-Atom CO. Es entsteht, wenn Kohlenstoff-haltige, also organische Stoffe (organisches Material) mit zuwenig Sauerstoff unvollständig verbrennen. Das Kohlenstoffmonoxid-Molekül ist nicht leicht zu verstehen, weil das Kohlenstoff-Atom normalerweise 4 bindende Elektronenpaare bildet und das Sauerstoff-Atom nur 2. Im Kohlenstoffmonoxid-Molekül gibt es eine Dreifachbindung. Erklären kann man sich das, wenn man die mesomeren Grenzstrukturen betrachtet: CO

Kohlenwasserstoff nennt man jedes Molekül, das nur aus Kohlenstoff- und Wasserstoff-Atomen besteht. Diese können ketten- oder ringförmig angeordnet und auch verzweigt sein. Man unterscheidet Alkane, Alkene und Alkine sowie Cycloalkane und Aromaten.

Kohorte nennt man im Zusammenhang mit der BSE-Bekämpfung inzwischen die Tiere einer Herde, die 12 Monate vor bis 12 Monate nach einem BSE-Rind im selben Betrieb geboren wurden (Geburtskohorte) oder nachweislich dasselbe Futter erhalten haben (Fütterungskohorte). Ursprünglich war aber eine Kohorte eine militärische Einheit der Römer. In diesem Sinne der Einheit versteht man in den Sozialwissenschaften und oft auch in der TSE-Forschung eine Kohorte im allgemeineren Sinne einer Gruppe mit gleichartigen Startbedingungen (z.B.: Alterskohorten, Geburtenkohorten, Eheschließungskohorten, Berufseintrittskohorten).

Koks ist ein sehr poröser fossiler Brennstoff mit extrem hoher (95-98%) Kohlenstoff-Konzentration. Koks entsteht seit 1729 aus Steinkohle, indem diese ohne Sauerstoff-Zufuhr bei 11000-1400°C in sehr schmalen, aber langen und hohen Kammern 16-18 Stunden erhitzt wird. Ohne Sauerstoff verbrennt die Kohle nicht. Stattdessen entweichen fast alle flüchtigen Stoffe aus der Kohle. Pro Tonne Steinkohle entstehen so 350-400 Kubikmeter Gas. Beim Abkühlen gewinnt man aus dem Gas durch Kondensation Ammoniak und etwa 50 kg einer Steinkohlenteer genannten braunen Flüssigkeit. Als fester Rückstand entsteht bei der Verkokung Koks mit einem Kolenstoffanteil von 95-98% und nur noch geringen mineralischen Rückständen. Aufgrund seiner Reinheit setzt die Verbrennung von Koks wenig Rauch, Ruß und Schwefel frei. Darum eignet sich Koks für die Stahl-Produktion. Das Nebenprodukt Ammoniak dient vor allem der Dünger-Produktion, während Steinkohlenteer mit seinen über 300 wichtigen chemischen Verbindungen zur Basis der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufblühenden organisch-chemischen Großindustrie wurde. Übrig bleibt nach der Kondensation ein rund 55% Wasserstoff und 20% Methan enthaltendes Gas, welches früher nach Zugabe von Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff als Leucht bzw. Stadtgas vielen Haushalten zugeführt wurde. Heute verwendet man das Gas nur noch zur Aufzeizung der Kokskammern und in Hochöfen.

Kollagen oder Collagen nennt man eine der wichtigsten Strukturprotein-Familien des Wirbeltierkörpers. Man findet Kollagen hauptsächlich in der extrazellulären Matrix von Bindegeweben wie Knochen, Zähnen, Knorpel, Sehnen, Bändern und der Haut. Früher stellte man aus Kollagen sogenannten Knochenleim her, heute macht man daraus Gelatine. Kollagen besteht aus vielen langgestreckten Kollagen-Molekülen, von denen jedes eine linksgängige Helix bildet. Jeweils drei dieser Helices sind dann in einer rechtsgängigen Superhelix, der sogenannten Tripelhelix arrangiert und untereinander durch Wasserstoffbrückenbindungen und einige Disulfidbrücken verbunden. Viele dieser Tripelhelices verbinden sich leicht versetzt zu einer viele Mikrometer langen Kollagenfibrille und viele Kollagenfibrillen bilden eine Kollagenfaser. Aufgrund ihrer dichten Wicklung besitzen Kollagenfasern eine enorme Zugfestigkeit und sind kaum dehnbar. Deshalb können sie das Zehntausendfache ihres eigenen Gewichtes tragen. Auffallend an der Primärstruktur (Aminosäuresequenz) des Kollagens ist, dass jede dritte Aminosäure ein Glycin ist, die kleinste aller Aminosäuren. Ein in der Proteinfamilie der Kollagene häufig wiederholtes Sequenzmotiv ist Glycin-Prolin-Hydroxyprolin.

Collagen
Die beiden Grafiken zeigen einen Ausschnitt einer rechtshändigen Tripelhelix aus drei linksgängigen Helices menschlichen Kollagens Typ Iii. Oben sieht man eine sogenannte Ball-and-Stick-Darstellung. Sie deutet die einzelnen Atome und ihre Bindungen an. Darunter sieht man eine sogenannte CPK-Darstellung der selben Struktur. Sie zeigt die Räume, die von den Atomen eingenommen würden. Dabei sind die drei Helices zur besseren Unterscheidung unterschiedlich gefärbt. Erstellt habe ich diese Grafiken mit Hilfe der Sequenz 4GYX der frei zugänglichen Protein Data Bank und dem Jmol-applet des Open Source Java Viewer for chemical structures in 3D.
Collagen
Die folgenden Bilder zeigen zwei miteinander verbundene, rechtshändige Tripelhelices aus je 3 Collagen-Polypeptidketten, von denen jede eine linksgängige Kollagen-Helix ist. Man findet diese Struktur in der Protein-Datenbank unter der Nummer 3T4F und wählt einfach rechts: "view in 3D".
Collagen
Oben sieht man wieder nur die Atome und Atombindungen, unten die Räume, welche die Atome einnehmen würden. Wenn genau hinsieht, erkennt man oben die gestrichelten Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Kollagen-Molekülen.
Collagen
Diese Ergebnisse meiner Nutzung frei verfügbarer Daten und Programme dürfen selbstverständlich ebenfalls von jedem völlig frei genutzt werden.

kollidieren = zusammenstoßen, zusammenprallen, unvereinbar sein

Kolon, Colon oder Grimmdarm nennt man den größten Teil des Dickdarms, nämlich alles außer dem Blinddarm. In ihm wird der kaum noch Nährstoffe enthaltende Nahrungsbrei durch Salz- und Wasserentzug eingedickt, wobei Milliarden von Bakterien helfen und nebenbei auch noch die Vitamine K und B produzieren.

Kolonie nennen Biologen eine Gruppe von Lebewesen, die an einem bestimmten Ort in unmittelbarer Nähe zu einander leben und deren Siedlungsgebiet von anderen Siedlungsgebieten der gleichen Art räumlich getrennt ist.

Kolorimetrie oder auch Photometrie nennt man die Bestimmung der Konzentration eines gelösten Farbstoffes durch die Messung der durch ihn verursachten Lichtabsorption bei einer bestimmten Wellenlänge. Möglich ist dies, weil die Schwächung eines monochromatischen Lichtstrahles in einer nicht zu konzentrierten Farbstoff-Lösung nur von seiner Wegstrecke, der Konzentration des Farbstoffes und von dessen stofftypischen Eigenschaft abhängt, Licht dieser Wellenlänge zu schlucken bzw. in eine andere Energieform umzuwandeln. Diese Stoff-typische Eigenschaft nennt man molaren Absorption-Koeffizienten oder auch Extinktions-Koeffizienten und er ist abhängig von der Wellenlänge des Lichtes, weil Farbstoffe bei verschiedenen Wellenlängen unterschiedlich stark absorbieren. Ansonsten wären sie ja nicht farbig, sondern grau. Mathematisch wird dieser Zusammenhang zwischen der Konzentration eines Farbstoffes und seiner Licht absorbierenden Wirkung durch das Lambert-Beersche-Gesetz (E = e • K • D) beschrieben, nach dem die Extinktion (E) einer Lösung proportional zur Konzentration (K) der darin gelösten lichtabsorbierenden Substanz und der Schichtdicke (D) der Lösung ist. Der Proportionalitätsfaktor ist dabei der molare Extinktions-Koeffizient (e). Daraus ergibt sich die Relation: Konzentration = gemessene Absorption / (molarer Absorption-Koeffizient • Schichtdicke).

kolorimetrisch = mittels Kolorimetrie

Kolostrum = Kolostralmilch vom lateinischen Colostrum heißt auch Vormilch, Biestmilch und Hexenmilch und ist die erste nach der Geburt eines Säugers von dessen Mutter produzierte Milch, welche sich von normaler Milch durch die in ihr enthaltenen Kolostrumkörperchen und Antikörper der Mutter unterscheidet. Beim Menschen wird das Kolostrum in geringen Mengen bereits ab der 6. Schwangerschaftswoche und in erheblichen Mengen während der ersten 3-5 Tage nach der Entbindung produziert. Kühe produzieren etwa 5 Tage lang (Berchtold/Grunert:Tierärztliche Geburtshilfe und Gynäkologie in Frage und Antwort, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1977) das für die menschliche Ernährung wegen seiner abführenden Wirkung und mangelhafter Kochfestigkeit ungeeignete Kolostrum, welches außerdem häufig rote Blutkörperchen oder deren Farbstoff Hämoglobin enthält und dadurch unappetitlich aussieht (Scheunert/Trautmann, Lehrbuch der Veterinärphysiologie, 7. Aufl. 1987, Hrsg. G. Wittke). Paragraph 18, Absatz 2 der deutschen Milchverordnung verbietet daher die Verwendung des Gemelkes der ersten 5 Tage für die menschliche Ernährung. In der Kälberaufzucht wird die maximale Immunität nur erreicht, wenn die neugeborenen Tiere während der ersten beiden Lebensstunden mit 1,5 Litern Biestmilch versorgt werden. Weitere 2,5 Liter müssen innerhalb der nächsten 12 Stunden getränkt werden. Dies ist verständlich, weil der Albumin/Globulin-Gehalt der Kolostralmilch sehr rasch von 16.6% (1 Stunde nach der Geburt) über 8,9% (nach 12 Stunden), 5,0% (nach 24 Stunden) und 2,2% (nach 48 Stunden) auf 0,9% nach 72 Stunden abnimmt (Scheunert/Trautmann, Lehrbuch der Veterinärphysiologie, 7. Aufl. 1987, Hrsg. G. Wittke). Etwa im gleichen Zeitraum nimmt auch die Durchlässigkeit der Kälberdarmwand für unverdaute Antikörper ab (Ernst Granz, Tierproduktion, 8. Auflage 1978, Paul Parey Verlag, Berlin und Hamburg). Weitere Informationen zu Biestmilch stellen beispielsweise das Institut für Tierzucht der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommerns und die Zeitung "Schweizer Bauer" im Internet zur Verfügung.

Kolostrumkörperchen = Leukozyten, welche zu Beginn der Laktation aus dem Bindegewebe in die Endstücke der Milchdrüse einwandern, sich dort mit Fetttropfen beladen und sich dadurch beträchtlich vergrößern

Kommunikation = einseitiger oder wechselseiiger Austausch von Informationen

kommunizieren = Kommunikation betreiben

Kompartiment = (meistens) durch eine Membran von seiner Umgebung abgetrennter (Reaktions)-Raum

Kompartimentierung bedeutet in der Biologie die Unterteilung eines großen in mehrere kleine Räume. In eukaryotischen Zellen bilden die Organellen durch Membranen vom Zytoplasma abgegrenzte Reaktionsräume, die auch Kompartimente genannt werden.

kompensieren = ausgleichen

kompetitiv = konkurrierend, in einem Wettbewerb befindlich

Kompetitive Hemmung nennt man in der Biochemie die unvollständige und reversibel Behinderung einer Enzym-katalysierten chemischen Reaktion durch einen isosterisch bindenden Inhibitor. Weil das Substrat und der Inhibitor um das aktive Zentrum konkurrieren und weil Konkurrenz auf Englisch competition heißt, nennt man den Inhibitor kompetitiven Hemmstoff. Weil die Bindung des Hemmstoffes an das aktive Zentrum des Enzyms ebenso reversibel wie die des Substrates ist, wird dessen Umsetzung durch das Enzym bei der kompetitiven Hemmung nicht vollständig unterdrückt und kann durch eine Erhöhung der Subtrat-Konzentration überwunden werden.

komplementär = ein Gegenstück ergänzend

Komplex nennt man ein aus mehreren Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes.

komplex = vielschichtig, zusammengesetzt, die Eigenschaft einer vielschichtig zusammengesetzten Struktur, Adjektiv zum Substantiv Komplexität

Komplexauge oder Facettenauge nennt man das aus vielen kleinen Einzelaugen (Ommatidien) zusammengesetzte Auge der Insekten und bestimmter anderer Gliederfüßer.

Komplexität nennt man in der Alltagssprache und in der Informatik die Kompliziertheit einer Sache, in der Wirtschaft die Vielfalt der Teile eines Systems und ihrer Beziehungen. Komplexität ist ein Gegenteil von Einfachheit, Bestimmbarkeit und Überschaubarkeit. Deshalb definiert die Wikipedia vielleicht etwas übertrieben Komplexität als die Eigenschaft eines Systems, dass man seine Funktionen und möglichen Reaktionen selbst dann nicht vollständig beschreiben und vorhersagen könnte, wenn alle seine Einzelteile und deren Wechselwirkungen bekannt wären.

Kompost nennt man

  1. eine Sammelstelle für Organisches Material aus toten Pflanzenresten,
  2. das dort langsam verrottende Pflanzen-Material sowie
  3. das zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit genutzte Produkt des aeroben Verrottungs-Prozesses.

Kompostierung oder Kompostieren nennt man die Methode, Pflanzenreste mit Hilfe von Bodenlebewesen unter aeroben Bedingungen zu Humus, Kohlenstoffdioxid, Wasser und Mineralstoffen abzubauen.

Kondensation nennt man in der Physik den Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand. Die für die Verdampfung aufgewendete Wärme wird bei der Kondensation als Kondensationswärme wieder frei. Chemiker bezeichnen als Kondensation eine chemische Reaktion, die zwei Moleküle unter Abspaltung von Wasser oder einem anderen kleinen Molekül miteinander verbindet. Wir Biologen verwenden den Begriff je nach Kontext wie die Physiker oder wie die Chemiker oder meinen damit die Verdichtung der Chromosomen. In der Lebensmittel-Technologie versteht man unter Kondensieren ein Verdickung durch Wasserentzug.

kondensieren = eine Kondensation durchführen oder durchmachen

Kondensor nennt man den Teil eines Mikroskops oder eines Projektors, der mit Hilfe von ein oder zwei Sammellinsen einen möglichst großen Teil des von einer Licht-Quelle in alle Richtungen ausgestrahlten Lichts in einem Strahl bündelt. Oft wird der Kondensor durch einen Hohlspiegel auf der anderen Seite der Licht-Quelle unterstützt.

Konduktion heißt die Übertragung (Leitung) thermischer Energie über die direkte Wechselwirkung (Kontakt, Berührung, Zusammenprallen der Teilchen) zwischen wärmerer und kälterer Materie.

Konfiguration bedeutet bezogen auf organisch-chemische Moleküle eine von mehreren möglichen räumlichen Anordnungen der kovalenten chemischen Bindungen an den C-Atomen, aber ohne Berücksichtigung der nur durch Drehungen der Einfachbindungen entstehenden Konformationen. Doppel- und Dreifachbindungen verhindern Drehungen um eine Atombindung. So können unterschiedliche Konfigurationen eines Moleküls entstehen, die sich nicht durch Drehungen um die Achse einer Atombindung ineinander überführen lassen.

Konformation bedeutet bezogen auf organisch-chemische Moleküle eine von mehreren möglichen räumlichen Anordnungen der kovalenten chemischen Bindungen an den C-Atomen.

konfrontieren = gegenüberstellen, in störender Weise bedrängen oder etwas unangenehmem aussetzen

kongenital = angeboren, aufgrund einer Erbanlage schon bei der Geburt vorhanden

Konglomerat heißt ein Gemisch aus ganz unterschiedlichen Dingen. Gesteine nennt man Konglomerat, wenn im Gegensatz zu Brekzien runde größere Steine in eine feinkörnige Matrix eingebettet sind.

konkav = einwärts gewölbt oder ausgehöhlt vom lateinischen concavus

Konkurrent heißt jemand oder etwas, das um etwas konkurriert.

Konkurrenz kann Rivalität oder Wettbewerb bedeuten, dass also Konkurrenten um etwas konkurrieren. Konkurrenz nennt man aber auch die Summe der Konkurrenten.

konkurrieren = das selbe wie Andere haben wollen und sich normalerweise unter Beachtung von Gesetzen und Regeln darum bemühen, es Anderen wegzuschnappen

Konsequenz nennt man die unvermeidliche oder zu erwartende, vorher beschlossene oder angekündigte Folge von etwas das zuvor passierte. Konsequenz nennt man aber auch die Haltung eines Individuuma, strikt gemäß seinen Richtlinien oder Ankündigungen zu handeln.

konservieren = erhalten, haltbar machen

konstant = gleichbleibend

Konsument = allgemein Verbraucher, in der Ökologie ein heterotropher Organismus

Kontamination = Verunreinigung

kontaminiert = verunreinigt

kontinuierlich = ununterbrochen, lückenlos zusammenhängend, ein Kontinuum bildend, stetig

Kontinuität bedeutet Stetigkeit oder ununterbrochene bzw. kontinuierliche Fortdauer

Kontraktion = Zusammenziehung, Verkürzung, Schrumpfung

Kontrast nennt man zunächst einmal den Unterschied zwischen hellen und dunklen Anteilen eines Bildes. Man spricht aber auch vom Kontrast zwischen verschiedenen Farben, selbst wenn sie gleich hell sind. Oder man meint den Kontrast zwischen Wort und Tat, gut und böse und so weiter. Eigentlich meinen wir also mit Kontrast den scharfen Unterschied zwischen zwei gut unterscheidbaren Dingen.

Konvektion nennt man den Transport thermischer Energie durch Strömungen (Massenstrom) von Luft oder Wasser.

Konvention nennt man ein internationales politisches Abkommen oder eine traditionell weitgehend akzeptierte Regel, nach der man miteinander umgeht oder bestimmten Tätigkeiten ausübt.

konventionell = traditionell, herkömmlich, althergebracht, einer gesellschaftlichen Konvention entsprechend

konvex = nach außen gewölbt oder gerundet vom lateinischen convexus

Konzentration nennt man bei Mensch und Tier einen Zustand, in dem man sich nur mit einer Sache beschäftigt, ohne sich ablenken zu lassen. Konzentration heißt außerdem in Chemie und Biologie eine Größe, die angibt, wieviel von einem Stoff oder Stoffgemisch in einem bestimmten Volumen vorhanden ist. Man kann die Konzentration angeben als Volumenkonzentration (Volumen pro Gemisch-Volumen, Liter/Liter), Massenkonzentration (Masse pro Volumen, g/l), Stoffmengenkonzentration oder Molarität (Stoffmenge pro Volumen, Mol/l), Äquivalentkonzentration oder Normalität (Val pro Volumen, val/l) oder Teilchendichte bzw. Partikelkonzentration (Teilchen oder Partikel pro Volumen).

konzentrieren = die oder eine Konzentration an einer Stelle oder auf eine Sache auf Kosten anderer erhöhen

Konzept = Entwurf, Plan, Planung oder eine vereinfachende, modellhafte Vorstellung von bestimmten komplexen Zusammenhängen

Kooperation (vom lateinischen cooperatio = Zusammenwirkung oder Mitwirkung) nennt man gemeinsames Handeln mit einem Ziel, das für jeden einzelnen Handelnden schwieriger zu erreichen wäre. Entgegen früherer Annahmen ist Kooperation unter Lebewesen viel verbreiteter als Konkurrenz.

kooperativ = für das Erreichen eines gemeinsamen Zieles zusammenwirkend, zusammenarbeitend, zur Kooperation bereit, durch Kooperation angestrebt oder erreicht

kooperieren = für das Erreichen eines gemeinsamen Zieles zusammenwirken oder zusammenarbeiten

Koordinatensystem nennt man in den Naturwissenschaften mathematische Hilfsmittel zur exakten und unmissverständlichen Verständigung über den genauen Ort eines Punktes. Zur Bestimmung eines Ortes auf einer Fläche/Oberfläche braucht ein Koordinatensystem zwei Achsen (X und Y, Länge und Breite, Breite und Höhe oder Längengrade und Breitengrade). Koordinatensystem für die Orientierung in dreidimensionalen Räumen wie GPS brauchen 3 Achsen wie Breite, Höhe und Tiefe oder X,Y,Z.

Koordination heißt ein Vorgang, der mehrere Dinge oder Vorgänge räumlich und zeitlich so aufeinander abstimmt, dass sie gemeinsam einen Zweck erfüllen oder ein Ziel erreichen.

koordiniert = aufeinander abgestimmt

Korneozyt nennt man in Biologie und Medizin die toten obersten Zellen der Oberhaut. Sie bilden die Hornschicht und fallen am Ende einzeln oder in Verbänden ab.

Körper nennt man das, woraus eine Sache, ein Lebewesen oder ein Teil von einem Lebewesen ganz oder hauptsächlich besteht. Der Begriff Körper wird oft als ein deutsches Wort für Organismus benutzt, aber im Gegensatz zu einem Organismus oder Lebewesen muss ein Körper nicht lebensfähig sein.

Körperkreislauf heißt der Teil unseres Blutkreislaufs, der das Blut nicht mit Hilfe der rechten Herzkammer zur Aufnahme von Sauerstoff durch die Lunge und wieder zurück zum Herzen pumpt, sondern danach mit Hilfe der linken Herzkammer das mit Sauerstoff gesättigte Blut nur durch den Rest des Körpers pumpt, um alle Zellen mit Sauerstoff zu versorgen.

körperlich = bezogen auf den Körper oder ihn betreffend, physisch, somatisch oder noch allgemeiner Objekte der materiellen Welt (alles außer elektromagnetischer Strahlung)

Körpertemperatur nennt man die Temperatur im Körper eines Tieres.

Körperwärme nennt man die im Körper eines Lebewesens enthaltene Wärme.

Körperzelle nennt man jede Zelle eines Vielzellers mit Ausnahme der Geschlechtszellen. Von den Körperzellen unterscheiden sich Geschlechtszellen vor allem dadurch, dass Geschlechtszellen der sexuellen Fortpflanzung dienen. Geschlechtszellen sind daher immer haploid, besitzen also nur von jedem Chromosom nur eine Kopie. Verschmelzen zwei Geschlechtszellen zu einem neuen Lebewesen (einer Zygote), dann entsteht die erste diploide Körperzelle mit einem doppelten Chromosomensatz. Es gibt allerdings auch haploide Lebewesen wie die meisten Moos, in denen auch die Körperzellen haploid sind.

korrekt = richtig

Korrelation nennt man einen statistischen Zusammenhang zwischen zwei beobachtbaren Größen, die aber nicht in einer kausalen (Ursache-Wirkung-) Beziehung zueinander stehen müssen. So sind beispielsweise in vielen Ländern die noch nicht durch Osteoporose geschrumpften Menschen im Durchschnitt deutlich (statistisch signifikant) kleiner als jüngere Erwachsene. Aber für die geringere Größe ist nicht das höhere Alter, sondern die reichhaltigere Ernährung der jüngeren Generationen verantwortlich.

Kot heißen die hauptsächlich aus Wasser, Darm-Bakterien, abgestorbenen Zellen der Darmschleimhaut, Sekreten der Verdauungsdrüsen, nicht aufgenommenen Nahrungsbestandteilen sowie den Produkten von Gärungs- und Fäulnis bestehenden Ausscheidungen des Darms.

Kovalent nennt man die Bindung zwischen zwei Atomen, wenn sie sich ein gemeinsames Elektronenpaar teilen. Man spricht dann auch von einem Bindungselektronenpaar oder einer Atombindung.

Kraft bzw. Kräfte sind ein Phänomen, dass Physiker schon seit Jahrhunderten mit immer komplizierteren, immer mathematischeren und immer weniger vorstellbaren Theorien zu erklären versuchen. Mit diesen Theorien können die Physiker fast alles extrem genau berechnen. Ich als Nichtphysiker finde allerdings in den Ausführungen der Physiker keine nachvollziehbare Erklärung dafür, was Kräfte wirklich sind, woher sie kommen und warum sie wirken. Aus meiner laienhaften Sicht kann ich daher nur stark vereinfachend sagen, dass eine Kraft etwas ist, dass eine Richtung hat und etwas bewirken kann, indem es Arbeit leistet. Kräfte können Gegenstände beschleunigen oder verformen und anderen Kräften entgegenwirken oder deren Wirkung noch verstärken. Es gibt viele sehr unterschiedliche Kräfte, von denen manche außer Physikern niemand bemerkt. Dass z.B. eine Wand eine Kraft auf gegen sie stoßende Materie ausübt, ist den meisten Menschen nicht klar und schwer zu glauben. Immerhin versuchen die Physiker all die verschiedenen Kräfte auf nur vier Grundkräfte zurückzuführen: die besonders unverständliche Gravitation, die elektromagnetische Kraft, die schwache Kernkraft und die starke Kernkraft. Mit dem sogenannten Standardmodell zur Erklärung des Aufbaus der Materie glauben sie alle Grundkräfte außer der Gravitation irgendwie zu einer zusammenfassen zu können. Aber an der ganz großen Vereinheitlichung beißen sich die klügsten Köpfe seit bald einem Jahrhundert die Zähne aus. Aktuell meinen wohl die meisten Physiker, Kräfte würden durch den Austausch bestimmter Teilchen übertragen. Durch Austausch von Photonen sollen elektromagnetische Kräfte übertragen werden. Als Austauschteilchen der starken Wechselwirkung sollen sogenannte Gluonen indirekt für die Anziehung von Protonen und Neutronen in Atomkernen verantwortlich sein. Als Austauschteilchen der schwachen Wechselwirkung sollen sogenannte massive Vektorbosonen die Umwandlung von Protonen zu Neutronen sowie den Zerfall von Neutronen bewirken. Die Existenz von Gravitonen als Austauschteilchen der Massenanziehung wird vermutet, wurde aber noch nicht nachgewiesen.

kranial = kopfwärts

Krankheit bedeutet Störung einer wesentlichen physischen, psychischen oder sozialen Funktion eines Lebewesens. Aus dieser Definition ausgeschlossen werden allerdings üblicherweise dauerhafte Behinderungen wie fehlende Gliedmaßen oder dauerhafte Hirnschäden.

Krankheitserreger, Keime oder Pathogene nennt man Viren, Bakterien, Protozoen, Algen, Pilze, Viroide oder Prionen, welche sich in einem Lebewesen vermehren und dessen Gesundheit schädigen.

Kräuter sind Pflanzen ohne Holz, die deswegen bei weitem nicht so groß wie Sträucher und Bäume werden können.

Krause-Drüse (Glandula conjunctivales) nennt man eine tubuloalveoläre Drüse (mit röhrenförmigen (tubulären) Gängen und einem bläschenartigen (alveolären) Ausgang), die zu den kleinen akzessorischen (zusätzlichen) Tränendrüsen gehört. Sie haben die gleiche Struktur und tun anscheined das gleiche wie die großen Tränendrüsen, sind aber um eine Größenordnung kleiner. Während sich etwa 40 Krause-Drüsen im Bereich der oberen Fornices der Bindehaut befinden, soll es im unteren Fornix nur 6 geben. Es gibt mehr Krause-Drüsen als Wolfring-Drüsen, die dafür aber größer sind. Man findet sie tief im Bindegewebe (Konjunktivalgewebe), vor allem im Bereich der oberen Umschlagsfalte der Konjunktiva (Fornix conjunctivae superior). Zusammen mit den Wolfring-Drüsen produzieren sie etwa 5% der wässrigen Tränenflüssigkeit und sind für die Basis-Sekretion des Tränenfilms verantwortlich.

Krebszellen nennt man alle Zellen, aus denen ein bösartiger Tumor besteht. Bösartig nennt man einen Tumor, wenn er im Gegensatz zum gutartigen Tumor in umliegendes Gewebe hinein wächst. Inzwischen ist allerdings bekannt, dass in einem Krebsgeschwulst nicht alle Zellen gleich sind. Nur ein kleiner Teil der Krebszellen ist tatsächlich unsterblich und unbegrenzt teilungsfähig. Diese Zellen nennt man heute Krebsstammzellen oder die bösen Brüder der Stammzellen. Nur sie sind es, die unbedingt alle getötet werden müssen, um Krebspatienten wirklich zu heilen. Leider sind es ausgerechnet diese Krebsstammzellen, die am ehesten eine konventionellen Chemotherapie überleben, weil sie sich weniger häufig teilen als die eher harmlosen Krebszellen, die nach einer bestimmten Anzahl von Zellteilungen ohnehin sterben.

Kreidezeit oder naturwissenschaftlich Kreide heißt das jüngste und mit 80 Millionen Jahren am längsten andauernde Erdzeitalter innerhalb des Erdmittelalters (Mesozoikum). Es begann mit dem Ende des Jura vor 145 Millionen Jahren und endete vor etwa 66 Millionen Jahren mit dem Einschlag eines vermutlich rund 10 km dicken Asteroiden im Golf von Mexiko. Der Name Kreide kommt daher, dass in dieser Zeit die Kreidefelsen entstanden. Sie bestehen aus einem sehr weichen Kalkstein, der sich aus den stark Calciumcarbonat-haltigen Schalen von Krebstieren, Korallen, Muscheln, Schnecken und Einzellern bildete. Die weichen Organe dieser Lebewesen fossilierten zu Feuerstein, den man häufig in der Kreide findet. In der Kreidezeit setzte sich der schon im Erdzeitalter Jura begonnene Zerfall des Superkontinents Gondwana fort. 40 Millionen Jahre lang brodelten sehr aktive Vulkane auf dem Meeresboden des westlichen Pazifik. Es herrschte extremes Treibhausklima und der Meeresspiegel war sehr hoch, weil das Eis an den Polen abgeschmolzen war. Es gibt allerdings auch Hinweise auf regionale Vereisungen und der Meeresspiegel schwankte in Zyklen von mehreren Tausend bis einigen Millionen Jahren um bis zu 50 Meter. Trotzdem oder gerade deswegen entwickelten sich in diesem allgemein warmen und relativ ausgeglichenen Klima Blütenpflanzen, Säugetetiere und Vögel prächtig und die Saurier erreichten ihre Blütezeit. Aufgrund zahlloser Versteinerungen besonders bekannte wirbellose Meerestiere der Kreidezeit waren Ammoniten und Belemniten.

Kreuzbein nennt man einen Knochen, der bei Menschen erst am Ende der Wachstumsphase entsteht. Kinder und Jugendliche haben noch fünf einzelne Kreuzwirbel. Bei den meisten Erwachsenen sind alle fünf, bei manchen aber auch nur die unteren vier davon zum keilförmigen Kreuzbein verwachsen (zusammengewachsen), das seinerseits sehr fest mit dem Hüftbein zum sogenannten Beckengürtel verbunden ist.

Kristall nennt man einen festen, komplett einheitlich aufgebauten Körper, in welchem sich ein immer gleiches räumliches Muster wiederholt. Ein Kochsalzkristall beispielsweise enthält Natrium- und Chlorid-Ionen, die sich in alle Richtungen immer abwechseln.

kriteriengeleitet = anhand (unter Beachtung/Berücksichtigung) vorgegebener Kriterien

Kriterium nennt man in der Biologie eine Bedingung oder ein Unterscheidungsmerkmal.

Kronblätter nennen Botaniker die meistens auffällig gefärbten und/oder geformten Blütenblätter, die sich bei den meisten Blüten bedecktsamiger Pflanzen zwischen den Kelchblättern und Fruchtknoten oder Staubblättern (falls vorhanden) befinden. Gemeinsam mit den Kelchblättern schützen die Kronblätter das Innere der Blüte. Eine weitere Aufgabe von Kronblättern ist das Anlocken von Bestäubern - Insekten oder Vögeln.

Krummdarm oder lateinisch Ileum heißt der durch die Peyer-Platten gekennzeichnete hintere, an den Dickdarm angrenzende Teil des Dünndarms

Krypte ist ein biomedizinischer Fachbegriff, der an kryptisch (geheim, verborgen, verschlüsselt) und Krypta (ein versteckter Raum in einer Kirche) erinnert. Krypte nennen Biologen und Mediziner eine Grube in einer Schleimhaut wie z.B. die verborgenen Räume in der Tiefe zwischen den Darmzotten des Dünndarms.

Kudu = Buschbock aus der Gattung der Tragelaphus (Drehhörner im engeren Sinne) in der Unterfamilie der Tragelaphinae (Waldböcke), welche genau wie Rinder, Schafe und Ziegen zur Familie der Bovidae (Hornträger) gehören

Kultur ist ein schwer zu fassender, sich ständig wandelnder und entsprechend unterschiedlich definierter Begriff. In der Biologie verstehen wir unter Kultur etwas über das normale natürliche hinaus gehendes. Bakterien und Pilze leben natürlich auch ohne menschliche Hilfe. Aber wenn Menschen Bakterien oder Pilze züchten, dann nennt man das eine Bakterien- oder eine Pilz-Kultur. Allerdings schaffen nicht nur Menschen Pilzkulturen, sondern auch Blattschneiderameisen. Wir sprechen auch von Kultur, wenn Menschen Wissen, Techniken, Kompositionen oder Angewohnheiten durch Lernen von Lehrern erwerben. Und diese Art von Kultur kennen wir inzwischen auch von verschiedenen Tierarten, wo beispielsweise in manchen Populationen bestimmte Methoden oder Gesänge generationsübergreifend von Artgenossen erlernt werden. Wurde eine Pflanzen-Spezies durch Zucht verändert, dann nennen wir sie eine Kulturpflanze.

Kulturgras nennt man eine Pflanze oder Pflanzenspezies, die von Menschen aus einem Wildgras gezüchtet wurde, um sie als Nutzpflanze oder Zierpflanze zu nutzen. Unter den Kulturgräsern sind Reis, Mais und Weizen die wichtigsten Nutzpflanzen und Rasensorten die wichtigsten Zierpflanzen. Ausführlichere Informationen zum Thema Kulturgras gibt es in einer alten Internetrecherche meiner Tochter.

Kulturmedium nennt man ein Medium, in oder auf dem man eine Kultur wachsen lassen kann. Zum Beispiel meinen Mikrobiologen damit das Nährmedium, auf oder in dem sie ihre Mikroorganismus züchten.

Kulturpflanze nennt man eine Pflanze oder Pflanzen-Sorte, die von Menschen gezüchtet wurde, um sie als Nutzpflanze oder Zierpflanze zu nutzen.

Kunstdünger nennt man industriell erzeugte, anorganische Düngemittel.

Kupffer-Sternzelle = Lebermakrophage

Kuru = eine Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die sich besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr wahrscheinlich aufgrund kannibalischer Riten im Eingeborenenstamm der Fore auf Papua-Neuguinea epidemisch ausbreitete

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Roland Heynkes, CC BY-SA-4.0